1934 Februarkampf in Steyr

So kam es zum FebruarkamP. in Steyr Die Wirtschaftskrise, die allgemeine politische Lage in Österreich 1929/30 führte zum Rückgang der Automobilerzeugung und zum An- steigen der Arbeitslosigkeit. Es kam zur Kündigung von 70 Prozent der Beschäftigten, das waren 4.253 Arbeiter und 355 Angestellte. Damit wurde die Dauerarbeitslosigkeit in Steyr eingeleitet. Der Beschäftigtenstand der Steyr-Werke ist mit dem Schicksal der Stadt Steyr eng verbunden. In der Stadt herrschte Not, Elend und Hunger. Im Dezember 1931 wa- ren nur mehr rund 1.400 Arbeiter im Steyr-Werk beschäftigt. (13 SPÖ-, 2 KPÖ-Betriebsräte). Die Stadt Steyr hatte damals 22.000 Einwohner und es gab an die 5.500 hilfsbedürftige Familien. Darunter waren über 1.400 ausgesteuerte Familienerhalter, die überhaupt kein Einkommen hatten. Daher waren meist die Mütter von kinderreichen Familien gezwungen, zu den Bau- ern betteln zu gehen, damit ihre Kinder nicht verhungerten, denn die Fürsorgeunterstützung betrug wöchentlich maximal 8 Schilling. Im Jahre 1932 waren 5.544 der 7.631 SPÖ-Mitglieder des Bezirkes Steyr arbeitslos. Die Heimwehr Ortsgruppe Steyr wurde bereits 1928 gegründet. Im Jahre 1930 und 1931 kam es zu provozierendem Auftreten der Heimwehr und ihres Führers >>Fürst<< Starhemberg in Steyr. Starhem- berg meinte bei seiner Ansprache, daß der rote Fetzen vom Rathaus herunter müsse. Umstehende Arbeiter wurden dabei von Heimwehr- männern mit Gummiknüppeln niedergeschlagen. Am 4. November 1930 wurde Steyr von der Gendarmerie besetzt, es kam zu Durchsuchungen der Lokale des Republikanischen Schutzbun- des, der Tagblatt-Druckerei in der Kirchengasse 12, sowie im Sekreta- riat des Metallarbeiterverbandes in der Damberggasse. Am 21. Jänner 1933 kam es zu einem Arbeitslosenaufmarsch. 3.000 Menschen demonstrierten gegen die Hungerpolitik der >>christlichen<< Regierung. Die Kommunisten organisierten eine Demonstration am 3 •

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