1934 Februarkampf in Steyr

• Worum ging es am 12. Februar 1934? In den Jahren nach 1918 war die von der Sozialdemokratie beeinflußte Arbeiterschaft in Österreich sehr stark. Den rückschrittlichen Kräften, den Kapitalisten, Großagrariern und ihren Parteien (christlich-soziale Partei, Deutschnationale Partei, Frontkämpfervereinigungen, Heimat- schutz) paßte das nicht. . Ihre Angriffe auf die Arbeiter wurden immer stärker und sie gingen zu Mord und Totschlag über. Zahlreiche Arbeiterfunktionäre wurden er- mordet und ihre Mörder von der Polizei geschützt und von den Gerich- ten sehr mild bestraft oder freigesprochen. Protest dem Schandurteil Zu einer großen Erregung in der Arbeiterschaft kam es über den Frei- spruch für die Mörder von Schattendorf. Heimwehrmänner hatten in Schattendorf (Burgenland) in eine unbewaffnete Arbeiterdemonstra- tion aus einem Wirtshaus heraus das Feuer eröffnet und zwei Menschen getötet, einen Kriegsinvaliden und ein sieben~iähriges Kind. Die Mörder wurden am 14. Juli 1927 durch ein Geschworenengericht freigespro- chen. Gegen diese Klassenjustiz kam es am 15. Juli 1927 zu einer De- monstration vor dem Justizpalast in Wien, die mit einem Blutbad endete. Die Polizei schoß ohne Warnung in die Menge. 89 Menschen, davon 85 Arbeiterinnen und Arbeiter, wurden dabei getötet und mehr als 500 verletzt. 2 . ;,: . . {~Jtt;§[illf 1 ! ,j:~~t1f?l ~ :~~~~ ,;:· -~ ;. $-:<½ ~~> .

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