1934 Februarkampf in Steyr

• bündler Heinrich MAURER in Gegenwart seiner Familie beim Rasieren von einem jungen Melker Heimwehrler durch das geschlossene Fenster erschossen. Nach der Niederlage wütete die >>christliche<< Regierung mit Galgen, Erschießungen und Kerker gegen die Arbeiterschaft. Durch das Standgericht in Steyr - unter Vorsitz des Kreisgerichtspräsidenten Hofrat Dr. Ganzwohl, 1. Staatsanwalt Dr. Reiter, Oberlandesgerichtsräte Dr. Köllinger und Russegger sowie Landes- gerichtsrat Slannina - wurde der junge Arbeiter Josef Ahrer, geboren am 30. August 1908, von der Kammermayr- straße 10, unschuldig zum Tode verur- teilt und am 17. Februar 1934 im Gefängnishof in der Berggasse gehenkt. Josef Ahrer Außer Josef Ahrer wurden hingerichtet der 43jährige Karl Münichreiter aus Hietzing, der Kommandant der Floridsdorfer Feuerwehr Ing. Georg Weissel, der Sekretär der Grazer Arbeiterkammer Josef Stanek, der Führer der obersteirischen Arbeiter Koloman Wallisch, der Abteilungskommandant im Karl-Marx-Hof Emil Svoboda und der Linzer Arbeiter Bulgari. Die bewaffnete Auseinandersetzung war gekennzeichnet vom Mangel eines leitenden Zentrums auf Seiten der Arbeiter und vom Einsatz überlegener Waffen durch das Bundesheer gegen die kämpfenden So- zialdemokraten und Kommunisten. Tausende der besten Kämpfer des Schutzbundes und der Sozialdemokratie sind nach 1934 zur KPÖ ge- kommen, sie haben 1936 in Spanien für die Freiheit und gegen Faschis- mus gekämpft, waren Partisanen im 2. Weltkrieg und haben in Österreich den Kampf organisiert. Die KPÖ hat in diesem Freiheits- 10

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