150 Jahre Gesellschaft der Musikfreunde Steyr

Jahren 1608 und 1609 in Steyr zur Wiedereinführung der Augsburger Konfession kam , eröffneten die Protestanten wieder ihre Lateinschule . Für den Gottesdienst aber blieb ihnen nur mehr die Dominikanerkirche . Musizierende Mönche des Klosters Garsten (Heimathaus Steyr) D ie katholische Glaubenserneuerung zu Anfang des 17. Jahrhunderts hatte auch die Eröffnung einer katholischen Lateinschule in Steyr durch Abt Johann WILHELM von Garsten zur Folge. Vom Abt wurde Wolfgang LIND– NER, Schulmeister aus Waidhofen/Ybbs , mit der Führung dieser Schule betreut. Lindner übernahm im Februar 1603 mit dem Schuldienst auch die Chorleitung an der Stadtpfarrkirche. Hier fehlten aber die Sänger und das entsprechende Noten– material. Lindner mußte am Anfang allein singen und Abschriften der Kirchen– musikalien anfertigen. In mühevoller Arbeit brachte er in den folgenden Jahren einen beachtlichen Kirchenchor zusammen . Zum Stammpersonal des Kirchenchores gehörten bis in die Biedermeierzeit zumeist der Organist, ein oder zwei Diskantisten , ein Altist , ein Tenorist , ein Bassist und der Orgelbalgzieher. Die Mitwirkung weiblicher Gesangskräfte wird erst im Jahre 1757 erwähnt! Der Regenschori , gewöhnlich der Bassist , leitete die musikalischen Darbietungen . Einige Chorregenten waren durch viele Jahre an der Stadtpfarrkirche tätig, so Valentin REITER (1649 bis 1670) , Johann Seba– stian MÖRSPERGER (1686 bis 1725) und Tobias MUHR (1741 bis 1763). Den Organistendienst versahen zur Zeit Lindners Johannes KIRCHPERGER, (1602 bis 1615) , Tobias FRÖHLICH aus Bruck an der Mur (1615 bis 1617) und der Ennser Andreas OTT. Von den späteren Organisten sei Johann Nikolaus 21

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