150 Jahre Gesellschaft der Musikfreunde Steyr

Anton Bruckner - Ouverture g-moll In der Christnacht 1862 begann Anton Bruckner seine Arbeit an der Ou– verture in g-moll , die er am 23. Jänner 1863 beendete und selber als ,,Schularbeit" bezeichnete. Sicher handelt es sich jedoch um ein Kunst– werk, das ständig Vorahnungen späterer Werke erkennen läßt. Dem klassischen Anfang durch den Oktavsprung des ganzen Orchesters tritt eine sehr romantische Melodie der Violoncelli gegenüber. Das lusti– ge noch klassische Hauptthema der Geigen im Allegro-Teil wird sogleich von einem Kontrapunkt der Bratschen begleitet. Das weitschrittige Gasangsthema ist wie auch später fast ausschließlich den Streichern zugeteilt. In der Durchführung spielt das Quartmotiv eine bedeutende Rolle . Majestätische Klänge der Blechbläser und der Schluß dieses Frühwerkes weisen in die Zukunft des großen Komponisten. Ludwig van Beethoven - Klavierkonzert Es-Dur, op. 73 Das fünfte und letzte Klavierkonzert Beethovens entstand in den Jahren 1808 und 1809. In Leipzig erlebte es 1810 eine glanzvolle.Uraufführung , wurde jedoch 1812 wegen seiner ungewöhnlichen Länge in Wien abge– lehnt. Die Einleitung des ersten Satzes ist eine hauptsächlich vom Klavier be– strittene Improvisation. Erst danach stellt das Orchester das erste Thema auf: ~ # b c J J J J J J J i J J J J J d .I - '--.L.--- . ~ . Beethoven wirkt nicht nur dichte motivische Netze , sondern setzt auch die Klanggruppen klar nebeneinander , sodaß selbst innerhalb des Orche– sters einzelne „Chöre" entstehen. Hauptgedanke des zweiten Satzes ist ein ruhig schreitendes Thema , in das das Klavier wie improvisierend hineinspielt: IJ~Jd Am Ende des Adagio kündet sich im Pianissimo das Thema des Schluß– satzes an, der pausenlos anschließt: 11

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