125 Jahre Steyr-Daimler-Puch A.G. 1864-1989

22 Industriefirma in der Vergangenheit in schwere Turbulenzen geführt. Besondere Probleme warf jener Umstand auf, der einst gerade die Stärke von SteyrDaimler-Puch gewesen war : die äußerst starke Präsenz in den erdölexportierenden Ländern. Der Erdölschock, der nachfolgende Preisverfall des schwarzen Goldes und die daraus resultierenden Budgetkürzungen der unermeßlich reich scheinenden OPEC-Staaten traf gerade jene Firmen, die sich im Nahen und Mittleren Osten besonders stark engagiert hatten - und damit auch SteyrDaimler-Puch. Eine starke Reduzierung des Personalstandes und eine mutige Straffung des Produktspektrums waren überlebensnotwendig geworden. Der Verkauf völlig unrentabel gewordener Teilbereiche und die schon erwähnte enge Kooperation mit potenten Partnern dort, wo Steyr-Daimler-Puch allein nicht zu bestehen vermag , waren weitere wichtige Schritte auf dem Weg nach oben . Hart , aber erfolgreich. Generaldirektor Otto Voisard formuliert es in unserem Interview auf Seite 3 noch vorsichtig: ,. Ich würde es als echten Aufschwung bezeichnen." Die neue Konzernpolitik richtet sich nun nach dem Westen aus und konnte damit bereits beachtliche Erfolge erzielen . Ob in Westeuropa, in England oder in den USA und in Kanada - die Auftragslage ist großteils befriedigend. Dazu kommt , daß sich der Konzern schon längst nicht mehr ausschließlich auf die Fahrzeugproduktion abstützt. Speziell die Entwicklungsarbeit auf dem Allrad-Sektor und damit zusammenhängende Komponentenlieferungen , die Entwicklung revolutionierender Motoren wie der M-1 , oder die Software-Entwicklungen aus der Steyr-,. Denkfabrik", dem Technolog ie-Zentrum, sind Faktoren, die auch für die kommenden Jahre sichere Umsätze und auch wieder Gewinne versprechen . Damit stellt sich das Unternehmen heute im wesentlichen so dar: An der Spitze des Konzerns steht die Steyr-Daimler-Puch AG in Wien , der die Bereiche Nutzfahrzeuge und Landmaschinen direkt unterstellt sind. Unter dem Dach der SDP AG haben sich im Inland rund ein Dutzend Tochterfirmen versammelt: 0 die Steyr-Daimler-Puch Fahrzeugtechnik Ges.m.b.H. in Graz, die z. B. den Puch „G" und eine ganze Reihe von Fahrzeug-Komponenten herstellt; 0 die Steyr-Daimler-Puch Spezialfahrzeug Ges.m.b.H. in Wien, Hersteller von Ketten- und Spezialfahrzeugen; 0 die Steyr Mannlicher Ges.m.b.H. in Steyr, Produzent von Handfeuerwaffen ; 0 die Steyr Bus Ges.m.b.H. in Wien , die Autobusse und Oberleitungsbusse, Forstgeräte und Medizintechnik herstellt ; 0 die Steyr-Automobil-Vertriebs-Ges. m.b.H . in Wien , der der Österreich-Vertrieb von Pkw und Kleinlastwagen der Marken Puch „G': Fiat und Lancia obliegt ; O die Steyr-Handels- und ServiceGes.m.b.H. in Wien , deren Firmenzweck das Service und die Reparatur von bzw. auch der Handel mit SteyrLkw und Pkw von Fiat und Lancia ist ; O die Steyr Barter Ges.m.b.H. in Wien, O die Steyr Anlagenbau Ges.m.b.H. in Wien , O die Steyr Versicherungsservice Ges. m.b.H. in Wien , O die Kromag AG in Hirtenberg und O die Monobloc Dieselmotoren Ges. m.b.H. in Wien. Darüber hinaus ist die Steyr-Daimler-Puch AG in ganz Europa, in Nord- und Südamerika sowie in Afrika mit Fertigungs- und Vertriebsgesellschaften in verschieden hohem Beteiligungsgrad präsent.

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