125 Jahre Steyr-Daimler-Puch A.G. 1864-1989

Recht als Stammhaus, als Geburtsstätte der heutigen St:eyr-Mannlicher Ges.m.b.H. und als eine der Wurzelnfor die Steyr-Daimler-Puch AG. gelten. Doch zurück in die „ Gründerzeit". Die ersten Jahre sind for Wemdl kein Honiglecken. Arbeitslosigkeit, verursacht durch Absatzschwierigkeiten, verursachen dem Neu-Industriellen schlaflose Nächte. Erst die Kriegsvorbereitungen gegen Italien brachten die Wende. Und noch etwas: Die schwere Niederlage gegen Preußen bei Königgrätz im Jahr 1866 ließ in denKöpfen derfahrenden Militärs allgemein die Erkenntnis wachsen, daß ein Hinterlader-Gewehr schneller schießt als ein Vorderlader und deshalb diesem taktisch überlegen ist. Sämtliche Staaten begannen deshalb, ihre Heere umzurüsten. Für Werndl kommt eine goldene Zeit. DieAufträge strömenschneller herein, als sie zu bewältigen sind. Das bestehende Werl<: muß ausgebaut werden, Betriebe in Wien werden zugekauft, in Budapest wird eine Zweigfabrik errichtet. 6.000 Mitarbeiter hat Wemdl zu dieser Zeit und freut sich über die k.u.k. Armee, Frankreich und Griechenland, Rumänien, Persien, Montenegro, ja sogar über so „exotische" Staaten wie Chile und China als Auftraggeber. Als Mantel for diese explosionsartig anwachsenden Geschäfte dient ab 1869 die ,,Österreichische WaffenfabriksGesellschaft" mit Sitz in Wien - wohl um dem Kriegsministerium und dem Beschaffungsamt näher zu sein. Das Aktienkapital beträgt exorbitante sechs Millionen österreichische Gulden. Irgendwann mußte jedoch der Boom aufhören, spätestens dann, wenn alle Armeen mit den neuen Hinterlader-Waffen ausgerüstet waren. 1884 war es tatsächlich so weit: DerAuftragsbestandsackte in den Keller ab, die Zahl der Arbeiter mußte auf900 verringert werden. Dennoch gab Josef Werndl nicht auf Sein unternehmerischer Weitblick fand neue Aufgaben. Er erkannte frühzeitig die Bedeutung der elektrischen Energie und begann kurz entschlossen mit der Erzeugung von Dynamos, elektrisehen Motoren sowie Bogen- und Glühlampen. Kein Wunder, daß Wemdls Heimatstadt die erste Stadt Europas mit elektrischer Straßenbeleuchtung wurde. Daneben vergaß Werndljedoch nie, daß er eine Waffenfabrik besaß.So investierte er weiter in Forschung und Entwicklung und konnte schließlich mit der Massenproduktion vonRepetiergewehren eine neue Epoche der Waffenindustrie einleiten. Das Mannlicher-Repetiergewehr machte Furore. Alle Fertigungskapazitäten mußten dafor herhalten, auch die elektrischen Abteilungen wurden umfa,nktioniert. Turbinen ersetzten die Wasserräder, 800 Spezialmaschinen wurden angeschafft, Tausende Arbeiter wieder eingestellt. Das war 1889, vor nunmehrgenau 100 Jahren. Im selben Jahr starb Werndl. Seine gigantische Aufbauarbeit lebt - im St:eyr-DaimlerPuch-Konzem - jedoch ebenso weiter wie sein Bemühen, Technik for die Zukunft zu produzieren. Die f•rz1:11i;t in ihrem Eta"1isscw~nt zu Steyr in Oberösterreich: A rmee• Jlla//e11 aller .llrl für Schuss, Stich und Hieb; für Schützenrereine: Büriercoros1 Gemeindewachen, Strafbäaser etc. etc. aowie Scheibengewehre und Kugelhirschstutzen mit gewühnlicher, mittelfeiner und feiner Ausstattung für Prfrate; Ferner: Dynamo •elekt1·ische li llaschinen für Bogenlicht, Gl~hlicht und Xraft - tJ'ebertragung, :iowie für galvanoplastische Zwecke; Bogen• und Glühlampen. Ein Muster-Sorti:ne:-.t vorbenann<;er Waffen -Gattungen ur.d Artikel !O.r elektrische Bele'..lchtung ist in dem Raume der gegenwärt:ge:-. Stoyrur InnustriB- llilll ~lBktriSC~Bil AnsstBllllil[ aufgestellt und werden ebenda auch detaill1rte Preis-Courante zur Ver!O.gung dee P. T: PubUcu:ne bereit gehalten. Gewünschte nähere .Auskünfte werden ent~·ed1:r- am Ausstellungsplatze selbst oder im Dlrectlonsgeblude der Waffenfabrik bereit,dlligst Kl!ß'ebtn, Inserat au~ dt-m offizicllrn Katalog der ~Ell'ktri~d1en. Lundl'~•lndui;tric•, Forst- und k11ltur-histori~d1cn ..\usst<'llung, Steyr lSS-&" 11

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