125 Jahre Sparkasse in Steyr

Das 125-Jahr-Jubiläum der Sparkasse Steyr läßt es angezeigt erscheinen, die Stellung der Sparkassen innerhalb der österreichischen Kreditwirtschaft aufzuzeigen. Die österreichischen Sparkassen, die bekanntermaßen keine Eigentümer haben, unterliegen einer besonderen Aufsicht, die in 1. Instanz durch den Landeshauptmann ausgeübt wird. Darüberhinaus ist bei Spar– kassen seit jeher, ohne Rücksicht auf die Größenordnung des einzelnen Institutes, ein Staatskommissär, gewissermaßen als verlängerte Hand der Aufsichtsbehörde, zu bestellen . Diese stellvertretend für den bei Sparkassen fehlenden Eigentümer vorgesehene Einrichtung soll dazu beitragen , eine gedeihliche Entwicklung einer Sparkasse sicherzustellen. Außerdem wird so einer sparkassenspezifischen Vorschrift über die Gewinnverwendung, insbesondere in Ansehung der für Zwecke der Allgemeinheit vorgesehenen Widmungsrücklage, der besonderen Rechtsnatur einer Sparkasse Rechnung getragen. Ich möchte in diesem Rahmen auch das vorbi ldliche Wirken des auto– nomen Prüfungsverbandes der österreichischen Sparkassen erwähnen, dessen Tätigkeit in vielen Belangen vom Bundesministerium für Finanzen als Kreditaufsichtsbehörde für beispielgebend angesehen wird. Aus aufsichtsbehördlicher Sicht ist die besondere Bedeutung des Sparkassenrates als Aufsichtsorgan einer Sparkasse aufzuzeigen , dessen Tätigkeit sich nicht auf zeremonielle Handlungsabläufe beschränken darf, dem vielmehr eine echte kontrollierende Funktion zukommt. In gleicher Weise ist das Vorhandensein einer wirksamen, relativ unabhängigen Innenrevision ein Hauptanliegen der staatlichen Kreditaufsicht. Die Gelegenheit dieses großen Jubiläums möchte ich aber auch für ein Wort des Dankes nützen. Ich danke - nicht nur in meiner Eigenschaft als Chef der Aufsichtsbehörde, sondern als gesamtwirtschaftlichen Zielen verpflichteter Politiker - für die verantwortungsvolle Tätigkeit der Sparkasse Steyr im Interesse einer breiten Vermögensbildung der Bevölkerung sowie für die Bereitstellung der erforderlichen Finanzierungsmittel für Investitionen in der Wirtschaft. Besonders erwähnen möchte ich das Engagement des Institutes im lnfrastruktur– bere ich, vor allem im lokalen Einzugsbereich. Mein Dank gilt aber auch der früheren Leitung der Sparkasse und den Mitgliedern der Verwaltung. Zu danken ist allen Mitarbeitern, ohne deren Einsatzbereitschaft heute ke in Anlaß zum Feiern bestünde. An diesen Dank schließe ich aber auch den Wunsch , daß die neue Geschäftsführung in Zusammenarbeit mit den Sparkassenorganen auch in Zukunft ihre wichtige Aufgabe als größtes selbständiges Geldinstitut in der Wirtschaftsregion Steyr erfüllen möge - zum Wohle der Menschen dieser Region. Dr. Herbert Salcher Bundesminister für Finanzen · Die Geldinstitute unseres Landes haben immer dann, wenn es galt, nach Kriegen und Krisen zur Wiederbelebung unserer Wirtschaft beizutragen, Entscheidendes geleistet. Ihnen ist es mit zu verdanken , daß unsere Wirtschaft auch nach den Katastrophen zweier Weltkriege wieder relativ rasch zu funktionieren begann . In der Geschichte der jubilierenden Sparkasse Steyr spiegel n sich all die Höhen und Tiefen, durch die die öster– reichische Wirtschaft in diesen 125 Jahren gehen mußte, wider. Die Sparkasse Steyr als größtes Institut im Bezirk hat in allen diesen Jahren für das heimische Gewerbe, für den Handel, die Industrie und nicht zuletzt auch für den Wohnbau durch ihre Hilfestellung wesentlich an einer positiven Entwicklung dieser Region mitgewirkt. Neben der wirtschaftlichen Zielsetzung hat die Sparkasse darüber hinaus auch immer wieder im kulturellen und im karitativen Bereich entscheidende Aktivitäten gesetzt. Als Landeshauptmann spreche ich dafür allen Verantwortlichen meinen besonderen Dank aus und hoffe, daß auch die zukünftige Entwicklu ng ebenso erfolgreich verlaufen möge. Dr. Josef Ratzenböck Landeshauptmann

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