125 Jahre Sparkasse in Steyr
Die Entwicklung des Buchungswesens im letzten Vierteljahrhundert Zur Zeit der 100-Jahr-Feier im Jahre 1957 mußte die Zinsenberechnung noch händisch unter Zuhilfenahme von Tabellen erfolgen . Dies bedeutete zu den Abschlußterminen einen gewaltigen Anfall an Überstunden. Die Buchung der Tagesumsätze erfolgte auf rein mechanischen Buchungsmaschinen der Firmen ASTRA und ANKER. Durch die Propagierung des Privatkontos in den 60er- und 70er-Jahren stieg die Anzahl der Girokonten (1966: 3.336 Konten, 1970: 6.259 Konten, 1974: 10.162 Konten , 1978: 13.480 Konten ) und damit auch die Zahl der täg lichen Buchungsposten sprunghaft an. Die Popularisierung des Masseneinzuges (Strom-, Telefon-, ORF– Rechnungen ) trug ebenfalls wesentlich dazu bei. Die Bewältigung des Mengenproblems war daher das Ziel der organisatorischen Maßnahmen und Investitionen. Doch nicht „Fortschritt um jeden Preis" lautete die Devise der Geschäftsleitung, sondern ein zweckentsprechen– der Ausbau der Buchhaltung unter ständiger Beobachtung und Ausnützung der technischen Entwicklung bei Berücksichtigung des Kosten-Nutzen- Faktors war das Ziel. So wurden in den Jahren 1965 und 1966 drei „Wanderer– Contitronic"-Buchungsautomaten angeschafft, die zwar noch mechanisch arbeiteten , jedoch zur automatischen Saldenübernahme von den Kontob lättern Magnetstreifenleser besaßen und auch eine Zinsnummernberechnung sowohl bei Giro- als auch Spareinlagenkonten vornehmen konnten. Als die Zahl der jährlichen Buchungsposten in der Zeit von 1965 bis 1970 von 538.00 auf fast 900.000 anstieg, mußte an den Einsatz der elektronischen Datenverarbe itung gedacht werden. Gemeinsam mit den anderen oberösterreichischen Sparkassen wurde in Linz ein Rechenzentrum gegründet, da erst durch ein gemeinsames Vorgehen die Anschaffung einer leistungsfähigen Großanlage und eine umfassende Programmierung sinnvoll und rentabel wurde. Bereits 1970 ging das Rechenzentrum der SPARKASSEN-DATENDIENST Ges.m.b.H . in Betrieb und wurde Vorbild für die übrigen Sparkassen-Rechenzentren in Osterre ich . Die Sparkasse in Steyr stel lte im Jahre 1971 zuerst das Girogeschäft und das Hauptbuch auf elektronische Datenverarbeitung um. Die übrigen Geschäfts– sparten folgten schrittweise. Keineswegs ist mit dieser Umstellung ein Stillstand in der technischen Entwicklung eingetreten. So wird unser Institut in wenigen Monaten die Buchungen im „on-line"-Betrieb durchführen, das heißt, daß die Term inals mittels Postleitung ständig mit dem Zentralspeicher in Linz in Verbindung stehen werden und somit Buchungsvorgänge augenblicklich auf den entsprechenden Konten vorgenommen werden . Aber auch Organisationsmodelle, bei denen der Kunde selbst mittels Bildschirmtext, einer Verbindung von Telefon und Fernsehgerät, direkt auf sein Konto zugreifen kann , sind bereits in Erprobung.
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