125 Jahre Sparkasse in Steyr

Die Gründung der Ersten Republik Neben dem Blutzoll , den das Volk dem Krieg leisten mußte, blieben ihm nach dem Waffenstillstand Unsicherheit, Hunger und Elend nicht erspart. Versuche, die fortschreitende Geldentwertung zu bewältigen, scheiterten vorerst. Die Einlagen bei der Sparkasse betrugen 1922 2,2 Milliarden Kronen oder - nach der nachfolgenden Währung - 220.000 Schilling. Das war dem Wert nach nicht einmal jene Summe, die die Anstalt am Ende des Gründungsjahres erreicht hatte. Die Inflation führte an verschiedenen Orten zu einem Mangel an Geldzeichen, sodaß vorübergehend von einzelnen Gemeinden ein Notgeld ausgegeben wurde. Die Spareinlagen bei der Sparkasse in Steyr kletterten im Jahre 1924 auf die unvorstellbare Summe von 43 Milliarden Kronen. Wie viele andere Geld– institute sah sich auch die Sparkasse in Steyr in ihrem Bestand bedroht, und erst die folgende Währungs– stabilisierung gestattete ihr wieder ein Aufatmen. Die Waffenfabrik begann im Frühja hr 1922 mit der Serienproduktion von Kugellagern, nachdem die Waffenerzeugung aufgrund des Friedensvertrages von St. Germain eingestellt werden mußte. Zur Linderung der bestehenden Wohnungsnot wurde im Jahre 1923 die „Allgemeine Arbeiter-Bau- und Wohnungsgenossenschaft" gegründet. die nach dem Zweiten Weltkrieg in die „Erste Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft" überging.

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