125 Jahre Sparkasse in Steyr

Der Erste Weltkrieg Kronenwährung In Geltung : Ab August 1892 neben dem Gulden ö. W , ab 1. Jänner 1900 bis 31. Dezember 1924 alleinige gesetzliche Landeswährung. Ab 1. Jänner 1925 bis 1. Juli 1926 noch wahlweise neben der Schillingrechnung. Erste Münzausgabe am 1. April 1893, erste Banknote am 20. September 1900. Münzfuß und Parität: 1kg Feingold = 3.280 Kronen, 1Krone = 0,304878 g Feingold, Einlösepreis der Oesterreichisch-ungarischen Bank bis 20. Z 1903 3.276 Kronen für 1kg Feingold, ab 21. 7 1903 3 278 Kronen. . Unterteilung: 100 Heller (h) Umrechnung: 1 Gulden ö. W = 2 Kronen 1 Gulden CM = 2, 10 Kronen (1 Kreuzer CM = 3,5 h) 42 Goldgulden = 100 Kronen Bis zum Ende des Weltkrieges hat sich die Krone verhältnismäßig gut gehalten, sie ist auf etwa ein Drittel ihres Wertes zurück– gegangen. Die Zerreißung der Donaumonarchie machte auch eine Trennung der Währungen erforderlich. Schon im Jänner 1919 hat Jugoslawien mit der Kennzeichnung der in seinem Staats– gebiet umlaufenden Kronennoten b egonnen. Die anderen Nachfolgestaaten traten in der Folge ähnliche Maßnahmen. Osterreich hat die in seinem Staatsgebiet umlautenden Kronen – noten mit dem Stempel " Deutschösterreich" versehen lassen. Nicht gestempelte Kronennoten verloren ihre Gültigkeit. Damit war eine neue, deutschösterreichische Kronenwährung geschaffen. Ab Oktober 1920 wurden Noten ohne diesen Stempel, aber mit dem Aufdruck „Ausgegeben nach dem 4. Oktober 1920" in Umlauf gesetzt. Nach Kriegsende war die österreichische Wirtschaft fast voll– ständig zum Stillstand gekommen, die Entwertung der Währung setzte sich, unterstützt auch durch den Zerfall der Monarchie, mit zunehmender Geschwindigkeit fort und mündete bald in eine galoppierende Inflation, die Ende August/Anfang September 1922 ihren Höhepunkt mit einem Kurs von 17000 Papierkronen für eine Goldkrone erreichte. In dieser Zeit wurden auch Banknoten zu 500.000 Kronen ausgegeben. In dieser Situation war eine Sanierung aus eigener Kratt nicht mehr möglich. Versch iedene Hilfsansuchen an das Ausland wurden jedoch abgelehnt. Erst Dr. Seipel hatte im September 1922 Erfolg. Osterreich erhielt schließlich durch die Gründung der Oester– reichischen Nationalbank, die ihre Tätigkeit am 2. Jänner 1923 begann, ein neues definitives Noteninstitut. Zum Ersatz der Banknoten wurden 1924 Münzen zu 100, 200 und 1.000 Kronen aus unedlem Metall und Silbermünzen zu 10.000 Kronen mit der Bezeichnung „Schilling " geprägt. Damit war der Obergang zu einer neuen Währung eingeleitet. Im Jahre 1907 konnte die Sparkasse in Steyr die 50. Wiederkeh r des Gründungstages im Glanze des al lgemeinen wirtschaftlichen Aufschwunges begehen. Der Einlagenstand bet rug 41,872.000 Kronen ; 3,5 Mil lionen Kronen waren an Eigenmitteln vorhanden. In diesen Jahren flossen den Haftungsgemeinden mehr als 3 Mill ionen Kronen zu , die eine erhebl iche Einnahmequelle der Gemeinden darstellten. Darüber hinaus wurden von der Sparkasse 380.000 Kronen an Spenden für gemeinnütz ige und caritative Zwecke gewährt. So stellte die Sparkasse in Steyr als wesentl ichen Beitrag zur Errichtung des neuen Krankenhauses (1913-1916) eine Spende in Höhe von 50.000 Kronen zur Verfügung. Steyr war im Ersten Weltkrieg ein Rüstungszentrum der Monarchie mit rund 15.000 Beschäftigten. Die Waffenfabriksgese llschaft hatte noch vor Beginn des Weltkrieges das Hauptwerk auf den Plattner– gründen in Ennsdorf erbaut. Aber schon im Jahre 1916 begann man mit den Vorbere itungsarbeiten für den Automobilbau. Für die Arbe iterschaft wurden ab 1917 Wohnhäuser auf der Ennsleite errichtet. Selbstverständlich gingen die Jahre des Ersten Weltkrieges auch an der Sparkasse nicht spurlos vorüber. Geschäftsmäßig war sogar ein Aufschwung zu erreichen, denn gewaltige Geldmittel flossen nach Steyr. Von Ende 1914 bis 1918 stiegen die Einlagen von 30 Millionen Kronen auf 82 Millionen Kronen. Aber diese Scheinblüte war nur der Vorbote der Nachkriegsinflation . die sich infolge der Über– beanspruchung der Notenpresse durch den Staat bereits ankünd igte. So wie die gesamte Bevölkerung, kam auch die Sparkasse in Steyr ihrer patriotischen Pflicht nach ; sie zeichnete für eigene Rechnung 26 Millionen Kronen Kriegsanleihe und machte darüber hinaus namhafte Beträge für Zwecke der Kriegsfürsorge frei .

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