125 Jahre J. & C. Reder

Das Pischerhaus (auf dem Bilde links) auf dem Ortskai in Steyr, erworben von Mathias Reder d. i\lteren im Jahre 1789 weisbar ist. Er zog von seinem Heimatort zuerst nach Enns und dann 1789 nach Steyr, wo er ein Haus in der Fischergasse kaufte. Sein Sohn Mathias, gleichfalls Fischer, fand aber auch an der Flößerei Gefallen, die er anfänglich nur nebenberuflich betrieb. Weitblickend und tatkräftig, erkannte er bald die wesentlich größeren Erfolgsmöglichkeiten, die der Holzhandel, damals mit der flößerei eng verbunden, gegenüber seinem ursprünglich erlernten Beruf bot, und entschloß sich umzusatteln. Der Kaufpreis für die Realitäten, Requisiten und das Lager der Holzhandlung in Steyr betrug 3000 Gulden. Leider ist nicht bekannt, mit welchem weiteren Kapital Mathias Reder seinen Holzhandel begann. Er kaufte hauptsächlich Rund- und Brennholz im Ennstal und Schnittholz von den Zeugstätten im Steyrtal. Die Bretter wurden auf dem Steyrfluß in einer Art von Flößen, rngenannten Ladenkaarln, nach Steyr und von hier ebenso wie das Rundholz nach dem FJoßhafen Schwarzholz unterhalb von Mauthausen gebracht. Dort wurde das Rundholz zu großen 2 1 11.111//t(~; 1/;;1,/; /1 / ,/, ) II, ) ~ 1/' 1 !, }'41 ;11, 11///// II I F, •//III ( /.ltl, 1 /1, y, 1 ,I 11'f1 nwj/11, ) / ) /4 1/1 I t l I • ( /1//•J. Der Ortskai in Steyr mit dem Holzhändlerhaus (das doppelgiebelige Haus am rechten Bildrand), erworben von Mathias Reder im Jahre 183 l Flößen zusammengebunden und das Schnittholz meist nach längerer Stapelung entweder auf Rundholzflößen oder in Holzschiffen, den „Traunern", weiterverfrachtet. Das Absatzgebiet der Firma lag im wesentlichen an der Donau, der Hauptverkehrsader des alten Osterreichs. Es reichte in der damaligen Zeit bis Theben, der ungarischen Grenzstadt, in welcher einige große ungarische Holzhandelsfirmen - heute würde man sie Importeure nennen - ihren Sitz hatten. Die Einkäufer dieser Firmen kamen öfters im Jahr in den Rederschen Floßhafen Schwarzholz, um dort ihren Bedarf zu decken. Sie verfrachteten das Schnittholz in großen Traunern, die sie in Lambach und anderen Schopperstätten (Bauplätze für hölzerne Donauschiffe) erwarben. Der wirtschaftliche Aufstieg, de..- sich in den Dreißigerjahren des 19. Jahrhunderts nach Überwindung der Schäden, welche die Franzosenkriege und die finanzielle Staatskatastrophe verursacht hatten, vollzog, gab Mathias Reder die Möglichkeit, seine überdurchschnittlichen Fähigkeiten zu entfalten. Bald fand er in seinem Sohn Josef Rede r (1825-1893), den er als Lehrling in eine Holzhandlung nach Wien gesandt hatte, einen willkommenen und tüchtigen Helfer. Josef war von J ugcnd auf mit dem Wasser verwachsen, weshalb er sich besonders um die Ver3

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