125 Jahre J. & C. Reder

eigenen Aufkommens erzeugt. Der große Schwellenbedarf der Osterreichischen Bundesbahnen und des Auslands nach dem Krieg gab die Veranlassung, auch die Schwellenproduktion beziehungsweise den Schwellenhandel in größerem Ausmaß dem Tätigkeitsfeld der Firma einzubeziehen. Im Jahre 1949 wurde das wiederaufgebaute und um ein Stockwerk vergrößerte Bürohaus in Benützung genommen, 1951 konnte der wirtschaftliche Leistungsgrad der Jahre 1939-1944 wieder erreicht und seither jährlich gesteigert werden. Der fast gänzliche Ausfall der Importe von hochwertigen Laubhölzern aus den Südoststaaten ließ es geraten erscheinen, die österreichischen Laubhölzer mehr nach den Wünschen der Verarbeiter auszuformen und vor allem auch schälfähiges, hochwertiges Rundholz zu verschneiden. Hiezu wurde eine moderne Blochbandsäge mit den dazugehörigen Nebenmaschinen angeschafft und in einem Sägewerk in Korneuburg eingebaut, das seit Jahren ausschließlich und ganzjährig für uns Lohnschnitt durchführt. Das Sägewerk Grünburg erhielt zusätzlich eine Trockenanlage sowie eine Dämpfanlage zur besseren Verwertung des Buchenschnittholzes, ebenso, um die Rundholzversorgung des Sägewerkes zu erleichtern, eine moderne Seilbahn und einen entsprechenden Fuhrpark mit Ladekranen. Die Trift wurde, zumal sich die Holzaufbringung im Steyrtal immer ungünstiger gestaltete, nicht zuletzt auch im Hinblick auf die damit verbundenen Hochwasserrisken - im Jahre 1949 zerstörte ein Hochwasser das letzte Mal die Triftbrücke - aufgegeben. 1954 konnte ein Sägewerk in Judendorf bei Graz langfristig gesichert und der dazu für die Bringung und Zufuhr des Rundholzes nötige Fuhrpark erworben werden. Da in dieser Gegend größere Mengen Buchenrundholz anfallen, wurde auch dort eine moderne Dämpfanlage errichtet. Die Pirma verfügt somit über drei Sägewerksproduktionen und erzeugt einen erheblichen Teil des von ihr zum Absatz gelangenden Nadelschnittholzes selbst. Wenn auch die Kapazität jedes der drei Werke, gemessen an modernen Großsägewerken, bescheiden ist, so erweist sich doch ihre standortliche Trennung gegenüber einer Konzentration für das Gesamtunternehmen vorteilhafter. Die starke Übersetzung der österreichischen Sägeindustrie macht die Rohholzaufbringung für den überwiegenden Teil der nicht forsteigenen Sägewerke schwierig. Je größer die Kapazität, desto größer und damit frachtteurer muß im allgemeinen das Rundholzeinzugsgebiet abgegrenzt werden. Zu groß gewählte Kapazität ist nur zu oft daher der Feind der Rentabilität. Abgesehen von diesem Gesichtspunkt kann jede der drei Produktionsstätten infolge der verschiedenen geographischen Lage besondere Aufgaben für das Unternehmen nach der Absatzseite hin erfüllen. Das Werk Korneuburg liefert kurzfristig auch schwierige Dimensionsaufträge hauptsächlich für die Abnehmer der Wiener Holzhandlung; außerdem werden dort die vor allem im südöstlichen Teil Niederösterreichs in bedeutenden Mengen aufbringbaren Laubhölzer fachgemäß eingeschnitten. Das Werk Grünburg liegt frachtgünstig für den Export nach den nordwestlichen Abnehmerländern, vornehmlich für Deutschland, Holland und Frankreich, während das Werk Judendorf mehr für die Lieferung nach den südlichen Exportrichtungen bestimmt ist. Zusammen mit einer gut eingespielten Ein- und Verkaufsorganisation sowie auf Grund einer stattlichen Zahl von vielfach über Jahrzehnte reichenden Geschäftsverbindungen, präsentiert sich heute die Firma J. & C. Reder als ein sowohl für die Inlandsversorgung als auch für den Export gut fundiertes, in jeder Beziehung leistungsfähiges Unternehmen seiner Art. 18 ßürohaus und Plattenhalle, Straßenfront Bürohaus, Hofansicht

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