125 Jahre Gesellschaft der Musikfreunde Steyr 1838-1963
Ein und ein viertel Jahrhundert bewegter Geschichte verstrichen, seit jene Gründung gelang, die wir nun festlich begehn. Stolz und voll Freude gedenken der mutigen Tat wir von damals, die bis zum heutigen Tag mannigfach Früchte uns trug. Symphonien erklangen, Beweis unermüdlichen Fleißes, Opern selbst hatten Erfolg, ernsthafter Proben Preis . Kammermusik ward gepflegt in kleinem, häuslichen Kreise, und man ehrte das Lied, huldigte gern dem Gesang. Sommerabende gab es mit zärtlichen Serenaden, deren Wohllaut verträumt schwang durch die Stille des Parks. Stunden voll reicher Beglückung: Wenn Künstler mit klingenden Namen liehen so manchem Konzert ihrer Deutung Gewicht. Lasset in Liebe uns danken den unvergessenen Toten, die durch den Geist ihres Werks weiter leben mit uns. Was sie begonnen, gewirkt, Verpflichtung ist es und Erbe, damit nicht morgen verstummt, was wir bis heute bewahrt. Freunde aus nahe und fern, so zahlreich gefolgt unserm Rufe, seid uns von Herzen gegrüßt! Doch schenkt auch den Bitten Gehör! Haltet uns weiter die Treue, vertrauend, daß Edlem und Schönem, wechselndem Zeitgeist zum Trotz, sicher beschieden der Sieg. Heilig ist uns das Werk, dem wir mit Inbrunst verschrieben. Doch euer Echo tut not! Jugend, auch du bist gemeint! Lasset niemals erlahmen den Eifer im Dienste der Muse, die ihre Jünger seit je köstlich mit Höchstem belohnt . Möge doch, festlich geschmückte Stadt, deiner vielgestimmten Instrumente Akkord, herrlich wie heute, noch oft zeugen von deiner Liebe zur Tonkunst, noch lange erklingen zu Polyhymnias Ruhm, tönen zur Freude für uns! VERONIKA HANDLGRUBER-ROTHMAYER
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