1100 Jahre Benediktinerstift Kremsmünster 1877

21 Heiligen, bestehend in 365 Kupferstichen von J. Klauber in Augsburg (1780). So wäre denn Kremsmünsters kleiner Mariensaal in Kürze durchschritten. Der letztverstorbene Abt Augustin hatte ein besonderes Wohlgefallen an dieser Sammlung und brachte und schickte bis in die letzte Zeit seines Lebens dem Sammler alle vorgefundenen und erworbenen Bilder. Doch der kleine Inhalt eines Festtropfens darf nicht überschritten werden und darum zum Ende. Wenn der freundliche Leser zu den Benediktinern in Krems¬ münster pilgert, so winkt ihm, wenn er von Osten kommt, am Ende der Klostergebäude in einer Kapellennische, freilich ohne künstlerische Ausstattung, Maria als Morgenstern entgegen. Hat er weiters die Klosterpforte überschritten und ist er die erste Treppe des schönen Conventtractes hinangestiegen, so grüßt ihn vom äußersten Ende des langen Ganges abermals Maria in einer in Gyps modellirten hübschen Statue (von Schönlaub in München) und hat er sich von den Benediktinern getrennt und pilgert er endlich, vom marianischen Morgen¬ und Mittagsgruß freundlich bewillkommt, Abends hinaus bei der Westseite, so gibt ihm nochmals in der Statue ober dem sogenannten Riederthor das Abschiedsgeleite Maria die Unbefleckte, als Heil der Kranken hinweisend auf das Krankenhaus und als Fürbitterin im Sterben hinausdeutend auf den Friedhof der Benediktiner, deren viele dort ruhen, die gerade in dieser Bildersammlung die seligste Jungfrau Maria in anspruchslos stiller und frommer Weise ehrten. Nun lebe wohl! Ave Maria. U. J. 0. G. D.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2