1100 Jahre Benediktinerstift Kremsmünster 1877

15 stätigen. Auch Weißkirchen an der Trann ist eine der sel. Jungfrau Maria geweihte alte Pfarrkirche, gebaut von Abt Ulrich IV. Diese schöne Kirche erhielt unter Abt Augustin einen ausgezeichneten Hochaltar zu Ehren Mariens. Nicht minder ist das kleine Pfarrkirchlein zu Egendors ein Mariengotteshaus, das Abt Josef (1825) erweiterte. Unter Abt Thomas ward die freundliche Marienkapelle am Mariahilfberge bei Eberstallzell gebaut und eingeweiht. Dieser hochverdiente Abt weihte auch am 29. April 1855 in der Pfarrkirche Buchkirchen ein für die Mai=Andacht be¬ stimmtes großes Oelgemälde der lieblichen Mutter und hielt bei dieser Gelegenheit eine herzliche Marienpredigt, worin er sich, sein Stift und die Pfarrgemeinde Buchkirchen der Für¬ sprache der Gottesmutter empfahl und mit kräftigen Worten ihre Verehrung an's Herz legte. Im Jahre 1860 resuszitirte er kurz vor seinem Tode in der Pfarre Steinerkirchen die Scapulierbruderschaft Mariae de monte Carmelo. So blühten in immer neuen Trieben die Marienrofen in und um Kremsmünster. Sie wurden aber auch nach anderwärts ver¬ pflanzt und Kremsmünster's Marienverehrung erstreckte sich über die eigenen Grenzen. Abt Erenbert II. z. B. errichtete in der dem Stifte St. Peter in Salzburg gehörigen Wall¬ fahrtskirche Maria Plain einen eigenen Altar (1676). Der Prior P. Cölestin Pestaluz, der von den Benediktinern zu Gleink als Abt postulirt wurde, stellte den Hochaltar der Stiftskirche zu Gleink mit der schönen Statue Maria mit dem Kinde auf, welche vollkommene Aehnlichkeit mit der Marien¬ statue in Oberrohr hat u. s. w. Diese in kurzen Zügen geschilderte Marienverehrung in Kremsmünster ist im Allgemeinen Jedermann mehr oder weniger in die Augen fallend, aber sie hat sich gleich dem im Verborgenen blühenden Veilchen auch im Stillen und Kleinen entwickelt und hat innerhalb der Kloster¬

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