1100 Jahre Benediktinerstift Kremsmünster 1877
14 Abt Augustin erhielt dieses Waldkirchlein einen sehr schönen, vom Bildhauer Rint angefertigten romanischen Altar mit den in halberhabener Arbeit geschnitzten Vorstellungen der Schmerzen Mariens, in deren Mitte sich das alte Gnadenbild befindet. Abt Wolfgang I. erbaute (1490) die Marienwall¬ fahrtskirche in Schauersberg in der Pfarre Thalheim bei Wels (auch Maria im Schauerthale genannt). Abt Plazidus erweiterte dieselbe und erhob sie durch seine eifrige Marien¬ verehrung erst eigentlich zu einer Wallfahrtskirche, die von Nah und Fern bis jetzt viele fromme Pilger an sich zieht. In der durch den Fürstabt Anton Wolfradt (1624) angekauften Burg Altpernstein in der Pfarre Kirchdorf besitzt das Stift eine allerliebste Marienkapelle mit einem werth¬ vollen Gnadenbilde, angeblich von der Hand eines Schülers des berühmten Malers Titian. Auch diese Kapelle erfreut sich eines wallfahrtsähnlichen Besuches. In der Pfarre Viechtwang besaß das Stift eine zu Ende des vorigen Jahrhunderts aufgehobene sehr stark besuchte Wall¬ fahrtskapelle Maria Hilf am Laßlberge. Auch bei sehr vielen anderen Kirchen zeigte sich die marianische Pietät der Benediktiner von Kremsmünster. So erbaute Abt Plazidus (1659) an der damaligen Pfarrkirche am Kirchberg eine Kapelle, Maria von Einsiedeln, wahr¬ scheinlich die jetzige Sakristei. Weiters erbaute er die gegen¬ wärtige, der sel. Jungfrau Maria geweihte Pfarrkirche zu Rohr, und errichtete in der alten Filialkirche zu Oberrohr einen Hochaltar zu Ehren der Gottesmutter. Wo überhaupt dieser begeisterte Marienverehrer Altäre erbaute, waren selbe sicher unserer lieben Frau zu Ehren errichtet. Abt Eren¬ bert II. erbaute die Marienpfarrkirche in Vorchdorf (1700) auch Maria Trost im Thale genannt, ein ehemaliger Wallfahrtsort, wie noch lebende Zeugen in Vorchdorf be¬
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