1100 Jahre Benediktinerstift Kremsmünster 1877

13 2. Die incorporirten Pfarr= und Filialkirchen. Fast alle Benediktinerklöster hatten und haben, wie bereits erwähnt, ihre marianischen Wallfahrtskirchen und Kapellen, und auch Kremsmünster ist hierin nicht zurückgeblieben, indem es unter seinen Kirchen drei sehr besuchte und blühende Marien¬ wallfahrtsorte, eine namentlich in früherer Zeit als Wall¬ fahrt viel benützte Burgkapelle und mehrere der sel. J. Maria geweihte Pfarrkirchen zählt. Unter den Wallfahrtskirchen hat eine im weiten Umkreise bekannte Berühmtheit das Gnadenbild der schmerzhaften Mutter in Adelwang, deren aus einer eigenthümlichen Steinmasse verfertigte große Stakue aus dem 11. Jahrhunderte stammt, und wie das ganz ähnliche, noch bestehende Vesperbild in der ehemaligen Stiftskirche in Nieder¬ alteich in Bayern von dem hl. Benediktiner Thiemo, nach¬ maligem Erzbischofe von Salzburg angefertigt und dem Abte Alram I. von Kremsmünster geschenkt wurde. Abt Jakob Treutlkofer erbaute in Adlwang das gothische Presbyterium in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Der fromme Abt Plazidus Buchauer ließ 1650 den gegenwärtigen Hochaltar errichten und erbaute eine von Fachkennern be¬ wunderte steinerne Empore. Abt Erenbert II. vollendete den Bau des Schiffsgewölbes, stellte zur Hebung der Wall¬ fahrt vier Priester an und erbaute für selbe den gegenwär¬ tigen Pfarrhof. Auf Ansuchen des Abtes Thomas wurde 1846 der Gnadenaltar auf ewige Zeiten privilegirt und 1855 von Papst Pins IX. an den drei goldenen Samstagen ein vollkommener Ablaß für ewige Zeiten verliehen. In der Pfarre Ried bei Kremsmünster liegt die an¬ muthige Wallfahrtskirche Maria Haslach, die ursprünglich von Holz war, aber durch Abt Thomas (1843) aus Stein erbaut und in sehr feierlicher Weise eingeweiht wurde. Unter

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