1100 Jahre Benediktinerstift Kremsmünster 1877

12 genannten Kremser Schmid gemalt) schmückte. — Der nach allen Seiten hin thätige und unternehmende Abt Thomas vergaß auch der Marienverehrung nicht und stellte in der Frauenkapelle eine schöne Statue der unbefleckten Empfängniß auf (1854), führte die um diese Zeit überall ins Leben tretende Maiandacht auch in der Stiftskirche ein und errichtete zu die¬ sem Zwecke einen eigenen netten Maialtar, der von einer lieblichen Marienstatue (Maria als Gnadenspenderin) gekrönt ist. So lange es seine Gesundheit zuließ, wohnte er immer im Monate Mai der täglichen marianischen Abendandacht bei. Die oft erwähnte Frauenkapelle hatte am 7. Mai 1868 ein allerliebstes Marienkinderfest, indem am genannten Tage bei dem festlich geschmückten Hochaltar derselben 59 Kinder der damaligen Hauptschule zu Kremsmünster in Gegenwart vieler auf dem Chore befindlichen Stiftskapitularen unter allgemeiner Erbauung und Rührung die 1. heil. Communion in der feier¬ lichsten Weise empfingen. — Abt Augustin renovirte (1870) die ganze Frauenkapelle, ließ die übertünchten Deckengemälde wieder herstellen und eine neue größere Orgel bauen. Als die fertig gewordene Kapelle am Vorabende des Maria Geburts¬ festes (8. Sept. 1870) zum ersten Male den Priestern und Laien, die sie sämmtlich hart vermißten, in ihrer schönen Er¬ neuerung geöffnet wurde, stieg der Abt sichtlich gerührt wäh¬ rend der Vesper hinab, um sie feierlich einzuräuchern und sich und sein Kloster neuerdings der Hochgebenedeiten anzuempfehlen. — Auch der gegenwärtige Klostervater Abt Cölestin, der vom Himmel (Cölestinus) Erwählte, wird der Himmelsmutter immer den Tribut der benediktinischen Verehrung (pietas bene¬ dictina) zollen. Schließlich darf wohl erwähnt werden, daß in dem im Baue begriffenen Mariendome in Linz mit seiner wunderlieblichen Votivkapelle Kremsmünster auch seine Marien¬ verehrung niedergelegt hat.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2