1100 Jahre Benediktinerstift Kremsmünster 1877

11 Messen, welche von den Söhnen des hl. Benedikt an den drei Altären derselben gelesen werden. Abt Plazidus führte die Rosenkranzbruderschaft ein, zu deren Andachtsübungen Abt Erenbert II. für den Hochaltar der Frauenkapelle ein nun entferntes künstlerisches Rosenkranzbild (Maria v. Siege) malen ließ. Abt Alexander II. ließ an dem von ihm (beim Hauptaltar der Stiftskirche) [1712] hergestellten prachtvoll vergoldeten Tabernakel, der die sinnige Aufschrift Domus aurea (goldenes Haus) trägt, auf der Thüre desselben in erhabener Arbeit das Bild der unbefleckten Gottesmutter an¬ bringen, die in der lauretanischen Litanei mit dem Lobspruche: „Du goldenes Haus“ gepriesen wird, und bekundete dadurch seine tiefe Andacht zu Maria. — Abt Alexander III. (Fixl= müllner), dieser fromme Sohn des hl. Benedikt, erbaute (1739) die freundliche Studentenkapelle zum gottesdienstlichen Gebrauche der Studirenden und zwar in andächtiger Erinnerung an des hl. Ordensstifters Hauskapelle, mit dem Altare S. Maria in Piscinula; sollte ja Maria „der Sitz der Weisheit“ auch eine Fürsprecherin der Studenten sein. — Derselbe Abt führte an der von ihm gegründeten k. k. Akademie die marianische Congregation S. Mariae in Piscinula ein (1745), für deren Mitglieder der gelehrte Stiftskapitular P. Nonnos Stadler, ein persönlicher Freund und Rathgeber des Abtes Alexander III., das vortreffliche Studentengebetbuch: Breviarium Sodalis Partheni im Jahre 1747 verfaßte und herausgab. Der fromme Abt Alexander III. machte jährlich zu Fuß eine Wallfahrt nach Adlwang, gewöhnlich in Begleitung mehrerer Stiftskapitularen. — Abt Wolfgang II. renovirte am An¬ fange des gegenwärtigen Jahrhunderts die Studentenkapelle, dann die bereits besprochene Frauenkapelle (1801), deren Hoch¬ altar er mit dem Bilde der Himmelfahrt Mariä (vom so¬

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