1100 Jahre Benediktinerstift Kremsmünster 1877
9 ort Egern zur Mutter der Gnaden; Wessobrunn hatte ein weit gefeiertes Bild der unbefleckten Gnadenquelle Maria. Die Benediktinerabtei Kamberona im Hennegau in den alten österreichischen Niederlanden weist gleichfalls in einem Gnadenbilde seine Marienverehrung nach, u. s. f. So lebte und lebt die Verehrung der Hochgebenedeiten in getreuer Nachahmung des ehrwürdigen Meisters Benedikt in seinen Schülern, den Benediktinern, fort; — aber hat Kremsmünster, das alte ehrwürdige Haus, das Gottes Gnade und Mariens mütterliche Fürsprache trotz vieler tobenden Stürme nun eilfhundert Jahre erhalten hat, von dieser Marienverehrung nichts aufzuweisen? Hat man in dem Kloster an der Krems, das Herzog Thassilo zu Ehren des Welt¬ heilandes gestiftet, der Mutter des Erlösers vergessen? Kremsmünster und Maria. 1. Das Stift. Dort wo nach den Worten des gemüthlichen vater¬ ländischen Dichters: — Jetzt die Kremse fette Wiesen tränkt „ Und still durch saatenreiche Felder wallet, Wo jetzt der Schnitter seine Sichel schwenkt Und frohes Läuten durch die Gegend hallet“ ragte seit 777 aus düsterem Walde und unwirthlicher Oede, umheult von manchem Raubwild, ein hölzernes Kirchlein und Klösterlein hervor, in welchem der ehrwürdige Abt Fater und zwölf Mönche nach der Absicht des frommen Stifters beteten und arbeiteten, und täglich getreu nach der Regel des hl. Benedikt (17. Capitel) das Lob der Gottesmutter in dem
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