10 Jahre Sportflieger Steyr

Auch der Erwerb dieser Maschine ging unter ungewöhnlichen Umständen vor sich. Das Flugzeugwrack lag in der russischen Besatzungszone bei einem Bauernhof und verrottete von Tag zu Tag. Flugbegeisterte konnten es vor der vollständigen Zerstörung bewahren, indem sie es als „Brennmaterial" über die Demarkationslinie schmuggelten. Auch ein Transportwagen wurde auf ähnliche Weise organisiert und wieder gebrauchsfähig gemacht. Danach ging der Verein daran, zwei neue „Grunau-Babies" in der Rekord– zeit von je einem Jahr zu bauen. 1952 gelang es dem ambitionierten Obmann Karl Reithner, nach Über– windung großer Schwie– rigkeiten von der Bundes– gebäudeverwaltung eine geräumige Werkstätten– halle zu mieten. Jetzt war endlich genug Platz vorhanden, um die letz– ten Arbeiten an den bei– den obenerwähnten „Ba– bies" durchzuführen. Seit 1954 hat Willi Graf die Bauleitung in der neuen Halle übernommen. Auch leitete er die laufenden Reparaturen mit großer Gewissenhaftigkeit und sicherte die Werkstätten– ausbildung des Nach– wuchses. Nachdem wir nun meh– rere Flugzeuge besaßen, die bis dahin immer mit der Winde des befreun– deten Weiser Vereins ge– schleppt werden mußten, war es höchste Zeit, an die Anschaffung einer eigenen Winde zu den– ken. Ing. Josef Auracher Der Lagerkoch am schmackhaften W erk besorgte einen abge- wrackten Steyr-Lastkraft– wagen zum Schrottpreis, und mit großzügiger Hilfe der Steyr-Werke wurde das alte Vehikel zu einem brauchbaren Fahrzeug ausgebaut. Schließlich wurde nach den Konstruktionsplänen unseres derzeitigen Obmannes Inge– nieur Josef Weidinger das ganze Gefährt in eine fahrbare Winde umgestaltet. Die glückliche Konstruktion erregte in den einschlägigen Fachkreisen erheb– liches Aufsehen. Sie bewährte sich bis heute zur vollsten Zufriedenheit. Die Winde wurde später mit einem Preis bedacht und ein Nachbau davon 10

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