10 Jahre Frauenhaus Steyr

Öffentlichkeit - Prävention 'Öffentlichkeitsarbeit heißt, Gewalttaten an Frauen und Kindern aufzuzeigen, zu verurteilen, dafür zu sensibilisieren, nicht wegzuschauen, sondern Wege aus der Gewaltspirale aufzuzeigen. In den letzten Jahren wurden auch vermehrt Präventions veranstaltungen in Schulen angeboten, die bei Schülern, „LebensKunst in Frauenhäusern" Die Ausstellung „Neue Wege - Neue Kunst" in den Gängen des Steyrer Rathauses ist das Ergebnis einer ersten gemeinsamen Aktion der Frauenhäuser Linz. Wels und Steyr in Zusammenarbeit mit dem Steyrer Künstler Johannes Angerbauer. Diese Aktion soll das Frauenhaus zeigen als Chance für Frauen zu neuen Lebenszielen, als ersten Schritt zu eigenverann^'ortlicher Lebensgestaltung. „Die Idee zur T.A. Frauenhaus' entsprang der Samstagsausgabe einer oö. Tageszeitung am 19. August 1995", erklärt Johannes An gerbauer das Entstehen dieser Aktion. .JZwei Reportagen bildeten die Mittelseite; Links eine erschreckende Reportage über die grau samen Beschneidungsriten an rund iOO Mil lionen Frauen und Mädchen unter der Schlagzeile "Verstümmelung, rechts ein Arti kel über den Bayernkönig Ludwig mit der Schlagzeile Goldgrube'. Menschliches Leid und Gold verschmolzen im gefalteten Mittel blatt. Die Idee zu einer 'I.A. Frauenhaus' war geboren." Ausgehend von Steyr sollte sich diese Idee über Landes- und Bundesgrenzen hinweg kontinuierlich ausdehnen. Das Fundament dazu wurde 1996 in den Frauenhäusern Linz, Wels und Steyr geschaffen. Von 16. Oktober bis 10. Dezember 1996 führte der Weg in die drei Frauenhäuser über eine gol dene Eingangsschwelle. Die vier unter der Blattgoldschicht befindlichen Bildinhalte wurden dabei durch das Begehen teilweise freigelegt. „Das Gold kehrte zur Erde zurück, ein Kreis schloß sich. Schutzsuchende und Helfende. Frauen und Kinder schufen ge meinsam 46 Kunstwerke", beschreibt Anger bauer seinen persönlichen Kunstsveg der TA. Die Ausstellung ist bis 30. April während der Amtsstunden im Rathaus zu besichtigen. Lehrern und anderem Fachpersonal immer wieder Betroffen heit über das Ausmaß und die vielfältigen Auswirkungen der Gewalterfahrungen auslösten. Kulturverein AKKU: Gegen Gewalt an Frauen! Alleine während der Ausstellung „Vertraute Gewalt - missbrauchtes Vertrauen" \m Herbst 2001 konnten in einem Zeit raum von zwei Wochen 300 Schülerinnen erreicht werden. Immer wieder konnten wir Künstler gewinnen, die Kreativi tät mit sozialem Engagement verbinden und so einen neuen Zugang zu dieser Thematik der häuslichen Gewalt möglich machten. Ein Highlight bildete im Herbst 96 die gemeinsa me künstlerische Aktion der Frauenhäuser Linz, Wels und Steyr mit dem Steyrer Künstler Hannes Angerbauer. Gold platten bedeckten einige Wochen den Eingangsbereich der Frauen häuser und symbolisierten den neuen Weg, den dieser Schritt ins Frauenhaus bedeutet. In vielen Kulturkreisen gilt noch immer; „Wenn Männer gefollert, gequält und geloiol werden, spricht man von Unterdrückung. Wenn Frauen gefoltert, gequält und getötet werden, spricht man(ti) von Iradilion". Diesen internationalen Gedenktag nimmt nun der Kullurverein AKKU zum Anlaß, gemeinsam mit dem Frauen4. Navembert Eröffnung der Veranstaitungsreihe Gegen Gewalt an Frauen 4- November, 30.00 Uhr; Frauenhaus - Schande oder Chance Frauenhausmilarbeiterinnen berichten und stellen sich der Diskussion. Musik, Vernissage, DIA-Vorirag und Büffet. 7. u. 8. November: Freuen'NüCwehr Saite Boei ■ ein realistisches Notwehisystem, das nur an Frauen weitergegeben wird. Teilnahmegebühr: öS 850,-. Anmeldungen bis 1. Oktober im AKKU (Tel: 07252/48 5 42). Sa; 14.00 bis 20.00, So: 9.00 bis 15.00 und 14.00 bis tS.oo Uhr. 20. November, 20.00 Uhr; Die Liebesgeschichte des Jahrhunderts Theaterstück von M. Tikkanen. Gespielt von Christine Hadulla. Sie stellt die Gefühlswelt einer Frau dar, die in einem schonungslos offenen Monolog ihre Ehe mit einem Alkoholiker reflektiert. (Ihre große schauspielerische Leistung zieht das Publikum in den Bann.) 35. November, 20.00 Uhr; Laiia Thigpan & Lobo Paak Konzert. Die Lady mit der großen Stimme und ihre großartige Band, lazz-funk? Scattilating-sambas? Funk-fusion? Meditailve-musings? Latln-shuffle? Answer: All these and morel Nullunentrum AKKU, Fdrbergasse 5 4400 Steyr haus Steyr eine Veranstaitungsreihe zu diesem heiklen Thema durchzuführen. Ziel ist es aufzuzeigen, daß hinter all den trockenen Zeitungsberichten und Statistiken reale Frauenschicksale stehen. Auch bei uns ist jede fünfte in einer Ehe- oder Lebensgemeinschaft lebende Frau von familiärer Gewalt (psychischer und physischer Terror, Ein schüchterung und Verführung...) betroffen. Vom 4. bis 25. November finden im Kulturzentrum AKKU (Färbergasse 5 4400 Steyr) viele spannende Veran staltungen statt (siehe Kasten). \n::ährend der Vorbereitungsarbeit dieses Projekt ist uns klarge worden. daß ein großer Bedarf (sei tens der Künstlerinnen und seitens des Publikums) an Frauenthemen besteht. Im AKKU hat sich ein kleines Team aus engagierten Frauen gebildet, das sich auch in Zukunft diesem Themen schwerpunkt widmen wird. Lii.-hc Gi-utSn «u« dem AKKUI V'-LriOr-JIKA ALMUR Im Herbst 98 organisierte das Frauenhaus Steyr gemeinsam mit dem Kulturverein AKKU die Veranstaltungsreihe „Gegen Gewalt an Frauen handeln" anlässlich des Internationalen Tages gegen Ge walt an Frauen. FRAUENHAUS STEYR ■ FESTSCHRIFT 2002

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