Die Steyr-Daimler-Puch AG 1964

durch eine rasche Mechanisierung der Landwirtschaft die Ernährungsbasis wieder aufbauen. Zurückblickend läßt sich heute die Richtigkeit des damals eingeschlagenen Weges feststellen. Steyr wurde in der Folgezeit zu einem der größten Traktoren-Produzenten des europäischen Kontinents und zu einem namhaften LkwErzeuger. Erst als die härtesten Nachwirkungen des Krieges überwunden waren, konnte daran gedacht werden, den österreichischen Markt auch mit Personenwagen zu beliefern. Da die Einfuhr von fertigen Wagen in der damaligen devisenknappen Zeit nicht tragbar erschien, wählte man einen anderen Weg und schloß 1948 mit Fiat, Turin, einen Assembling- und Generalvertretungsvertrag, der seither zur vollsten Zufriedenheit beider Partner läuft. Auch für die Werke in Graz begann 1945 ein neuer Abschnitt: wie in Steyr mußte auch hier der Betrieb nach c;len Zerstörungen mühsam wieder in Gang gebracht werden. Dank der Energie der Werksleitung und des beispielhaften Lebenswillens der Belegschaft verließen schon 1946 die ersten Serien neuer Motorräder das Werk in der Fuhrhofgasse (jetzt Puchstraße). 1952 war auch das neue Werk in Thondorf nach einer Aufbauarbeit ohnegleichen wieder bezugsbereit. Die Produktion wurde nun ständig ausgeweitet und die alten Exportmärkte Land für Land zurückerobert. Neue Motorradmodelle wurden entwickelt, die dank ihrer fortschrittlichen Konstruktion große Verkaufserfolge erringen konnten. Neben den Motorrädern wurden auch Motorroller entwickelt und schließlich ab 1954 Mopeds in steigenden Stückzahlen produziert. Aus dem Assemblingabkommen mit Fiat entstand in Graz schließlich eine eigene Pkw-Fertigung: 1957 wurde der Kleinwagen Steyr-Puch 500 herausgebracht, der sich auf dem österreichischen Markt sofort durchsetzte. Neben diesem Kleinwagen entwickelte man ein geländegängiges Allrad-Fahrzeug, den Steyr-Puch

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