Das Ende des Ersten Weltkrieges brachte natürlich auch für die Puch-Werke große Schwierigkeiten, aber man stellte sich bald auf die Fertigung vor allem von Fahr- und Motorrädern um. Wieder war es eine besondere Konstruktionsidee, die den Puch-Motorrädern zum Erfolg verhalf: der Doppelkolben-Zweitaktmotor, der hohe Leistung mit besonderer Wirtschaftlichkeit vereint. So lief bald jene Serie bekannter Motorräder an, von der LM über das Modell 175 zum Typ 220, die in ihrer Fortentwicklung geradlinig zu den noch heute gebauten Motorrädern führen. Die Fusion mit Austro-Daimler (1928) und später mit den Steyr-Werken (1934) wurde schon erwähnt, mit ihr endete die Geschichte der Puch-Werke als selbständiges Unternehmen. STEYR-DAIMLER-PUCH AKTIENGESELLSCHAFT Nun war der Boden zu einer rationellen Arbeit mit den zusammengefaßten Mitteln dreier Unternehmen vorbereitet. Austro-Daimler ging völlig in der neuen Gemeinschaft auf, das Werk in Wiener Neustadt wurde stillgelegt, ein Großteil der maschinellen Ausrüstung nach Steyr und Graz verlagert. Gleichzeitig aber wurde die Kapazität der Werke in Steyr und Graz erhöht und das Erzeugungsprogramm aufeinander abgestimmt, wurden Rohmaterial und Arbeitskräfte in möglichst zweckmäßiger Weise eingesetzt. Erstmalig war damit in Österreich eine großzügige und planmäßige Entwicklung der Fahrzeugindustrie möglich - den Nutzen daraus zog letzten Endes die gesamte österreichische Wirtschaft.
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