Die Steyr-Daimler-Puch AG 1964

Der Erste Weltkrieg stellte die Steyr-Waffenfabrik vor ungeheure Anforderungen: auf 14.000 Arbeiter stieg die Belegschaft, bis zu 4.000 Gewehre, Gewehrbestandteile und Maschinengewehre wurden täglich erzeugt, dazu Militärfahrräder und Flugmotoren. Mit dem Ende des Krieges aber stand das Unternehmen vor dem Nichts: das im Friedensvertrag von St. Germain ausgesprochene Verbot der Herstellung von Kriegswaffen legte praktisch das Werk still. Durch 55 Jahre war Steyr eine der bedeutendsten Waffenschmieden der Welt gewesen, über 9 Millionen Gewehre, mehr als eine halbe Million Pistolen, rund 50.000 Maschinengewehre hatte das Unternehmen seit seiner Gründung bis zum Ende des Ersten Weltkrieges produziert. Nun aber schien es dem Untergang geweiht. Angesichts dieser zu raschem Handeln zwingenden Lage wurde der bereits 1916 gefaßte Entschluß der Errichtung einer Automobilfabrik in Steyr nunmehr mit aller Energie in Angriff genommen. Man ging dabei eigene Wege und wollte vor allem alle Bestandteile des Wagens - mit Ausnahme des elektrischen Zubehörs und der Bereifung - selbst erzeugen. Auch versicherte man sich mit Hans Ledwinka der Mitarbeit eines anerkannten Auto-Konstrukteurs. 1920 kann dann als das eigentliche Geburtsjahr der Steyr-Automobile bezeichnet werden, denn in diesem Jahr wurde das erste österreichische „Waffenauto" herausgebracht: der Typ II, ein 12/40-PS-Sechszylinder - ein Wagen, der ganz den traditionellen Qualitätsbegriffen der ehemaligen Waffenfabrik entsprach und der den hervorragenden Ruf der Steyr-Automobile begründete. Im Jahre 1927 wurde das Unternehmen in Steyr-Werke A. G. umbenannt und brachte in der Folge eine Reihe von hervorragenden Modellen heraus - es seien nur einige der bekanntesten genannt, wie Typ V, VII, XII, XX und XXX - die den Begriff ,,Steyr-Automobile" nicht nur in Österreich, sondern auf der ganzen Welt als Qualitätsmarke verankerten.

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