100 Jahre Sparkasse in Steyr

In den Jahren 1871 bis 1900 befanden sich die Diensträume der Sparkasse im Hause Nr. 20 (im Bilde rechts) . Dieses Haus sowie das Haus Stadtpla tz N r. 22 wurden 1897 198 abgerissen, womit dem Neubau Platz geschaffen wurde Banken den Einlagezinsfu~ auf 4 ¼ Prozent erhöht hatten. Da hiedurch ein auffäll iges Abströmen der Gelder verursacht wurde, sah sich die Sparkasse genötigt, mit 1. Jänner 1913 den Einlagenzinsfu~ ebenfalls auf 4 ¼ Prozent _hinaufzusetzen. Um die Haibprozent-Spanne zwischen Einlagen und Darlehen zu erhalten, wurde auch der Darlehenszinsfu~ im entsprechenden Ma~e er- höht Diese Ma~nahme zeitigte die gewünschten Erfolge, denn schon im Jahre 1913 besserte sich das Einlagengeschäft fühlbar . Die Kursverluste dagegen hielten an, sie betrugen bis Ende 1914 - inzwischen war der verhängnisvolle Kr ieg ausgebrochen - bereits 1,150.000 Kronen . Trotzdem wurde in diesem Jahre noch - nach ausdrücklicher Genehmigung der k. k. Statthalterei für Oberösterreich - eine Widmung an die Gemeinden durchgeführt. So wie das ganze Volk kam auch die Sparkasse in Steyr während des Ersten Weltkrieges ihrer patriotischen Pflicht nach. Sie zeichnete für eigene Rechnung Kriegsanleihen von mehr als 26 Millionen Kronen; namhafte Beträge wurden für Zwecke der Kriegsfürsorge abgezweigt. Obwohl von den Einlegern beträch l liche Summen zur Kriegsanleihezeichnung abgehoben wurden, brachten die Kriegsjahre der Sparkasse in Steyr einen neuerlichen Aufschwung des Einlagengeschäftes, aber diese Prosperität war nur mehr eine Scheinblüte. infolge des Kriegsbedarfes war die Produktion in der Steyrer Waffenindustrie so stark ausgeweitet worden, da~ zeitweilig 17 .000 Arbeiter beschäftigt waren. Gewaltige Geldmittel flossen in Steyr und Umgebung zusammen. Von Ende 1914 bis Ende 1918 stiegen die Einlagen von 30 Millionen Kronen auf 82 Mill ionen Kronen. Diese Kronen hatten jedoch

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