100 Jahre Rotes Kreuz Steyr 1908-2008

Reger Grenzverkehr Durch die oft selu· unterschiedlichen Übertragungen aus dem Arabischen gibt es nicht selten Missverständnisse. Es bleibt also nichts anderes übrig, als mit einem Hubsclu·auber der deutschen Bundeswehr und den Angehörigen ins Lager 4 zu fliegen und Nachschau zu halten. Dort angekommen, fällt mir sofort auf, dass dieses Lager nicht so weit verstreut, so unstrukturiert ist, als unseres, das Lager I in Isikveren. Das liegt daran , so lasse ich mir erzählen, dass hier die traditionellen Stammesstrukturen noch weitgehend intakt sind. Ein Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes ist bei der Suche behilflich, die anhand der Diagnose und des Alters bald erfolgreich ist. Vater, Mutter und Sohn sind glücklich wiedervereint. Die Freude und Dankbarkeit ist ihnen ins Gesicht geschrieben und , obwohl ich ihre Sprache nicht verstehen kann, fühle ich doch mit ihnen , wie es ist, wenn man seine Liebsten in den Wirrnissen einer solchen Lage wieder sieht. Der Bub wurde gestern operiert und befindet sich schon wieder auf dem Weg der Besserung. Auch die Frau hat ihre Angehörigen wieder gefunden und ich kann über Funk den Erfolg der Bemühungen melden. Bis uns ein Hubschrauber zurückfliegt, bleibt noch etwas Zeit, die ich benutze, um mich im Lager umzusehen. Ein Bach fließt mitten durch das Lager und teilt es . Auf der einen Seite die alte Seidenstraße, der Landeplatz, die Zeltstadt der Hilfsorganisationen mit dem Lazarett und der Feldküche, auf der anderen Seite die Flüchtlingsbehausungen aus Plastikplanen und Fallschirmen. 74

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