100 Jahre Musikverein Steyr 1838-1938

musikalischer Hinsicht an die ausübenden Mitglieder gestellt werden, sind außerordentliche. Drof. Weinschenk, selbst ein ausgezeichneter Bläser und Streicher, weiß zum Unterschied von vielen anderen Dirigenten, was mög¬ lich und was nicht möglich ist. Und — was wohl das Wichtigste ist — wie man es praktisch möglich macht. Werke wie Franz Schmidt „Swischen¬ spiel und Karnevalsmusik“ aus der Oper „Notre Dame“ oder W. S. Müllers „Heitere Musik“ (erste Aufführung des Vereines in Österreich) oder von Trapp, Graener, Dohynany usw. bedeuten selbst für ein Berufsorchester nicht Leichtes, für den Musikverein aber Einmaliges. Von den Schülern der Musikschule, die von Prof. Weinschenk auf eine völlig neue Grundlage gestellt wurde und von durchschnittlich 100 Schülern jährlich besucht wird, sind im Laufe der letzten Jahre zahlreiche Schüler zum Orchester des Vereines gestoßen. Da darf wohl der vorbildliche Konzert¬ meister des Vereines, Franz Weidl genannt werden, der in nimmermüdker Weise für den Nachwuchs an Streichern sorgt. Konzertmeister Franz Weidl, ein ausgezeichneter Geiger, der hervorragende Droben seines Könnens abgelegt hat (Brahms, Mozart usw.) ist auch der Drimus des Streichquartettes des Vereines, das in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Aufschwung genommen hat. jedoch auch in Dr. Herget, Absolvent der Staatsakademie in Wien, besitzt die Schule einen vorzüglichen Dädagogen, das Orchester einen erst¬ klassigen Solocellisten, um den uns weit größere Städte mit Recht beneiden können. Im Jahre 1939 ist nun zum ersten Male in der Geschichte des Vereines das Amt eines Vereinsführers und musikalischen Leiters in einer Hand. Die organisatorischen und künstlerischen Fähigkeiten Prof. Weinschenks bürgen dafür, daß der Weg des Vereines nach aufwärts führen wird. Die finanziellen Sorgen des Vereines haben mit der Eingliederung der Ostmark in das große Daterland ein Ende gefunden, denn gerade der nationalsozialistische Staat ist es, der Kunst und künstlerische Bestrebungen kultureller Vereine nicht durch leere Worte, sondern durch kraftvolle Tat fördert, den Musikverein Steyr aber in großzügigster Weise unterstützt hat. Es sei daher an dieser Stelle allen maßgebenden Faktoren, dem Gauleiter und Landeshauptmann A. Eigruber, dem Ministerium für innere und kulturellen Angelegenheiten, der Stadtgemeinde Steyr, den Steyr=Werken, der Sparkasse Steyr und allen Freunden und Gönnern des Vereines der herzlichste Dank ausgesprochen. Wenn heute der Musikverein Steyr sein 100. Bestandfest in würdiger Weise begehen kann, so geschieht dies vor allem in tiefster Dankbarkeit für unseren geliebten Führer, Adolf Hitler, der uns von dem unerträglichen Druck, den jüdischer Geist und Profitgier im besonderen auf dem Gebiete der Musik ausgeübt haben, befreit hat und unser Leben wieder lebens¬ wert gestaltet. So treten wir mit unserer ersten und Festaufführung im großen deutschen Vaterland glücklichen Herzens in eine neue Seit ein und unser Leitspruch soll fortan das Wort unseres Führers sein: Die stolzeste Verteidigung eines Dolkes ist die Kunst!

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