Die Erinnerung an den verewigten Direktor Drinz tauchte wieder auf, als seine Familie dem Verein zum Dank für seine Anteilnahme und für die Umsorgung seiner Grabstätte die Partiturensammlung des Derstorbenen widmete. Ein Konzert im Jänner 1932: Goldmarks Sakuntala, Graeners Flôte von Sanssouci als 1. österr. Aufführung und Mendelssohn 4. Sym¬ phonie, wiesen wohl einen großen künstlerischen, aber einen ganz kläg¬ lichen finanziellen Erfolg auf. Zur Feier von Haydns 200. Geburtstag erschien ein Kammerkonzert mit dem Streichquartett op. 33, C=dur, zum erstenmal in der noch heute bestehenden Besetzung, ferner der Diolinsonate in C=dur, zwei Stücken für Flöte und Klavier, und der Kindersymphonie, gespielt vom Schülerorchester unter Leitung Herrn Dribitzers. Demselben Anlaß entsprang auch ein Orchesterkonzert am 7. April: Symphonie Nr. 5, Konzert für Violine (Konzertm. Weidl) und Symphonie Nr. 16. Seit Beginn des Jahrhunderts bis zum Jahre 1919 war Hayan nur zweimal gespielt worden. Der 18. Juni brachte ein Gartenkonzert. In der Hauptversammlung am 30. September 1932 wurde der Komponist Reg.=Rat Wagner=Schönkirch zum Ehrenmitglied ernannt. Im selben Jahre verschied im Dezember das Ehrenmitglied Herr Kapellmeister Heinrich Eipeldauer, der 30 Jahre lang als vorzüglicher Geiger und tüchtiger Musikpädagoge im Verein gewirkt hatte. Schon einen Monat später wurde der Verein wieder in Trauer ver¬ setzt, da sein tatkräftiger, kunstverständiger Obmann Hofrat Riemmer nach kurzer Krankheit verschied. Seiner Tätigkeit ist ein bedeutend intensiverer Betrieb der Musikschule zu verdanken und sein Scheiden war schon in dieser Hinsicht zu beklagen, doch auch das Konzertwesen erfuhr durch ihn manche Förderung. Die Konzertaufführungen in diesem Jahre begannen mit einem Kammer¬ konzert. Neben Seb. Bach und Grieg kam diesmal eine Uraufführung, die Streicherserenade von Albert Deck, ein sehr schwieriges Werk, dessen Bewältigung Herrn Dir. Weinschenk und seinem Orchester ein besonders lobendes Zeugnis ausstellte. Eine ganz besondere musikalische Tat war aber das Konzert oberösterreichischer Meister am 5. Mai 1933, mit Franz Müller, Vorspiel zum Oratorium „Der heilige Augustin“, Franz Neu¬ hofer, Sinfonietta und Anton Bruckner, Symphonie Nr. 2 in C=moll, in der sich Dir Weinschenk auch als vorzüglicher Bruckner=Dirigent darstellte. Im Rahmen des „Tages der Musik“ dessen Vollzugsausschuß Herr Dir. Weinschenk vorstand, betätigte sich die Musikschule zusammen mit dem Jungmädchenchor „Eisenblüte“ am 22. April. Außerdem wirkten auch solistische Kräfte des Vereinsorchesters mit. Am nächsten Tag brachte der Musikverein zusammen mit dem Männergesangverein und dem Frauenchor ein Chor= und Orchesterkonzert mit sehr hübschem und unterhaltendem Programm, Festredner Herr Prof. Goldbacher. Der Juni brachte, wie das nun mehrmals schon war, einen schönen Serenadenabend im Schloßpark mit der C=dur=Serenade von Fuchs, der D=moll=Serenade von Dolkmann (Dioloncello Dr. Hergeth) und die Serenade A=moll von Tschaikowsky. Das Schlußkonzert der Musikschule
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