(zu ebener Erde) und unter dem kleinen Turme des Schloßes Lamberg besichtigte und auch im Konzerte anwesend war. Das Programm lautete: Zur Feier der Anwesenheit Sr. kaiserl. Hoheit des durchlauchtigsten Erzherzogs Johann in Steyr, wird am 30. November 1841 von dem Vereine der Musikfreunde ein Konzert gegeben. 1. Große Symphonie von L. van Beethoven. 2. Duo für Dioline und Forte=Piano von Lafond und Herz. 3. Der Hirt auf den Felsen, Lied von Schubert mit Begleitung des Pianoforte und der Clarinette. 4. Conzert für Dioline von Beriot. 5. Großer Chor von Hauptmann. Im Saale zur „goldenen Gans“ — Anfang um 12 Uhr mittags. Erzherzog Johanns Kunstsinn und Volksverbundenheit sichern ihm ein bleibendes Gedenken. Der große Brand von Steyrdorf brachte viel Leid über die Stadt. Der Jammer und das Elend waren so groß, so schildert der Chronist, daß jede Beschreibung weit hinter der Wirklichkeit zurückbleibt. Doch allerorten regte sich sofort eine edle Opferbereitschaft, welche den großen Schaden bald gutzumachen erlaubte. Auch der Musikverein wollte nicht zurück¬ bleiben und veranstaltete zu Gunsten der Abgebrannten am 15. Mai 1842 mit großem finanziellen und künstlerischem Erfolg ein Konzert. Als besonderer Markstein in der Geschichte des Vereines ist die Gründung der Musikschule nach § 1 der Statuten im Jahre 1845 zu be¬ zeichnen, wobei insbesonders das Raths=Drotocoll in öconomicis zur Sitzung am 11. März 1845 reichen Aufschluß gibt. Aus dem Referate des Mag.=Rathes Bleyer seien folgende Stellen wiedergegeben: „.. .. ferner, nachdem die Errichtung einer Musikschule zu einem nicht minder lebhaften Bedürfnisse geworden ist und die Gesellschaft der Musikfreunde es auf sich nimmt, auf ihre Kosten einen vollkommenen geeigneten und approbierten Lehrer zu be¬ stellen und ihn zur Ertheilung des Unterrichtes an hiesiger Haupt¬ schule zu verpflichten, ihr das Befugnis zur Ausspendung derselben allda und ein unentgeltliches Locale im Schulgebäude hierzu ein¬ geräumt werden wolle. hierauf ist unter Anschluß der verhandelten Acten und eines Rathsprotokollextractes der Bericht an das k. k. Kreisamt zu erstatten und es um seine nachdrückliche Bewerbung beyder Anträge angelegentlich zu bitten.“ Nach einer Kundmachung des Vereines vom 9. Dezember 1845 wurde die Musikschule im Jänner 1846 eröffnet und als Lehrer der magistratliche Kanzleipraktikant Franz sannes bestellt unter unmittelbarer Aufsicht und Leitung der beiden Vereinsausschüsse Anton Gruber, k. k. Kreiskassier und Bernhard Benedikt, Schullehrer. Die Unterrichtsstunden wurden in der k. k. Kreishauptschule und an der k. k. Mädchenschule erteilt und zwar ursprünglich nur an Kindern von Vereinsmitgliedern. 18
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