bildung und staatlicher Prüfung lehren die Kunst der sanften Gewalt durch regelmäßiges tägliches Training. Der Hauptzweck ist dabei, unsere Jugend körperlich zu trainieren. sie zum Ausgleich für ihre schulische Beanspruchung einer gesteuerten und kontrollierten körperlichen Belastung auszusetzen. Die dabei erreichte Geschicklichkeit und Belastungsfähigkeit kann nur vorteilhaft für die heranwachsenden jungen Menschen sein. Aus den jährlich beginnenden Gruppen der ersten Klassen entwickelte sich im laufe der Jahre eine große Zahl erfahrener tüchtiger Judokas, die leider nach Beendigung ihres Studiums für den lnternatsjudoklub verloren gehen. Sie werden aber vielfach an verschiedensten Orten ihrer späteren beruflichen Tätigkeit Judobetreuer. Somit ist das Internat auch zu einem Ausstrahlungszentrum für körperliche Ertüchtigung geworden. Bei vielen Veranstaltungen auf Bezirks-, Landes- und Bundesebene gingen die „lnternat-HTL-Club"-Mitglieder als Sieger hervor. Mehrere Staatsund Landesmeistertitel wurden von Einzelkämpfern errungen sowie LandesMusizieren - eine ideale Freizeitbeschäftigung 38 meistertitel im Mannschaftsbewerb der Jugend ins Internat geholt. Zahlreiche Kämpfer unseres Judoklubs traten bei internationalen Wettbewerben im Ausland erfolgreich an. MUSIK: Heute sind viele Jugendliche nicht nur passive Musikhörer, sondern sie wollen auch selbst produzieren. Im Musikraum des Internates stehen den daran interessierten Zöglingen modernste Geräte zur Verfügung. Eine Orgel mit verschiedenen musikaJ.ischen Möglichkeiten, Verstärkeranlagen und Schlagzeug können während der gesamten Freizeit benützt werden. In vielen Veranstaltungen haben Bands des Internats durch ihre gekonnten Darbietungen die Zuhörer begeistert. THEATER: Der angehende Techniker wird hauptsächlich mit realen, werkstofftechnischen, mathematischen und mechanischen Problemen und deren Lösungen vertraut gemacht. Für musische Ausbildung bleibt weniger Zeit. Dies holen viele interessierte Schüler nebenbei nach. So haben im Internat über hundert Zöglinge ein Theaterabonnement, um dadurch direkten Kontakt zum Bühnen- und Musikschaffen zu erhalten und in das Gesellschaftsleben hineinzuwachsen. TANZKURS: Äußerst beliebt sind die Tanzkurse. Nichts funktioniert so gut wie deren Organisation. Jeder Hinweis. pünktlich zu erscheinen, entsprechend gepflegt und höflich in der neuen Umgebung aufzutreten. ist überflüssig. Ein Maximum an Zeit und Energie wird für Vorbereitung und Perfektion aufgewendet. Es ist daher durchaus zu verstehen, daß zu dieser Zeit (1. Trimester der dritten Jahrgänge} die schulischen Leistungen mitunter auf ein Minimum absinken. FITNESSRAUM: Die neueste Einrichtung im Internat ist ein „Fitnessraum". Nach bestimmten Regeln und entsprechender Einführung können darin die Zöglinge Körpertraining betreiben. Zugund Schubapparate, Heimtrainer, Sprossenwand u. ä. stehen zur Verfügung. Der Trainingszyklus, den diese Geräte ermöglichen. erfaßt wesentliche Körperbereiche und wird sicher zur gesunden Entwicklung der Jugendlichen beitragen. FOTO: Ein zwar kleines aber mit modernen Geräten sehr gut ausgestattetes Fotolabor erfreut sich bei den Zöglingen besonderer Beliebtheit. Viele Neulinge auf diesem Gebiet haben das Entwickeln von Filmen und Vergrößern unter Anleitung von Erziehern gelernt. Als ,.Fachleute" beweisen sie nach kurzer Zeit bei den jährlich stattfindenden Fotomeisterschaften, daß sich diese Freizeitbeschäftigung gelohnt hat. Sie haben nicht nur Brauchbares gelernt. sondern oft auch Preise errungen. BÜCHEREI: Die vom Internat und Elternverein geförderte Schülerbücherei der HTL wird durch moderne. die Schüler ansprechende Literatur immer großzügig ergänzt. Auf diese Weise trägt die Bür.hPrei nir.ht n11r 7ur Freizeitgestaltung bei, sondern fördert in erster Linie den Kontakt mit aktueller Literatur und Sachbüchern. VERANSTALTUNGEN: Besondere Höhepunkte im laufe des Internatsjahres stellen die verschiedenen Veranstaltungen dar. Ob es Sängerwettbewerbe, Adventfeiern. Schimeisterschaften, Musikwettbewerbe, Judokämpfe, Feldfußball-, Hallenfußball-, Tischtennismeisterschatten oder Lichtbildervorträge sind, sie alle finden ihre begeisterten Gestalter und Anhänger. SELBSTVERTEIDIGUNGSKURSE, gehalten von einem Erzieher, sind eine besondere Attraktion im Internat. Die große Zahl der Interessenten kann nur durch Parallelkurse betreut werden. Diese Kurse dienen einerseits dem Erlernen der Verteidigungskunst. andeIm Fitnessraum ist stets eifriger Betrieb rerseits und dies vor allem, der körperlichen Ertüchtigung und Stärkung des Selbstvertrauens. Das „neue" Internat feiert mit dem 100jährigen Jubiläum der HTBLA seinen zehnjährigen Bestand. In einem zusammenfassenden Rückblick kann gesagt werden: Es war ein für Schüler, Wirtschaft und Industrie erfolgbringendes Dezennium. Die vor zehn Jahren vom Staat getätigte Millioneninvestition hat sich im höchsten Maß gelohnt. Josef Eichlseder 39
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