Spitzenlastzeit mittels Rundsteuerempfänger abgeschaltet werden kann, ohne daß ein merkliches Abkühlen der Räume zu befürchten ist. Die spezifische Flächenbelastung muß etwas niedriger liegen als bei der Deckenstrahlungsheizung, damit der Fußboden nicht zu warm wird. Zur Vermeidung von Überhitzungen, die durch das Auflegen von dicken Teppichen verursacht werden könnten, muß man eine entsprechende Anzahl von Bodenthermostaten vorsehen. Der derzeit noch relativ hohe Preis und die schwierige und deshalb teure Reparatur im Fall eines Heizleiterfehlers (der allerdings nicht vorkommen dürfte) werden auch die Fußbodenheizung noch längere Zeit jene Idealheizung bleiben lassen, von der man nur träumen kann. Am ehesten verwirklichen sollte man diesen Traum - so man kann - im Badezimmer. Der geheizte, angenehm warme Steinboden ist sicherlich ideal. Eine Variante zur festverlegten Fußbodenheizung stellt der auch nachträglich überall auflegbare elektrische Heizteppich dar. Auch er ist Menschen, die unter kalten Füßen leiden, sehr zu empfehlen. Sein einziger Nachteil: es gibt ihn (noch) nicht. LITERATUR: Dr. Günther Momm, Düren: ,,Elektrische Fußbodenheizung nur 1ur Millionare?'" 1n „l::nerg1ew1rtschattl1che l agesfragen", 18. Jahrgang 1968, Heft 5. 4. WÄRMEPUMPEN Jeder Kühlschrank, der die Lebensmittel vor dem Verderben schützt, indem er sie auf etwa CJO abkühlt, ist 104 gleichzeitig ein Heizgerät-für die Küche. Wenn man einen Körper erwärmen will, muß man ihm Wärme zuführen. Wenn man ihn abkühlen will, muß man ihm Wärme entziehen. Die Wärme, die der Kühlschrank den Lebensmitteln entzieht, gibt er über den sogenannten Verdampfer an die Raumluft ab, er heizt also den Raum. Weil aber die Wärme von selbst immer nur vom wärmeren zum kälteren Körper übergeht, muß im Kühlschrank ein Hilfsmittel eingesetzt werden, das die Wärme entgegen der natürlichen Strömungsrichtung sozusagen herauspumpt, das Kühlaggregat. Ein größeres Kühlaggregat, das zur Heizung von Räumen oder ganzen Wohnungen bzw. Häuser verwendet werden kann, nennt man Wärmepumpe. Sie kann selbstverständlich im Sommer auch zur Kühlung der Räume verwendet werden. Die übliche Ausführung der „Luft-Luft-Wärmepumpe" kühlt im Winter die (an sich schon kalte) Außenluft noch etwas weiter ab und heizt mit der so gewonnenen Wärme die Luft der Innenräume auf. Dabei ist nicht zu befürchten, daß es dadurch im Winter draußen merkbar kälter wird, denn die der Außenluft entzogene Wärme strömt ja über die Fenster und Mauern sofort wieder hinaus, es tritt nur ein Wiirmekreislauf ein. Niemand würde merken, daß irgendwo nicht mehr geheizt, sondern nur mehr Wärme gepumpt wird. Die Temperatur unserer Erde wird nämlich durch das künstliche Heizen zumindest derzeit fast überha~pt nicht beeinflußt; sie hängt fast •·ausschließlich von der Sonneneinstrahlung ab. Die Energie, welche die Sonne an einem einzigen Sommertag über Osterreich ausschüttet, würde reichen, um den gesamten Energiebedarf unseres Landes etwa zwei Jahre zu decken. Kostenlos arbeitet aber die Wärmepumpe auch nicht. Um die Wärme gegen die natürliche Strömungsrichtung vom tieferen Temperaturniveau auf ein höheres zu pumpen, braucht man Leistung, und zwar umso mehr, je höher die zu überbrückende Temperaturdifferenz ist. Die tatsächlich erreichbare Leistungsziffer liegt bei Kleinwärmepumpen zur Wohnungsbeheizung zwischen zwei und drei, das heißt der Heizeffekt der eingesP.t7ten elektrischen Fnergie wird mit Hilfe der Wärmepumpe verdoppelt bis verdreifacht. Da aber der Betrieb der Wärmepumpenkompressormotoren praktisch nur mit Tagstrom möglich ist, erreicht man mit der Wärmepumpe nur etwa die gleichen Betriebskosten wie mit der Nachtstromspeicherheizung, sodaß auch die Verbreitung der Kleinwärmepumpe zur Wohnungsbeheizung in naher Zukunft bei uns nicht zu erwarten ist. Ihr großer Vorteil liegt darin, daß sie durch einfache Umschaltung im Sommer zur Raumkühlung verwendet werden kann. Größere Wärmepumpen erreichen Leistungs1iffern bis 4 und noch etwas darüber, sodaß die Heizkosten schon deutlich unter denen liegen, die mit ölgefeuerten Anlagen erreichbar sind. Es ist daher anzunehmen, daß sich größere Wärmepumpen auch in unserem Land bald einbürgern werden. In Oberösterreich wird beispielsweise das Hallenbad in Neuhofen/Krems mit einer Wärmepumpe geheizt. LITERATUR: Zeitschrift „Elektrowärme international", März 1973, mehrere Aufsätze über Wärmepumpenanlagen. NACHTSTROMRAUMHEIZGERATE Bei allen Nachtspeicherheizgeräten wird während der Niedertarifzeit (22.00 bis 6.00 Uhr) ein Speichermedium aufgeheizt, tagsüber wird die gespeicherte Wärme an den zu beheizenden Raum abgegeben. 1. EINZELSPEICHERHEIZUNG Jeder Raum erhält einen Speicherofen und kann daher individuell beheizt werden. Als Speicheröfen verwendet man heute fast ausschließlich solche vom Typ 111, das sind Speicheröfen, bei denen der aufgeheizte Magnesitkern durch eine entsprechende wärmeisolierende Hülle vor zu großer Wärmeabstrahlung geschützt wird. Es wird daher nur ein Teil (weniger als die Hälfte) der gespeicherten Wärme durch direkte Strahlung bzw. Konvektion abgegeben, der größte Teil ist sozusagen eingesperrt und kann mit Hilfe eines kleinen Ventilators (den ein Raumthermostat schaltet) zu beliebiger Zeit herausgeholt werden. Man kann damit erreichen, daß ein Raum untertngs, weil nicht bewohnt, nur mäßig und erst am Abend voll beheizt wird. Die Ofen vom Typ III vermeiden somit den Nachteil der ursprünglichen (nicht wärmeisolierten) Speicheröfen vom Typ 1, durch welche die Räume am Morgen zu stark erwärmt und am Abend bisweilen nicht mehr ausreichend temperiert wurden. Bei den Speicheröfen vom Typ II, die ebenfalls fast nicht mehr verwendet werden, kann die Wärmeabgabe in einem gewissen Maß durch thermostatgesteuerte Luftklappen verändert werden. Die Einzelspeicheröfen haben sich ausgezeichnet bewährt und daher auch weithin durchgesetzt. Einer weiteren Verbreitung stehen allerdings die mancherorts unzureichenden Leitungsquerschnitte und gesamtösterreichisch gesehen auch fehlende Kraftwerkskapazitäten entgegen. Als Nachteile der Einzelspeicheröfen sind zu nennen: Der relativ hohe Anschaffungspreis (ca. S 10.000.- pro Ofen), zuzüglich Anschlußkosten des EWerkes, die notwendigen elektrischen Installationen, die Staubverbrennung im heißen Magnesitkern, das (allerdings geringe) Ventilatorgeräusch. 2. ELEKTRO-WARMWASSERZENTRALHEIZUNG (Blockspeicherheizung) Eine bestehende Warmwasserzentralheizung kann, falls das E-Werk zustimmt, ohne große Schwierigkeit auf Elektrobetrieb umgestellt werden. Die Umstellkosten liegen etwa in der gleichen Höhe, wie sie bei Umstellung auf Ölfeuerung entstehen. Die Elektrowarmwasserzentralheizung besteht aus einem (oder mehreren) gut wärmeisolierten (120 - 150 mm Glaswolle) Warmwasserspeicherbehälter, die, mit Nachtstrom auf ca. 100° aufgeheizt, ihre Wärme tagsüber an die Radiatoren abgeben. Diese Speicherbehälter werden meist mit einem Durchmesser von 750 mm ausgeführt und können auch nachträglich ohne Schwierigkeiten in jeden Kellerraum (z. B. im überflüssig gewordenen Heizmaterialraum) eingebaut werden. Sie sind für 2,5 atü Betriebsdruck ausgelegt und können daher (über ein Rücklaufbeimischventil) direkt an die bestehenden Zentralheizungsrohre angeschlossen werden. Der vorhandene Kessel kann als Reserve stehenbleiben. Das erforderliche Speichervolumen hängt von der benötigten Wärmeleistung ab: V= 0,37 X Q V = Speichervolumen in 1 Q = stündlicher Wärmeverlust in kcal (WE) Voraussetzung ist dabei, daß in der Nacht die Raumtemperatur um ca. 6° abgesenkt wird und daß die Heizungsrücklauftemperatur nur ca. 40° beträgt. Letzteres bedeutet, daß die Radiatoren um rund 100 0/o überdimensioniert sein müssen, sodaß die erforderliche Wärmeabgabe statt bei 90/70° bereits bei 60/40° auftritt (Heizvorlauftemperatur / Heizrücklauftemperatur). Diese Heizkörperüberdimensionierung liegt häufig wirklich vor, da laut Norm die Heizung für die tiefste (nur sehr selten wirklich auftretende) Außentemperatur ausgelegt wird und außerdem verschiedene normgemäß vorzusehende Zuschläge meist nicht gleichzeitig auftreten. Wie schon erwähnt, sprechen auch Gründe der Hygiene und des 105
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