100 Jahre Höhere Technische Bundeslehranstalt

Abb. 3 30 Minuten. Daraus errechnet sich die spezifische Belastbarkeit mit 7,3 Liter NHJ bzw. 5,3 Liter Cl pro 1 kg Substrat. Eine ähnliche VersuchsanordnunQ, wie sie in Abbildung 3 festgehalten ist, diente Untersuchungen dieser Art mit Schwefeldioxyd. Das in einem PlastikStandrohr befindliche Testmaterial (ca. 4 kg) wurde von dem LufVSO,-Gemisch bei einer Pressung von 45 mm WS durchströmt, dessen Mengenverhältnis bei 1000:5 lag. Aus dieser Versuchsreihe seien zwei Ergebnisse herausgegriffen. Im einen Fall erfolgte der Durchbruch nach einer Gesamtdurchflußzeit von 11,3 Stunden, woraus sich eine Absorptionsrate von 4,5 Liter SO,/kg Substrat err&chnet, was einem Reinschwefelgehalt von ca. 0,5 11/o entspricht. Im anderen Fall ergab bei ungefähr gleichen Bedingungen mit einer von längeren Pausen unterbrochenen Gesamtdurch98 flußzeit von 20 Stunden eine Absorptionsrate von ca. 8 Liter SO,/kg Substrat. In Figur 6 ist der Sättigungsverlauf zweier Substrate bei intermittierendem Durchsatz wiedergegeben. Der ph-Wert des ursprünglich etwa neutralen Substrates war am Ende (Sättigungszustand) auf etwa 5 abgesunken, eine natürliche Folge der Umwandlung SO,-► (SOJ)--► H,SO,. Biosubstrate solcher Art eignen sich in gleicher Weise auch für die Abscheidung anderer Schwefelverbindungen, beispielsweise von Schwefelwasserstoff. Abbildung 4 zeigt den Einsatz eines PrototypE !Filtertype B) zur Reinigung der Abgase aus der Heizanlage einer Tischlerei. Die Meßreihen, von denen Figur 1 u. 2 Ausschnitte wiedergeben, sind an einem Erdfilter (Filtertype A) vorgenommen worden, das für die SchutzbelüfpH 7-t---- 7 r'\ 6 1 1 1 1 1 1~ 1 1 1 1 ~ 1 1 1 1 ~ 1 1 1 1 tung eines Raumes in der Chemie Linz AG. seit einigen Jahren installiert ist. An demselben Filter wurde auch die Abscheidefähigkeit für Keime - bekanntlich einer der kompliziertesten Zweige der Luftreinigungstechnik - untersucht. In dem ausführlichen amtlichen Befund (Bundesstaatliche Bakteriologisch-Serologische Untersuchungsanstalt Linz) hierüber wird abschließend festgestellt, daß „dieses Biofilter beste Bakterienfiltrationskraft besitzt, die praktisch einem bakteriendichten Filter im herkömmlichen Sinne gleichkommt". Diese Eigenschaft macht demnach das Biosubstrat-Filter auch für die Belüftung sogenannter „Weißer Räume" geeignet. Inwieweit sich diese Filterart auch für die Abscheidung radioaktiver Luftverunreinigungen eignet, sollen die seit längerer Zeit im Einvernehmen mit dem Bundesministerium für Bauten u. TechFig. 6 'J_ 250 Stunden ~ 1 1 LJ 5 [,_L, .: .. :, 10 20 ( ( 1 , : r , : t 1 1 ( ( 160 170 „ 1, _l _j_LL. J 180 1 1 j 1 '-'--"-._J_, '-'-..L.L_J J ,~ 190 200 210 220 Slundcn Zeitlicher Verlauf der Absorptionsfähigkeit zweier Biosubstrate für Schwefeldioxyd (1) 0 cn ..c 0 Cl! 1 L -6 C 0 _J :::> "O C ..c u cn - ~ -~ (1) ~ üi LD-Schlacke -C (1) E :, cn C 0 :,.:: _..,._ Fig. 7 Schematischer Stoff-Fluß 1 1 1 1 1 _J f ... fester Abfall fl ... flüssiger Abfall g ... gasförmiger Abfall Kompost 1------~ BSFilter Biosubstrat 99

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