100 Jahre Feuerwehr der Stadt Steyr

spritzen. Die Signalisierung von Bränden in der Stadt und in den Vorstädten sowie außerha.lb der Gemeindegrenzen erfolgte auf Grund der vom Bürgermeister herausgegebenen Feuerlöschordnung. Die FeuerlöschordTJ.ung vom Jahre 1850 schrieb z. B. vor, daß die Turmwächter am Stadtpfarrturm und am Tabor- turm sowie der Obmann des Bruderhauses bei Ausbruch eines Brandes die Be- völkerung durch Anschlagen an den Glocken zu alarmiere·n hatten. Bei Tage wurde am Stadtpfarrturm in der Richtung des Brandes die Feuerfahne, bei Nacht eine rot beleuchtete Laterne ausgesteckt. Die Tambours und Trompe- ter der Bürgerwehr, welche so wie der Viertelmeister, der Bürgerwehrkom- mandant und der Feuer- Direktor von den Feuer- und Gewölbewächtern von einem Brande zu verständigen waren, zogen trommelnd und blasend durch die Straßen und riefen die Bewohner zur Hilfeleistung auf. Die Feuerlöschordnung vom Jahre 1881 spricht schon davon, daß die Kommando-Signalisten der Feuerwehr seitens der Sicherheitswache mittels Leitung zu verständigen sind, die ihrerseits wieder die Feuerwehr durch Horn- signale alarmierte. Zu dieser Zeit bestand schon eine Telefonleitung vorn Ta- borturm und Stadtpfarrturm zum Polizeihauptposten im Rathaus. Das Jahr 1902 war für die Feuerwehr insofeme von großer Bedeutung, als die elektrischeAlarrnierung der Wehrmänner eingeführt wurde, eine Einrich- tung, die bis heµte noch im Gebrauch ist. Im Jahre 1908 wurde im Rahmen der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Steyr eine eigene Rettungsabteil1:1ng gegründet, deren erster Obmann ihr Initiator Franz Kiderle wurde. Zwei pferdebespannte Rettungswagen wurden schon im Jahre 1919 vom ersten Sanitäts-Auto abgelöst. Was die "Rettung" bis zum Jahre 1938 (Eingliederung in das Deutsche Rote Kreuz) vollbrachte und seit 1945 (Eingliederung in das Österreichische Rote Kreuz) zum Wohle der Mitbürger leistet, das können wohl am berufenste.n jene sagen, die diese Einrichtung für sich oder ihre Angehörigen in Anspruch zu nehr,nen hatten. Von allem A_nfang an war die "Rettung" der Inbegriff der Ersten Hilfe, des wahren Samaritertums. Und es waren Männer der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Steyr, die auch dieses Werk der Nächstenliebe schufen, ausbauten und, so wie die Feuerwehr, nur eines zum Ziele hatten: h P, lf e n und retten. Im Jahre 1920 begann, wenn auch erst bescheiden, die Automobilisie- rung der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Steyr. Sie wurde bis zum Beginn des zweitenWeltkrieges beharrlich fortgesetzt und nach Beendigung des bis- her größten Krieges abgeschlossen. Durch Hand- oder Pferdezug fortzubewe- gende Geräte gibt es nicht mehr. Das Jahr 1932 brachte die Einführung des Straßenhilfsdienstes. Wo im- mer Verkehrshindernisse zu beseitigen, verunglückte Fahrzeuge zu bergen oder zu transportieren sind, die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Steyr ist rasch zur Stelle und leistet auch in diesen Fällen Erste Hilfe. Durch die Eingemeindung von großen Gebieten der Gemeinden Gleink und Garsten im Jahre 19-39 kamen die Freiwilligen Feuerwehren Gleink und - 23 -

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