100 Jahre FFW der Stadt Gmunden

1. Deutschen Feuerwehrtag in Leipzig teil, um „Wesen und Einrichtung einer modernen Feuerwehr" kennenzulernen. Uber Anregung des „Vorbereitenden Komitees zur Gründung einer Feuerwehr" wandte sich die Gemeindevorstehung von Gmunden in zwei Aufrufen am 17. Oktober und am 5. Dezember 1865 an die Bevölkerung, der neuzugründenden Feuerwehr beizutreten und Spenden zu zeichnen. Spenden von Privatpersonen, ein Beitrag der Sparkasse der Stadt Gmunden und der Reinertrag einer Thealerveranstaltung legten den finanziellen Grundstock für das Beginnen. Die k. u. k. Statthalterei hatte am 13. 2. 1866 die Statuten der zu gründenden Feuerwehr genehmigt. Am 14. März 1866 fand die erste konstituierende Generalversammlung statt. Erster Obmann (Kommandant) war statutengemäß der Bürgermeister, Franz Schleiß. Die erste Ausrückung fand zu einem Kaminbrand in der Voglsangmühle statt. Im Jahre 1870 erreichte die Freiwillige Feuerwehr Gmunden mit 269 Milgliedern ihren höchsten Mitgliederstand. Die von der Stadtgemeinde der jungen Feuerwehr zur Verfügung gestellten Geräte waren zuerst im alten Zwinger am Graben untergebracht, 1894 wurde das alte Gebäude abgetragen. Die Geräte wurden in der Tagwerkerstraße untergebracht. Nach Vollendung des Neubaues am Graben im Jahre 1898 wurden der Feuerwehr die Räume zugewiesen, in denen sich heute noch die Geräte der Feuerwache Stadt befinden. In Traundorf wurden die Geräte im ehemaligen „ärarischen Spritzenhaus" am Klosterplatz untergebracht (heute Elektrogeschäft Costa). Mit Begeisterung 1.rulen in den ersten Jahren des Bestandes neue Mitglieder ein. Erfolgreiche Brandbekämpfungen (1873 Papierfabrik Steyrermühl) zeugten von gewissenhafter Ausbildung. 1873 wurde die Dienstordnung erlassen. In den folgenden Jahren ging der Ubungsbesuch merklich zurück, so daß sich das Kommando im Jahre 1886 zur Auflösung und Neukonstituierung entschließen mußte. 114 Mitglieder traten nach Neukonstituierung am 1. Mai 1886 wieder ein. Ein neuer Anfang war gemacht. Erfolgreiche Brandbekämpfungen (1887 Spinnerei Theresienthal, 1888 Papierfabrik Schuppler) zeigten, daß die Ausbildung gut vorangekommen war. 1890 wurde eine neue Dienstordnung erlassen, die der besseren Ausrüstung der Feuerwehr angepaßt war. 1893 wurde die Freiwillige Feuerwehr Gmunden in drei Züge eingeteilt und die Einführung der Distinktionsabzeichen beschlossen. 1897 brach ein gefährlicher Brand in der Kirchengasse aus, doch gelang es der Feuerwehr, dank der ausgezeichneten Wirkung der neuerrichteten Hydranten, das Feuer bald unter Kontrolle zu bringen. Im gleichen Jahr bedrohte ein Hochwasser die Stadt. Die Feuerwehr arbeitele hervorragend mit bei der Evakuierung der Bevölkerung aus gefährdeten Häusern. Vom 13.-17. September 1899 überflutete ein gefährliches Hochwasser die tiefer gelegenen Stadtteile. Eine große Menge angeschwemmter Bloche hemmte an der damals tiefer gelegenen hölzernen Traunbrücke den Abfluß des Wassers. Die Holzbrücke wurde von den entfesselten Fluten weggerissen, dabei verun8

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