100 Jahre FFW der Stadt Gmunden

1866 - 1966 FEUERLOSCHGERÄTE ci,111, ~rkct Ac&it {iä die t-~elu:- Im Jahr 1966 feiern zahlreiche Feuerwehren Osterreichs und auch die Firma Konrad 7?-KG., Linz-Wien das 100jährige Gründungsjubiläum Wir liefern Ihnen Rosenbauer-Tanklöschfahrzeuge leichte Löschfahrzeuge Kleinlöschfahrzeuge und Anhänger Tragkraftspritzen und Ausrüstung In bester Oualität, die auch im Ausland größte Anerkennung findet Konrad 1?os~ KG. Fabrik für Feuerlöschgeräte u. Spezial-Landmaschinen 4020 Linz/Donau, Raimundstraße 5, Tel. (07222) 524 75 Niederlagen: Wien - Graz - Klagenfurt - Bregenz

DIE NEUE FEUERWACHE TRAUNDORFdas J u bilä ums-Geschenk der Stadtgemeinde flUIIWAUI faAUNDOU

1866-1966 Zwischen diesen Jahreszahlen liegt die große Geschichte der Freiw. Stadt- . feuerwehr Gmunden. Wir Gmundner blicken mit Stolz, Genugtuung und Dankbarkeit auf diesen langen Zeitabsdrnitt zurück. Wie die Chronik aufzeigt, haben die Männer unserer Feuerwehr in diesen 100 Jahren außerordentlich großes in allen Katastrophenfällen geleistet. Ihre Tätigkeit, ihre Einsatzbereitschaft und ihr Opfermut waren niemals Selbstzweck. Dies war nur möglich, weil vom Kommandanten abwärts bis zum jüngsten Feuerwehrmann alle stets großer Idealismus erfüllte und einmalige Kameradschaft und bestes Zusammengehörigkeitsgefühl verband. So war es in den vergangenen 100 Jahren und so ist es noch heute. Die Stadtfeuerwehr hat dank bester Führung und dank des guten Nachwuchses ihre Schlagkraft nicht nur ungebrochen beibehallen, sondern gerade in den letzten Jahren bedeutend erhöht. Ein Wesenszug unserer Freiw. Stadtfeuerwehr ist angesichts des wachsenden Aufgabenkreises das Streben nach ständiger Fortentwicklung und Vervollkommnung. Als Bürgermeister dieser Stadt ist es mir über meine Pflicht hinaus aus mehrfachen Gründen ein besonderes persönliches Bedürfnis der jubilierenden Freiw. Stadtfeuerwehr im Namen der Bevölkerung, der Gemeindevertretung und im eigenen Namen herzlichst =m Ehr.eDJtag ziu 1g11atooer,en, i!hr aufrichtig zu danken für all das, was sie im Dienste der Allgemeinheit selbstlos geleistet hat, und sie zu bitten, so wie bisher gute Kameradschaft, stete Einsatzbereitschaft und besten Zusammenhalt zu bewahren, dann wird Gmundens Freiw. Stadtfeuerwehr das bleiben, was sie durch 100 Jahre war - 2 Bester Helfer in aller Not und Gefahr. KARL PIRINGER Bürgermeister der Stadt Gmunden

Eine Kurstadt wie Gmunden hat besondere Aufgaben und Verpflichtungen. Alles muß sauber und rein sein und Schutz und Sicherheit gewährleisten. Wertvolle und teure Einrichtungen, die im grauen Alltag nicht immer beachtet werden, stehen einem internationalen Publikum, einer Kurstadt wie Gmunden, zur Verfügung. All das will behütet und betreut sein - in vielen Belangen! Und hiefür steht neben anderen Vorkehrungen auch die brave Stadtfeuerwehr Tag und Nacht bereit und zur Verfügung. Seit 100 Jahren! Die Geschidlle der Freiwilligen t'euerwehr Gmunden spricht in erster Linie von Pflichterfüllung, Arbeit und Treue und weniger von Festen und lärmenden Ereignissen. Aber 100 Jahre Arbeit und Sorge für den Nächsten, für die eigene Heimatstadt, darüber hinaus für unser ganzes Land, gibt den Männern der Feuerwehr Gmunden das Recht, im festlichen Rahmen Rückschau zu halten und von vielen Seilen ein „Dankeschön" entgegenzunehmen. So darf auch ich namens des 0.-0. Landes-Feuerwehrkommandos herzlich danken und der jubilierenden Wehr aufri.chtige Glückwünsche entbieten. Ich möchte wünschen, daß auch in fernerer Zeit die Feuerwehr Gmunden so beispielgebend und pflidlttreu bleibe wie bisher. Denn die von unseren Feuerwehren vorgelebte Näd1stenhilfe und uneigennützige Hilfsbereitschaft sind die Merkmale wahrer menschlicher Größe und die Garanten einer ruhigen und glücklichen Entwicklung unseres Vaterlandes für die Zukunft. FRANZ HARTL Landes-Feuerwehrkommandant 3

Aus der Not geboren, zum Wohle der Bevölkerung geschaffen, haben vor 100 Jahren verantwortungsbewußte Bürger unserer Stadt die Freiwillige Feuerwehr gegründet. Gmunden, seit je Mittelpunkt des wirtscliaftlidlen und gesellsdiafllichen Lebens des Salzkammergutes hat erkannt, daß der Feuerschutz in der damaligen Form nicht ausreichend und mit der Entwicklung der Stadt nicht Schritt halten konnte. Die Bestrebungen, eine Feuerwehr zu gründen, wurden deshalb von der Bevölkerung und der Stadtverwaltung begrüßt und gefördert. Neun Kommandanten bemühten sich bisher die Feuerwehr so zu führen, daß unsere Stadt stets über eine einsatzbereite Wehr verfügte. Die Feuerwehr, aus der Freiwilligkeit, Kameradschaft und Opferbereitschaft ihre Kraft schöpfend, hat den gewaltigen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politisdl.en Wandel der vergangenen Jahrzehnte überdauert; sie ist jetzt stärker denn je. Wir erfüllen gerne die freiwillig übernommene Verpflidl.tung und ich kann dies von allen meinen Feuerwehrkameraden ohne Bedenken sagen; spüren wir doch alle, daß die Bevölkerung und die Stadtverwaltung uns zur Seite stehen, wenn wir sie brauchen. Einen offensichtlichen Beweis der Verbundenheit erhielten wir doch im Jahre 1964, als wir uns in einer finanziellen Notlage befanden, als uns die „Gmundner" in spontaner und großherziger Weise unterstützten. Zwischen Stadtverwallung und Feuerwehr besteht das beste Einvernehmen. Gegenseitiges Vertrauen, Respektierung beidseitiger Grundsätze und nicht zuletzt das ausgleidl.ende Bemühen des Herrn Bürgermeisters schuf jene Atmosphäre die wir braudl.en, und um die man uns manchenorts beneidet. Der gegebene Anlaß bewegt midi., der Bevölkerung und der Stadtgemeindevertretung für ihr bewiesenes Verständnis und Wohlwollen im eigenen, sowie im Namen meiner Feuerwehrkameraden herzlichst zu danken. An alle meine Wehrmänner richte idl. den Dank für ihre Mitarbeit, Kameradsdl.aft und selbstlosen Einsatz. Ohne diese eure Hilfe wäre es mir nidl.t möglidl., die Einsatzbereitschaft für unsere sdl.öne Stadt zu sichern. Idl. hoffe und bin zuversichtlich, daß ihr mir auch in Zukunft in der bewährten Weise zur Seite stehen werdet, um auch im neuen Jahrhundert unseres Bestandes, der schönen Sache der Nächstenhilfe dienen zu können. 4 ARNOLD STADLER Feuerwehrkommandant der Stadt Gmunden

Ehrenkommandanten der Feuerwehr Gmunden Josef Nöstlinger, Hotelier, Mitglied der Freiw. Feuerwehr seit 10. 4. 1919, wurde für seine Verdienste als Wehrführer in den Jahren 1938- 1945 zum Ehrenkommandant ernannt. In seine Zeit fällt insbesondere der technische Umbruch im Feuerwehrwesen, die Uberleitung der Feuerwehr aus dem Vereinsstatus in eine Körperschaft öffentlichen Rechtes, der seinerzeitigen Feuersdmtzpolizei. Die Wehr wurde so wie unter seinem vorbildlid1en Vorgänger Franz Gerhart bestens geführt, die Mannschaft gut für ihre Tätigkeit ausgebildet und erhebliche Anschaffungen getätigt. Rudolf Grabsky, Kürschnermeister, Mitglied der freiwilligen Feuerwehr seil 1. 7. 1929, legte mit Ablauf seiner Funktionsperiode im November 1963 wegen Erreichung der Allersgrenze nach 18 Jahren die Kommandantenstelle nieder. Herr Grabsky hat nach dem Zusammenbruch im Jahre 1945 die Feuerwehr übernommen, unler sehr schwierigen Umständen neu zu einer schlagkräftigen Wehr aufgebaut, die Sicherstellung einer großen Anzahl Feuerwehrfahrzeuge des ehern. Feuerschutzregimentes Ostpreußen veranlaßt und damit wertvolles Feuerwehrgut erhalten. In der Jahreshauptversammlung am 7. 11. 1964 wurde Herr Grabsky zum Ehrenkomrnandanl ernannt. 5

6 Festfolge Samstag, 1. Oktober 1966 17 Uhr Totengedenken bei der Zeugstätte am Graben mit Kranzniederlegung 20 Uhr Festabend im Stadttheater unter Mitwirkung des Stadtorchesters, des Gmundner Männergesangsvereines und des Gmundner Kammerchores Sonntag, 2. Oktober 1966 9 Uhr Segnung und Ubergabe der neuen Zeugstätte in Traundorf 10 Uhr Konzert der Stadtkapelle am Rathausplatz 11 Uhr Schauübung am Rathausplatz

100 {}ala-_e ijiei..wi..~~it;e --Jeu..etweht {;;jmu..nöen verfaßt von Franz Mayrhof er, Oberamtswalter Die Geschichte der Stadt Gmunden berichtet schon 1327 von einem großen Schadensfeuer, das einen beträchtlichen Teil des mittelalterlichen Gmunden zerstört hat. An diese erste uns überlieferte Brandkatastrophe reihen sich bis zum Gründungsjahr der Freiwilligen Feuerwehr Gmunden im Jahre 1866 mehr als zwei Dutzend Großbrände und fast ebensoviele gewaltige Uberschwemmungen, von denen die Flutkatastrophe des Jahres 1594 besonders erwähnt werden soll. Die verheerende Wirkung des Feuers in der eng und unübersichtlich gebauten Stadt rief nach Gegenmaßnahmen. Eine wirksame Brandbekämpfung war im Mittelalter allein schon aus technischen Gründen kaum möglich. Man trachtete daher, vorbeugende Maßnahmen zu treffen, die clie Feuersgefahr eindämmen sollten. Schon im 16. Jahrhundert zählte die Feuerbeschau zu den Obliegenheiten der Viertelmeister und zu Beginn des 17. Jahrhunderts war eine regelmäßige, alljährliche Feuerbeschau in Gmunden eingeführt. 1666 erließ der Magistrat von Gmunden die erste uns überlieferte Feuerlöschordnung, der weitere 1775 und 1841 folgten. Im 17., 18. und 19. Jahrhundert oblag den Handwerkern unserer Stadt die Brandbekämpfung. Jeder Berufszweig hatte bestimmte, in den Feuerlöschordnungen genau umrissene Tätigkeiten auszuführen. Bei Brandausbruch alarmierte der Turmwächter durch Ansd1lagen der Glocke die Bevölkerung. Die Leitung der Brandbekämpfung hatte der Stadlkammeramtsverwalter inne. Die Bürger wurden verpflichtet, in ihren Häusern Feuerlöschgeräte (Feueramper, Einreißhaken, Bottiche, Leitern u. ä.) bereitzuhalten. Der Magistrat schaffte Handdruckspritzen an. 1584 wurden in der Städtischen Rüstkammer sechs Messing-Handdruckspritzen gezählt. Noch heute kann man im Flur des ehemaligen Waisenhauses in Gmunden-Weyer (Freygasse 27) lederne Feueramper (Eimer) sehen, wie sie im 18. Jahrhundert vorgeschrieben waren. Am 21. Juli 1865 tobte der große Brand von Ischl, dem 23 Häuser zum Opfer fielen. Diese Katastrophe sollte die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr in Gmunden wesentlich beschleunigen. Aus den Reihen des Turnvereines Gmunden kam die Anregung, in Gmunden eine Turnerfeuerwehr zu gründen. Turnlehrer Johann Paul Kehl, einer der Initiatoren, nahm 1865 am 7

1. Deutschen Feuerwehrtag in Leipzig teil, um „Wesen und Einrichtung einer modernen Feuerwehr" kennenzulernen. Uber Anregung des „Vorbereitenden Komitees zur Gründung einer Feuerwehr" wandte sich die Gemeindevorstehung von Gmunden in zwei Aufrufen am 17. Oktober und am 5. Dezember 1865 an die Bevölkerung, der neuzugründenden Feuerwehr beizutreten und Spenden zu zeichnen. Spenden von Privatpersonen, ein Beitrag der Sparkasse der Stadt Gmunden und der Reinertrag einer Thealerveranstaltung legten den finanziellen Grundstock für das Beginnen. Die k. u. k. Statthalterei hatte am 13. 2. 1866 die Statuten der zu gründenden Feuerwehr genehmigt. Am 14. März 1866 fand die erste konstituierende Generalversammlung statt. Erster Obmann (Kommandant) war statutengemäß der Bürgermeister, Franz Schleiß. Die erste Ausrückung fand zu einem Kaminbrand in der Voglsangmühle statt. Im Jahre 1870 erreichte die Freiwillige Feuerwehr Gmunden mit 269 Milgliedern ihren höchsten Mitgliederstand. Die von der Stadtgemeinde der jungen Feuerwehr zur Verfügung gestellten Geräte waren zuerst im alten Zwinger am Graben untergebracht, 1894 wurde das alte Gebäude abgetragen. Die Geräte wurden in der Tagwerkerstraße untergebracht. Nach Vollendung des Neubaues am Graben im Jahre 1898 wurden der Feuerwehr die Räume zugewiesen, in denen sich heute noch die Geräte der Feuerwache Stadt befinden. In Traundorf wurden die Geräte im ehemaligen „ärarischen Spritzenhaus" am Klosterplatz untergebracht (heute Elektrogeschäft Costa). Mit Begeisterung 1.rulen in den ersten Jahren des Bestandes neue Mitglieder ein. Erfolgreiche Brandbekämpfungen (1873 Papierfabrik Steyrermühl) zeugten von gewissenhafter Ausbildung. 1873 wurde die Dienstordnung erlassen. In den folgenden Jahren ging der Ubungsbesuch merklich zurück, so daß sich das Kommando im Jahre 1886 zur Auflösung und Neukonstituierung entschließen mußte. 114 Mitglieder traten nach Neukonstituierung am 1. Mai 1886 wieder ein. Ein neuer Anfang war gemacht. Erfolgreiche Brandbekämpfungen (1887 Spinnerei Theresienthal, 1888 Papierfabrik Schuppler) zeigten, daß die Ausbildung gut vorangekommen war. 1890 wurde eine neue Dienstordnung erlassen, die der besseren Ausrüstung der Feuerwehr angepaßt war. 1893 wurde die Freiwillige Feuerwehr Gmunden in drei Züge eingeteilt und die Einführung der Distinktionsabzeichen beschlossen. 1897 brach ein gefährlicher Brand in der Kirchengasse aus, doch gelang es der Feuerwehr, dank der ausgezeichneten Wirkung der neuerrichteten Hydranten, das Feuer bald unter Kontrolle zu bringen. Im gleichen Jahr bedrohte ein Hochwasser die Stadt. Die Feuerwehr arbeitele hervorragend mit bei der Evakuierung der Bevölkerung aus gefährdeten Häusern. Vom 13.-17. September 1899 überflutete ein gefährliches Hochwasser die tiefer gelegenen Stadtteile. Eine große Menge angeschwemmter Bloche hemmte an der damals tiefer gelegenen hölzernen Traunbrücke den Abfluß des Wassers. Die Holzbrücke wurde von den entfesselten Fluten weggerissen, dabei verun8

glückte neben anderen Helfern ein Feuerwehrmann tödlidl. Durch diese Erfahrungen bewogen, gründete man die Wasserwehr als Sonderabteilung der Feuerwehr. 1900 wurde eine Plätte gekauft, 1901 ein dreiteiliges Ponton von der oberösterreichischen Statthalterei zur Verfügung gestellt. 1902 wurde die Sanitätsabteilung in eine Rettungsabteilung umgewandelt. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges stellte die Freiwillige Feuerwehr Gmunden eine für damalige Verhältnisse gut ausgerüstete und schlagkräftige Organisation dar. 1915 wurden über 100 Mitglieder als im Feld stehen erwähnt. 1918 brach die Osterreichisch-Ungarische Monarchie auseinander. Aus den Protokollen dieser Jahre entnehmen wir die Klage über die trostlosen Zustände, über Interesselosigkeit der Jugend, über Arbeitsunlust und über den allgemeinen wirtschaftlichen Niedergang. 1920 wurde die Kinowache eingeführt, 1922 die Sterbekasse der Feuerwehr gegründet, deren Kassier bis zur Aufiösung im Jahre 1965 Hans Kemptner war. 1921 wurde Franz Ger hart Kommandant. Er sollte den Lauf der Entwicklung der Freiwilligen Feuerwehr Gmunden nachhaltig beeinflussen und den Grundstein legen für die moderne Feuerwehr der Gegenwart. 1923 wurde das erste Sanitätsauto angeschafft. 1925 und 1926 war die Feuerwehr Gmunden bei zahlreichen Großbränden der näheren Umgebung eingesetzt. 1927 fand der Landesverbandstag der Feuerwehren Oberösterreichs in Gmunden statt. 1927 verwendete man im Ubungsbetrieb erstmals Rauchmasken, so daß schon 1928 der Innenangriff geübt werden konnte. 1930 hielt Kommandant GP.rhi'lrt in Gmunden eine allgemeine Feuerschutzwoche ab. 1931 wurde die interne Alarmierungsanlage (Klingel, mit Gmundner Drahtfunk gekoppelt) eingerichtet. 1932 wurde im Ubungsbetrieb der Einsatz der Löschgruppe als kleinster taktischer Einheit erstmals versucht. Der Feuerwehrmann der Gegenwart, der eine umfassende Ausbildung auf allen Gebieten des Feuerwehrwesens erhalten muß, war Wirklichkeit geworden. Ein Autobrand erforderte 1933 das Eingreifen der Feuerwehr. Die Jahreshauptversammlung 1934 wurde mit Erlaß des Sicherheitsdirektors für Oberösterreich untersagt. 1935 wurde die Zeugstätte Au fertiggestellt, 1936 der Löschzug Traundorf mit der ersten Motorspritze ausgestattet. Im gleichen Jahr wurde die Jugendabteilung der Feuerwehr gegründet. Durch die Feuerpolizeiordnung 1938 wurden die Feuerwehren Oberösterreichs Körperschaften öffentlichen Rechts. Das Jahr 1938 brachte einen vollständigen Umbruch in der Organisation unserer Feuerwehr. Die Sanitätsabteilung wurde aufgelöst, die Feuerwehr der Polizeitruppe eingegliedert, die Freiwillige Feuerwehr Orth bei Gmunden (am 15. 6. 1902 als selbständige Feuerwehr gegründet) als weiterer Zug der Freiwilligen Feuerwehr Gmunden angeschlossen. 1939 brach der Zweite Weltkrieg aus. Einberufungen zum Wehrdienst lichteten den Mannschaftsstand erheblidl. Dienstverpflichtete, in den letzten Kriegsjahren Frauen und Mäddlen, füllten die Lücken. 1940 wurde die Feuerwehr zum Brand des Lese9

saales im Hotel Austria gerufen, 1941 brannte das Kurhaus nieder. 45 Mann der Feuerwehr Gmunden und Gruppen der Feuerwehren Altmünster und Pinsdorf standen stundenlang in härtestem Einsatz, um ein Umsichgreifen des Feuers zu verhindern. 1944 arbeitete die Feuerwehr im Katastrophenhilfsdienst beim Zugsunglück in Aurachkirchen. In den letzten Kriegstagen wurden durch einen Flugzeugabsturz einige Häuser beschädigt. Die Feuerwehr griff rettend ein. Der Feuerwehrdienst war -schwer und umfassend geworden. Kaum ein Tag verging ohne Fliegeralarm. Fahrzeuge und Geräte wurden bei Fliegeralarm in gedeckte Stellungen am Stadtrand gebracht. Am 5. Mai 1945 rückten amerikanische Truppen in Gmunden ein. Das Dritte Reich hatte aufgehört zu bestehen, die Stunde Null war gekommen. Dem Ende des totalen Krieges schien ein Anfang der friedlichen Aufbauarbeit nicht mehr folgen zu können. Die Mannschaft war eingezogen, gefallen, vermißt, Geräte und Fahrzeuge geplündert, abhanden gekommen. Erprobte Männer mußten den Dienst aufgeben. In den letzten Kriegsmonaten wurde im Raum Gmunden ein hieher verlagertes deutsches Feuerwehrregiment aufgelöst. Wertvolles Material, Fahrzeuge und Ausrüstung wurde sichergestellt. Rückschläge traten ein. 1946 offenbarte ein Barackenbrand das Fehlen einer ausgebildeten, schlagkräftigen Truppe. Doch schon 1947 wurden Erfolge bei Brandbekämpfungen größeren Umfanges erzielt. 1949 bedrohte ein Hochwasser die Stadt Gmunden. Die Feuerwehr half. 1950 fand in Gmunden der 2. Osterreichische Bundesfeuerwehrtag statt. In einer großen Sch,mübung am Stadtplatz wurde ein überzeugender Leistungsnachweis erbracht. 1954 verheerte ein gewaltiges Unwetter und Hochwasser weite Teile Oberösterreichs. Die Freiwillige Feuerwehr Gmunden wurde in Linz eingesetzt. 1955 entlud sich über Gmunden ein gewaltiges Unwetter. Alle Zuflüsse traten über die Ufer. Die Fluten des hochgehenden "Wasserlosen Baches" zerstörten die Brücke im Zuge der Salzkammergut-Bundesstraße an der Stadtgrenze, die zu Hilfe eilende Freiwillige Feuerwehr Oberweis verunglückte, alle sieben Insassen verbrannten. Wie intensiv die Einsätze und der Ubungsbetrieb die Freiwillige Feuerwehr Gmunden beanspruchten, geht aus der tieferslehenden Ubersicht hervor: Brand- Katastrophen- Gruppen- Gesamt- theoret. Jahr eins ätze hilfsdienst übungen übungen Schulungen 1955 17 3 160 20 10 1956 12 2 72 12 12 1957 11 2 63 14 10 1958 7 58 16 10 1959 13 2 43 12 10 1960 7 42 12 10 1961 9 2 40 3 11 1962 6 2 40 1 10 1963 7 48 2 10 1964 20 4 64 3 10 1965 22 3 72 4 12 10

Im besonderen seien hier die Großbrände Parkhotel Mucha (1959) und Schörihub (1961) erwähnt. In den ersten sieben Monaten des Jahres 1966 rückte die Freiwillige Feuerwehr Gmunden zu 9 Brandeinsätzen und 2 Hilfsleistungen im Katastrophenhilfsdienst aus. In den Brandeinsätzen und Katastrophenhilfsdiensten sind auch Einsätze in benad1barten Gemeinden enthalten. Bei allen Einsätzen bewährte sich die hervorragend geschulte und geführte Feuerwehr auf das beste. Die erfolgreichen Hilfeleistungen bei Bränden und im Katastrophenhilfsdienst sind gleichermaßen die Früchte des Einsatzwillens und der Opferbereitschaft eines jeden einzelnen Feuerwehrmannes und der umfassenden Schulungs- und Ubungsarbeit, die zielbewußt und energisch alljährlich durchgeführt wird. Die Teilnahme an den Ubungen ist selbstverständliche Pflidlt eines jeden Feuerwehrmannes. Der Ubungsbesuch ist sehr gut. 1951 wurde in Oberösterreich das Feuerwehrleistungsabzeichen eingeführt. Fast alle Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Gmunden besitzen ein Leistungsabzeichen, manche sogar mehrere. 1952 wurde eine Gruppe der Freiwilligen Feuerwehr Gmunden Landessieger im Leistungsbewerb. Von der erfolgreichen Ausbildung zeugen die Preise, die auch in späteren Jahren errungen wurden. Jede noch so große persönliche Opferbereitschaft des Fe11erwehrmannes wäre zum Scheitern verurteilt, würde die Feuerwehr nicht über die Ausrüstung und Geräte verfügen, die den heutigen hohen Anforderungen entsprechen können. Entsprechend dem steigendem Arbeitsumfang mußten die Zeugstätten der Feuerwachen erweitert und weitere Geräte angeschafft werden. Im Herbst 1963 wurde der Erweiterungsbau der Zeugstätte der Feuerwache Au fertiggestellt. Die Kameraden dieser Feuerwache haben in uneigennütziger Arbeit den Ausbau vorgenommen, das notwendige Grundstück hat Schuhfabrikant Fritz Hecht, Gmunden, der Feuerwehr geschenkt. Am 7. 11. 1964 wurde die neuerbaute Zeugstätte der Feuerwache Traunleiten ihrer Bestimmung übergeben. Die Kameraden des Löschzuges Traunleiten haben in der Freizeit den Neubau aufgeführt. Die Feuerwache Traundorf war seit eh und je im alten Spritzenhaus am Klosterplatz untergebracht. Längst genügte diese Zeugstätte nicht mehr den gestellten Anforderungen. Nach schwierigen Verhandlungen gelang es, vom Orden der Kapuziner ein Grundstück an der Traunsteinstraße zu bekommen, auf dem die Stadtgemeinde Gmunden eine moderne, allen Anforderungen gerecht werdende Zeugstätte für die Feuerwache Traundorf errichtet hat. Die Zeugstätte Traundorf wird am 2. Oktober 1966 offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Schließlich wurde auch die Zeugstätte der Feuerwache Stadt am Graben nach 60 Jahren grundlegend erneuert und verbessert. 1960 übergab die Stadtge11

meinde Gmunden der Freiwilligen Feuerwehr ein Grundstück am See. In freiwilligen Arbeitsscbichlen haben unsere Feuerwehrkameraden einen Badeplatz geschaffen. Die Anlage dient neben Erholungszwecken auch der Ausbildung von Kameraden im Wasserretlungsdienst. 1961 haben 17 Kameraden die Rettungssdiwimmerprüfung erfolgreidl abgelegt und sind seit diesem Zeitpunkt als Rettungsschwimmer tätig. Die versländnisvolle Unterstützung der Stadtgemeinde und der Bevölkerung von Gmunden ermöglichle in den letzten Jahren umfangreiche Anschaffungen. Seit 1956 schaffte die Freiwillige Feuerwehr Gmunden zwei moderne Nebeltankwagen mit Hochdruckanlage (40 atü) und drei Kleinlösd1fahrzeuge an. 1965 wurde eine fahrbare Leiter gekauft. Neu erworbene Atemschutzgeräte, Sdiläuche, Armaturen, vervollsländigten die Ausstattung. 1961 wurde der Feuerwehr eine Funkstation zur Verfügung gestellt. Besonders bei Einsätzen im Katastrophenhilfsdienst hat sich diese Anlage sehr gut bewährt. Im Jubiläumsjahr 1966 zählt die Freiwillige Feuerwehr Gmunden 81 aktive und 29 altgediente Mitglieder. 4 Kleinlöschfahrzeuge, 2 Nebeltankwagen, 1 Tanklöschfahrzeug und 1 schweres Löschfahrzeug stellen. den Kraftfahrzeugpark dar. Weiters stehen zur Verfügung: 1 Anhänger für den Katastrophenhilfsdienst, 1 fahrbare Schiebeleiter, rund 2000 m Schläuche, 12 schwere Atemschutzgeräte, 80 Filtermasken, Sdlaumlöscheinrid1tungen, Trockenlöscher, 1 Motorboot und zahlreiche Armaturen. Um unsere Jugend für den Dienst in der Freiwilligen Feuei wehr zu gewinnen, wurde die Jugendgruppe wiederum ins Leben gerufen, in der aud1 Schüler der letzten Schulstufe erfaßt wurden. Dank der uneigennützigen Zusammenarbeit aller hat die Ausbildung und Ausstattung der Freiwilligen Feuerwehr Gmunden einen hohen Stand erreicht. Neue Aufgaben, neue Probleme harren der Lösung. Im Bewußtsein unserer Verantwortung haben wir freiwillig gelobt, jedem bedrängten Bewohner unserer Stadt und der Nachbargemeinden Hilfe zu leisten, wo immer er der Hilfe bedarf. Diese heilige Verpflichtung begleitet uns hinein in das 2. Jahrhundert unseres Beslandes und neuen Zielen entgegen. 12

ZUM GEDENKEN an die gefallenen Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Gmunden 1914-1918 Enichlmeier Fritz Fischer Hans Hintringer Max Pfarhofer Franz Prinschitz Alois Rennelseder Hubert Schirl Anton Spitzbart Josef Trautner Alois Weiß Adolf Widolf Gustav 1939- 1945 Andres Herbert Grabner Otto Hessenberger Franz Hessenberger Josef Hessenberger Karl Hessenberger Hubert Hinterwirth August Huemer Franz Kastberger Gottfried Kölblinger Ernst Lang Georg Leopold Karl Nußbaumer Franz Nußbaumer Matthias Plasser Josef Prachinger Josef Prillinger Franz Prötsch Franz Rastinger Robert Reisenberger Georg Rursch Otto Schleinitz Wolf-Dietrich Spitzer Fritz Steffny Ferry Vogl Hans Wir gedenken in Ehren aller unserer verstorbenen Feuerwehrkameraden. 13

Die Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Gmunden seit der Gründung Franz Sc h I e i ß , Bürgermeister Georg Kette 1, Baumeister Johann M ü 11 er , Spenglermeisler Johann H e r n I e r d. A. Johann M ü 11 er, Spenglermeister Vinzenz B au e r , Eisenhändler Franz B i n d e r , Privat Franz Ger hart, Schuhwarenhändler Josef N ö s t I in g er, Hotelier Rudolf G r a b s k y , Kürschnermeister Arnold S t ad I e r, Gemeindebeamler 1866-1869 1870- 1875 1876-1885 1886 1887-1893 1894-1907 1908-1920 1921- 1938 1939-1945 1945-1963 seit 1963 Das Kommando der Freiwilligen Feuerwehr Gmunden im Jubiläumsjahr Von 1. n. r.; 1. Reihe: J. Trallner, Kassier; Meise] H. sen., 1. KommandanlStellvertreter; Stadler A., Kommandant; Kaser K., Bezirkskommandant, langjähriges Mitglied des Feuerwehrkommandos Gmunden; Harringer F. sen., 2. Kommandant-Stellvertreter; Stadler W., Schriftführer. - 2. Reihe: Mühlegger A., Zugsführer Au; Weißensteiner V., Zugsführer Traunleiten; Prachinger F., Zugsführer Stadt; Kreindl K., hauptamtl. Gerätewart bis März 1966; Stroblmair Leopold, Zugsführer Traundorf; Rathberger M., hauptamtl. Gerätewart ab 1966; Brandes W., Zeugwart. 14

Mitgliederverzeichnis 1m Jubiläumsjahr Ehre nmitglieder: Abpurg Ludwig t Bauer Vinzenz t Binder Franz t De Stoumborough t Kronberger F. W. t Loos Franz t Mänhart Emil t Müller Johann t Eiblhuber Fritz, Altbürgermeister Nöstlinger Josef Grabsky Rudolf Trautner Gustav t Krackowizer Ferdinand, Dr. t Zobernigg Ferdinand t Altgediente Mitglieder: Aschbauer Richard Bittendorfer Gustav Brunn thaler Franz De Martin Vinzenz Ebner Franz Feichtinger Matthias Gabis Artur Gaigg Alois Gaigg Max Grabsky Rudolf Holzleitner Josef Hozenauer Josef IIuemer Anton Huemer Josef, 1887 Huemer .Tosef Kastberger Franz Kemptner Johann Loidl Christian Märzendorfer Karl Meise! Gustav Milacher Karl Moosbauer Anton Nöstlinger Josef Nußbaumer Anton Palmstorfer Ludwig Prillinger Franz Putz Josef Sonnleitner Karl Spalt Hans 15

16 Mitgliederverzeichnis im Jubiläumsjahr Aktive Mitglieder: Auer Max Bachlechner Herbert Bachlechner Hermann Brandes Wilhelm Bruner Germann Cauca Herbert Cerny Robert Danner Hans Eder Franz Ennsbrunner Alexander Forstinger Hans Gottsbachner Walfried Grafinger August Gruber Hermann Hacker Ernst Harringer Franz sen. Harringer Franz jun. Harringer Wilhelm Harringer Kurt Haslinger Josef Hattinger Franz Haukwitz Karl Haupt Emil Heider Walter Hofer Franz Hofer Norbert Höller Erich Hörtenhummer Josef Hörtenhummer Hermann Huemer Josef Kasberger Franz Kaser Karl, Bez.-Kdt. Kiemen t Franz König Franz Kreindl Karl Kreuzer Wilhelm Kürner Hubert Loderbauer Hannes Loidl Christian Mayrhofer Franz Meise! Hermann sen. Meise! Hermann j un. Mistelberger Felix Mitteregger Hermann Miltermayr Adolf Mühlegger Anton Novotka Alexander Nußbaumer Otto Ornetzeder Rudolf Pesendorfer Johann Pesendorfer Josef Pesendorfer Franz Pfifferling Johann Pfifferling Günter Pichler Friedrich Prachinger Franz Prachinger Helmut Rachbauer Johann Rathberger Max ReingrubeT Hans Reingruber Rudoll', Dr. Reiser Karl Salfinger Rudolf Sallinger Walter Sammer Stefan Spitzbart Andreas Stadler Arnold Stadler Walter Stainhauser Viktor Steiner Ernst Stroblmair Leopold Sturm Rudolf Schwander Leopold Schiefer Hermann Sdileiß Franz Traltner Josef Wagneder Hans Wallner Peter Weißensteiner Siegfried Weißensteiner Valentin Weißböck Franz Wögerbauer Alois Wöhrer Gregor Herausgeber: Freiwillige Feuerwehr der Stadl Gmunden. Für den Inhalt verantwortlich: Arnold Stadler, Gmunden, Badgasse 3/III, Druck: Salzkammergut-Druckerei Gmunden.

Bank für Handel, Gewerbe und Landwirtschaft Gmunden Bank für Oberösterreich und Salzburg Filiale Gmunden Sparkasse der Stadt Gmunden Oberösterreichische Volkskreditbank .Filiale Gmunden

Seit der Inbetriebnahme der Grünberg-Seilbahn im Jahre 1957 beförderte die Seilbahn 1,453.500 Personen; ein sdllagender Beweis, daß diese Anlage heute einer der bedeutendsten Anziehungspunkte für Sommer- und Wintergäste ist. Durdl den steten Ausbau der Sdliabfahrt nahm audl der Winterbetrieb enorm zu. Das am Gipfel des Grünberges erbaute Höhenrestaurant erfreut sich durdl seine ausgezeichnete Küdle und der eigenen Hauskonditorei eines steigenden Zuspruches. Da ständig Nadlfrage um Fremdenzimmer herrscht, begann man 1965 mit dem Bau eines modernen Berghauses. Gleidlzeitig wurde der sdlneesidlere Nordhang großzügig gerodet und der Bau eines Schischleppliftes in Angriff genommen. Das neue, allen Erfordernissen entsprechende Berghaus wird mit seinen 10 Zwei- und 5 Einbettzimmern im Dezember 1966 eröffnet. Zu diesem Zeitpunkt wird auch der Sdlisdllepplift mit einer Stundenkapazität von 600 Personen, weldler die Wartezeiten bei der Seilbahn-Talstation zu Stoßzeiten beadltlidl begrenzen wird, seinen Betrieb aufnehmen.

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