100 Jahre Evangelische Kirche Steyr Stadt 1898-1998
FRAUENARBEIT EVANGELISCHE FRAUENARBEIT IN STEYR VON ANTJE BAUMGARTNER Parallel zu den entstehen Frauenbewegungen in Bürgertum und Arbeiterschaft, schlossen sich um die Jahrhundertwende Frauen in christlichen Kir– chen zusammen. Auch in evangelischen Gemein– den in Österreich entstanden Frauenvereine und Frauenkreise. 1940 wurden diese in der evangeli– schen Frauenarbeit, kurz EFA, zusammengefaßt. Der Auftrag in der Kriegs- und Nachkriegszeit be– stand zunächst darin, den Menschen bei der Über– windung von innerer und äußerer Not zu helfen. Heute ist es wesentliches Anliegen der EFA, die Stellung der Frau und ihr wachsendes Bewußtsein in Kirche und Gesellschaft zu stärken. Sie will Frau– en ermutigen, Kirche und Gesellschaft im Geiste Jesu Christi mitzugestalten. Sie will Frauen zum Glauben ermuntern, Gemeinschaft ermöglichen, Rückhalt im Alltag geben und biblische Texte er– schließen. Sie nimmt Menschen in Notsituationen wahr, setzt sich für sozial Schwache in der Gesell– schaft ein und will bei der Bewältigung von seeli– schen und leiblichen Nöten helfen. Gott begegnet uns in seinem Wort als die Kraft der Liebe, die Leben schafft. Diese Kraft befreit Men– schen von ihren Fesseln. Sie richtet Menschen aus ihren Verkrümmungen auf, damit sie aufrecht ihren Weg gehen. EFA lebt von und arbeitet mit dieser in Jesus Christus lebendigen, befreienden Botschaft. Information und Fortbildung sind wichtige Auf– gaben der EFA. Sie bietet vielfältige Programme an. 66 In unserer Region, dem Traunviertel, fanden bis jetzt drei regionale Frauentage statt. Zwei davon in Steyr. 1996 zum Thema „Blick über den Zaun". Damals besuchten uns eine Schweizer Missionarin und eine Vikarin aus Thailand, die uns viele interessante Ein– blicke in das Alltags- und Glaubensleben der Men– schen dort vermittelten. 1997 mit Frau Mitteregger zum Schwerpunktthe– ma Logotherapie. Sie referierte darüber, wie sehr sich psychologische Wahrheiten und Aussagen der Bibel ergänzen. 1998 fand der Frauentag in Sierning statt. Wie immer kamen auch diesmal viele Frauen aus den umliegenden Gemeinden. Seniorin Hannelore Rei– ner sprach über das Thema „Leben, bis wir Ab– schied nehmen". In unserer Pfarrgemeinde hatten wir schon öf– ters interessante Gäste: Rose Ampoffo aus Ghana oder Esther aus dem Sudan, die uns beide sehr anschaulich das Leben unserer Glaubens– schwestern in fernen Ländern näher brachten. Jedes Jahr werden in Wels Schulungstage für Mitarbeiterinnen angeboten. Die Steyrerinnen ha– ben daran oft teilgenommen und viele gute Ideen und Erfahrungen in die Frauenkreisen einbringen können. Ein schönes Beispiel für die aktive Frauebarbeit in Steyr ist der alljährliche Adventstand, dessen Er– lös immer wieder an Bedürftige oder soziale Orga– nisationen geht. Weiters gibt es Mütterrunden mit der Möglichkeit, kleinere Kinder mitzubringen, so– wie Frauenkreise. Die Frauen versuchen sich ge– genseitig zu fördern und zu fordern und füreinan– der da zu sein.
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