100 Jahre Evangelische Kirche Steyr Stadt 1898-1998

GELEITWORTE Einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Christus - 1. Korinther 3/11. Eines der schönsten Bauwerke Venedigs ist der Campanile, der Glockenturm auf dem Markusplatz. Man hatte Sorge, daß der Turm eines Tages einstürzen würde und prüfte das Mauer– werk. Die Fachleute kamen zum Ergebnis, daß das Mauerwerk festgefügt, sicher und verläßlich ist. Aber dann passierte es doch: der schöne Turm stürzte zusammen und seine Trümmer übersä– ten den ganzen Platz. Untersuchungen ergaben: das Mauerwerk war fest und solide, aber das Fundament war nicht tragfähig. Darum konnte das Bauwerk auch keinen Bestand haben. Beim Bau eines Hauses ist das Fundament ist genauso wich– tig wie die Mauer. So gut, wie das Haus nach oben gebaut wer– den muß, so fest muß der Grund nach unten gelegt sein. Die Räume haben keinen Bestand, wenn sie nicht auf solidem Grund , einem tragfähigen Fundament gebaut sind. Was für den Hausbau gilt, gilt auch für das Leben. Es wäre töricht zuerst an die schönen Räume zu denken, sich auszuma– len, was man alles erleben , beginnen und aufbauen will , ohne vorher die Frage nach dem Grund zu stellen. Ohne ein sicheres Fundament ist alles, was man baut und erlebt, halt-, sinn- und zukunftslos. Jesus bietet uns ein Funda– ment für unser Leben an. Seine Worte und Verheißungen können uns tragen. Es sind keine leeren Worte, er hat sie mit Leben gefüllt, durch sein Leiden und Sterben bewiesen und mit seinem Blut unterschrieben. Wer sein Lebenshaus in den Sand von Illusionen, Ideologien und Ph ilosophien baut, wird an den Stürme des Lebens , den Wassern der Not, den Widrigkeiten des Lebens zerbrechen. Nur Jesus in seiner tiefen Liebe und seiner festen Hand kann das Fundament unseres Lebens sein. Was für das Leben gilt, gilt auch für die Gemeinde. Ich wünsche der Evangelschen Stadtkirche auch in Zukunft dieses sichere Fundament ~~ Ihr ~ Adam Faugel Evangelischer Pfarrer in Münichholz 4

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