100 Jahre Evangelische Kirche Steyr Stadt 1898-1998

GEGENWART UND ZUKUNFT erfahren , daß ihr Glaube gestärkt und vertieft sowie die Liebe zum Nächsten geweckt und erneuert wur– de. Oft hat die Gemeinde von Herzen in das dank– bare und freudige Lob Gottes eingestimmt. Trau– ernde wurden getröstet, Niedergeschlagene aufge– richtet, frohe Menschen wurden in die Dankbarkeit geführt und Ratsuchende haben Orientierung erfah– ren. Der Reichtum und die Tiefe des Glaubens, der in 100 Jahren in unserer Kirche geschenkt wurde, ist von keiner Statistik und keiner menschlichen Be– obachtung erfaßbar. Wir danken Gott. Eine besondere Bedeutung haben die Feiern in unserer Kirche, die in den großen Übergängen des Lebens stattfinden. Christen deuten ihr ganzes Le– ben im Glauben und wollen deshalb in besonderen Lebenssituationen Gottes Botschaft hören und um Gottes Segen für die nächste Wegstrecke bitten. In der Tauffeier wird die Geburt eines Kindes als ein Geschenk Gottes empfunden. Wir glauben, daß Gott dem Neugeborenen in der Taufe seine Treue ver– spricht und seine Liebe schenkt. Die Eltern verspre– chen, ihr Kind zum christlichen Glauben zu führen. In der Konfirmation betet die Gemeinde für die Jugendlichen, die in der Vorbereitung die Bedeu– tung des Glaubens für ihr Leben erfahren haben. Die Konfirmierten sind zum Abendmahl eingeladen und können nun auch das Patenamt bei einer Taufe übernehmen. In der Trauung geben sich die Brautleute ihr Ja fürs Leben und bitten gemeinsam mit der versam– melten Gemeinde Gott um seinen Segen für den gemeinsamen Lebensweg. Die Botschaft unserer Kirche Unsere Kirche hat eine besondere architektoni– sche Schönheit. So liegt uns der Gedanke fern, der andernorts öfter gedacht und als Frage gestellt wird: lohnt es sich, ein Gebäude zu haben und zu erhal– ten, das meist nur zwei Stunden in der Woche ge– nützt wird und in der übrigen Zeit leer steht? Sollten wir nicht künftig nur einen Mehrzwecksaal haben? Die Kirche als Gottesdienstraum spricht eine ei– gene Sprache. Es muß und darf nicht alles nach