100 Jahre Evangelische Kirche Steyr Stadt 1898-1998

EVANGELISCHE KIRCHE AB STEYR dieser Zeit keinen Schaden. Evangelische Gottes– dienste wurden auch in Waidhofen im Rathaussaal sowie alle 14 Tage in der k.u.k. Strafanstalt in Garsten gehalten. Die Jahresberichte zeigten, wieviel die wenigen Gemeindeglieder an Kirchenbeitrag zahlten, weiters, was sie für den Kirchbauverein und den Gustav-Adolf-Verein spendeten. Bei aller Freigiebig– keit diesen Vereinen gegenüber waren sie jedoch fast nicht fähig , dem Pfarrer sein Gehalt zu zahlen oder für die Schulden des Bet- und Pfarrhausan– kaufs aufzukommen . Schon damals waren die jähr– lichen Gaben des Gustav-Adolf-Vereins entschei– dende Hilfe für die Anstellung eines Pfarrers. Erst 1889 fand sich in August Hermann Kotschy, der von Attersee hierher wechselte, ein neuer Pfar– rer, der der Gemeinde „mit glaubensvoll, christlicher Seele" diente. Doch nach nur einem Jahr, riß ihn der Tod mitten aus seiner Arbeit. Er verstarb am Sonntag, den 6. Juli 1890, noch bevor er den Got– tesdienst halten konnte. Eine Kehlkopfverengung setzte seinem Leben im Alter von 52 Jahren ein jä– hes Ende. Sein Grab auf dem Evangelischen Fried– hof erinnert noch an ihn. Ein dreiviertel Jahr später folgte der Vikar von Klagenfurt, Robert Johne dem Ruf als Pfarrer von Steyr und wirkte von 1891 bis 1895. Im Bezirk Steyr zählte man damals 270, im dazugehörigen Bezirk Waidhofen a.d. Ybbs 50 Gemeindeglieder. Bericht aus dem Jahr 1893: Das hei lige Abend– mahl wurde in Steyr zehnmal , in der Strafanstalt Garsten zweimal und in Waidhofen fünfmal des Jah– res gespendet. Die Gemeindeschulden betrugen 4360 Gulden. Der deutsche Kaiser sandte 1000 Blick auf das Bahnhofsgelände mit dem unbebauten „Seidlfeld" i 24

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