100 Jahre Evangelische Kirche Steyr Stadt 1898-1998
des Wohlstandes in der Eisenstadt Steyr. Davon zeugen noch viele öffentliche Bauten , wie das Schnallentor und der lnnerberger Stadl mit dem Fresko von Joseph in Ägypten, der seinen Brüdern Getreide verkauft. 1569 wütete die Pest in Steyr und Umgebung. Der damalige Gottesacker beim Bruderhaus war schnell überfüllt und derart umgegraben, daß Teile davon in die Steyr abrutschten. Der Magistrat kauf– te ein Feld am Berg oberhalb des Steyrdorfes, au– ßerhalb der Stadt neben dem Schnallentor, um dort einen Friedhof nach italienischem Vorbild (campo santo) zu errichten. Preuenhueber, der evangelische Geschichts– schreiber jener Zeit, rühmte zu Recht dieses Schlaf– haus: ,, Es ist ein schönes Werk, desgleichen an REFORMATION anderen Orten, auch in vornehmen Reichs- und anderen Städten wenig zu sehen." Dieser Steyrer Friedhof war damals tatsächlich der modernste nördlich der Alpen. Der Glockenturm heißt noch heute Predigerturm, weil vom Balkon des ersten Stockes die evangelischen Pfarrer damals die Leichenpredigt hielten. In der Zeit der Gegenreformation wurde diese Loggia zugemauert. Predigerturrn
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