Zum 100. Geburtstag von Enrica Handel-Mazzetti

Moriz Enzinger Vorwort Enrica v. Handel-Mazzetti Gedächtnisschrift zu ihrem hundertsten Geburtstage Vorliegende Schrift ist eine Gedächtnisschrift zum 100. Geburtstag der österreichischen Dichterin Enrica v. Handel-Mazzetti. Sie trachtet, auf wissenschaftlicher Grundlage, doch für weitere Kreise verständlich, das Andenken jener Frau zu ehren, die zu ihrer Zeit in weitesten Kreisen, nicht nur in katholischen, begeisterte Anerkennung gefunden hat. Leider wurde diese Schrift so spät in Auftrag gegeben, daß eben nur das Nötigste getan werden konnte und manches wegen der Kürze des Termins nicht möglich war . Der einzige, der diese AI'beit eigentlich hätte leisten können, Hofrat Dr. Kurt Vancs•a, Direktor der bundesstaatlichen Studienbibliothek in Linz, weilt leider nicht mehr unter den Lebenden. Er wäre der Berufene gewesen, manches Unbekannte vorzubringen und manches Neue mitzuteilen aus jenen Schätzen, die das Handel-Mazzetti-Archiv birgt, das nun aus der Studienbibliothek in die Räume des Adalbert Stifter-Instituts über- siedelt ist. Schon Vancsas v1elfache Vorarbeiten zeigten, was hier alles noch zu erwarten war. Die Gründung und die Anlage des derzeit leider nicht benützbaren Archivs soll dem Verstorbenen unvergessen sein. Die nachfolgenden Ausführungen bemühen sich, möglichst unparteiisch ein Bild der Dichterin und ihres Werkes zu zeichnen, und vor allem ihre Bedeutung hervorzuheben. Für eine größere Leserschicht gedacht, scheuen sie nicht vor Inhaltsskizzen zurück, da Handel-Mazzettis Werke heute nicht mehr allgemein bekannt sind. Und doch soll ihr Werk, das so eng mit ihrer Heimat verbunden ist, nicht vergessen werden. Denn wenn auch der Geschmackswandel immer wieder auch Bedeutendes versinken läßt, so ist es doch Pflicht, vergangener Verdienste zu gedenken und große Leistungen zu würdigen und so auch dieser Dichterin, die in hohem Alter allein und vereins-amt starb, gerecht zu werden. Das Adalbert Stifter-Institut, das diese Schrift angeregt hat, nimmt sie auch in seine Obhut. Dafür sei seinem rührigen Leiter, Herrn Oberrat Dr. Alois Großschopf, auf- richtiger Dank gesagt. 9 Wien, am 22. September 1970

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