Amtsblatt 1911/44 der k.k. Bezirkshauptmannschaft Steyr

Steyr, 30. Oktober 1911. Z. 24.953. An alle Gemeinde=Vorstehungen und Herren Gemeindearzte. Zufolge Erlasses der k. k. o.-d. Statthalterei vom 26. Oktober 1911, Z 8787/V, werden die Gemeinde=Vor¬ stehungen und Herren Gemeinde=Aerzte auf die im Reichs¬ blatte Stuck LXXXVIII, Nr. 207 vom 24. Oktober 1911, verlautbarte Verordnung der Ministerien des Innern, des Handels und der Finanzen vom 23. Oktober 1911, betreffend die Erlassung von Choleramaßnahmen gegenüber dem Waren¬ verkehre aus Jtalien aufmerksam gemacht. Steyr, 30. Oktober 1911. Z. 24.884. An alle Gemeinde=Vorstehungen und I. I. Gendarmerie=Posten=Kommanden. Verlust eines Arbeitsbuches. Franz Duchon, lediger Hilfsarbeiter, 1846 gevoren, nach Slavici zuständig, hat sein Arbeitsbuch auf dem Wege von Linz nach Wolfern verloren. Dasselbe wurde am 20. Februar 1908 unter Z. 279 von dem Gemeindeamte Slavici ausgestellt. Nach demselben ist zu forschen und ist das Arbeitsbuch im Vorfindungsfalle sogleich anher vorzulegen. Steyr, 29. Oktober 1911. Z. 25.100. An alle Gemeinde=Vorstehungen und I. 1. Gendarmerie=Posten=Kommanden. Widerruf Die Ausforschung des Josef Kienbauer, y. a. Amts¬ blatt Nr. 31 ex 1911 ist einzustellen. Steyr, 29. Oktober 1911. Z. 25.102. An alle Gemeinde=Vorstehungen und hochw. Pfarramter. Zuständigkeitserforschung des Josefa Sommer. Eine gewisse Josefa Sommer befindet sich in der Siechenanstalt in Pettau in Pflege. Ihre Zuständigkeit konnte vor einigen Jahren trotz allen Anstrengungen nicht festgestellt werden, weil sie durch einen Schlaganfall ihr Gedächtnis verloren zu haben scheint. Heute har sich ihr Zustand wesentlich gebessert, und obgleich sie keine ganz verläßlichen Anhaltspunkte anzugeben ver¬ mag, glaubt das gefertigte Amt dennoch nach den von ihr gemachten Angaben endlich die Juständigten klar¬ stellen zu konnen. Diese Angaben lauten: Ich wurde im Jahre 1881 oder 1882 mit Anton Bahnhofer (Panhofer), Pachter einer Mühle im In¬ 17 oder Mühlviertel in Oberösterreich, getraut. Die Pfarre, in welcher ich getraut wurde, kann ich nicht angeben, da dieselbe von unserer Mühle zirka fünf Viertelstunden entfernt war und ich mich infolge der im Jahre 1896 erlittenen schweren Verletzungen am Kopfe nicht mehr an den Namenspatron der Kirche erinnern kann. Mein Mann, welcher die Mühle in Pacht hatte, hat gleich nach der Verheiratung mit Kartenspiel begon¬ nen und das ganze Gelo, welches wir harten, verspielt. Mich mißhandelte er auf das unmenschlichste, mit Hagen¬ hieben usw. Mein Mann starb nach meiner Berechnung im Jahre 1885 im Inn= oder Mühlviertel. im Jahre 1883 harte ich im gleichen Orte einen Sohn namens Anton Bahnhofer geboren, welcher 14 Tage nach der Geburt starb. Mein Garte hatte sich zu wiederholten Malen ge¬ außert, wenn es mir heute oder morgen schlecht gehen sollte, ich in das Versorgungshaus nach Linz tomme. Nach dem Tode meines Gatten übersiedelte ich nach Wien VIII, Seidengasse, neben Esters Schneidermeister; im Hause selost, wo ich wohnte, war eine Möbelhand¬ lung. Ich wohnte bei einem Fräulein Mathilde, der Schreibname ist mir entfallen. Durch einen Schlaganfall stürzte ich vom zweiten in den ersten Stock des genannten Hauses, verletzte mich an der linken Kopfseite, wurde mit dem Rettungswagen abgeholt und in das Krankenhaus gebracht, in welches, kann ich mich nicht mehr erinnern, woselbst ich drei Monate bewußtlos lag. Ich hatte vor der Ueberführung in das Kranken¬ haus meine samtlichen Dokumente besessen. Was mit denselben geschah, weiß ich nicht. Seit 6 Jahren bin ich hier in Pettau im landschaft¬ lichen Siechenhause untergebracht. Zufolge Erlaß der k. k. o.=ö. Statthalterei vom 19. Oktober 1911, J. 9269/11, werden die Gemeinde¬ vorstehungen und hochwürdigen Pfarramter eingeladen, die Nachforschungen in der Richtung einzuleiten, ob nicht in den Trauungsbüchern, Geburts= oder Sterbematriken Anhaltspunkte für die Feststellung der Zuständigkeit der Genannten vorzufinden sind und ware über das Er¬ gebnis der Nachforschungen bis 20. November 1911 anher Mitteilung zu machen. Steyr, 30. Oktober 1911. 3. 24.237. An alle Gemeinde=Vorstehungen. Zentrale für Viehverwertung in Wien. Hinweis Die Gemeinde=Vorstehungen werden unter auf die diesbezüglichen bisherigen Verlautbarungen (Siehe Amtsblatter Nr. 14, 15, 21, 24, 26, 30, 32, 30, 37 und 42 ex 1911) auf das Erscheinen der „Anbot= und Nach¬ frageliste Nr. 11“ mit dem Bemerken aufmerksam gemacht, daß diesmal je eine solche Liste zur Einsichtnahme der Inter¬ essenten den Gemeinden Reichraming und Weyer Land sowie den Marktgemeinden Kremsmünster und Weyer über¬ sendet wurde.

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