Amtsblatt 1910/24 der k.k. Bezirkshauptmannschaft Steyr

93 Z. 13.933. Steyr, 14. Juni 1910. An alle Gemeinde-Vorstehungen und hochw. psarrämter. Ausforschung der Erbe» »ach Guido Gapp. Nach einer dem k. u. k. österr. -ung. Generalkonsulate zugekommenen Nachricht ist im Mai 1909 in Montgomery im Staate Alabama ein gewisser Guido Gapp an intestato gestorben. Derselbe hat Bargeld und Grundeigentum hinter- lassen und sollen seine in Betracht kommenden Erben sein Vater Josef Gapp und seine Mutter sein. — Da jedoch nicht festgestellt werden konnte, wo die Genannten wohnhaft und ob selbe noch am Leben sind, werden die Gemeinde- Vorstehungen und hochw. Pfarrämter eingeladen, nach denselben zu forschen und ist über ein positives Resultat derselben sogleich auher zu berichten. Z. 13.364. Steyr, 8. Juni 1910. Au alle Gemeinde - Vorsehungen und k. t. Gendarmerie-Posten-NommMden. Ausforschung des Matthias Waltenberger. Matthias Waltenberger, 1846 in Buchkirchen, Bezirk Wels, Oberösterreich, geboren, in Buchkirchen, Bezirk Wels, zuständig, in Steyr, Schuhbodengasse Nr. 13, wohnhaft, katholisch, ledig, Fleischergehilfe, hat sich am Montag den 30. v. M. um zirka 10 Uhr abends unter Umständen aus seinem hiesigen Arbeitsorte entfernt, die mit großer Wahrscheinlichkeit schließen lassen, daß sich Matthias Walten- berger ein Leid angetan, resp, einen Selbstmord verübt hat Matthias Waltenberger ist ziemlich groß, sehr stark, breitschulterig, hat rundes, breites, aufgedunsenes,^bläulich gefärbtes Gesicht, gute Zähne, starken graumelierten L>chnurr- bart, große Glatze und einen Leibschaden (Bruch) und trug daher fast immer ein Bruchband. Bekleidet war er mit schwarzer Stoffkappe, bräunlichem kleinweißquadralierten Rock, brauner Stoffhose und schwarzen Stiesletten, Leibwäsche und was er mit sich trug, ist nicht bekannt. Die Gemeinde -Borstehuugen und k. k. Geudarmerie- Posten-Kommanden werden angewiesen, nach dem Genannten zu forschen und ist über ein positives Ergebnis der Nachforschungen sogleich anher zu berichten. Z. 13.760. Steyr, 13 Juni 1910. Ausforschung des Frauz Bauer. Franz Bauer, Taglöhner, am 4. März 1883 in Ried, Bezirk Perg, geboren, nach Engerwitzdorf, Bezirk Urfahr, zuständig, verheiratet, in Enns, Stiegengaffe Nr. 1, wohnhaft, hat sich am 6. Juni l. I. um halb 4 Uhr früh, wie gewöhnlich, aus seiner Wohnung mit der Angabe entfernt, sich in die Brauerei in Enns zu seiner Arbeit zu begeben. Bauer ist aber in der Brauerei in Enns bei der Arbeit nicht erschienen und seither auch in seine Wohnung nicht wieder zurückgekehrt und besteht die Vermutung, daß sich Bauer ein Leid angetan habe. Trotz der eingehendsten Nachforschungen konnte über den Verbleib des Bauer bisher nichts in Erfahrung gebracht werden. Bauer ist von kleiner untersetzter Statur, hat blonde, aufrechtstehend gekämmte Haare, rötlichblonden, ziemlich starken Schnurrbart, längliches Gesicht, am Kinn ein Grübchen, blaue Augen, gute Zähne. Bekleidet war Bauer mit grünem Hute, blauer Kattunarbeitsbluse, blauer Jnfanteriebose, weißem Putzhemde, glaublich ohne Märke, an den Füßen trug er nur Holzpantoffeln. Als besonderes Kennzeichen hat Bauer au beiden Unterarmen reiche Tätowierungen als „k u. k. 14. Infanterieregiment, ein Meerfräulein, Steinmetzwerkzeuge rc." und fehlt ihm an einer der großen Zehen der Nagel. Bauer hat weder ein Dokument noch Geld oder andere Habseligkeiten bei sich. Die Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gcndarinerie- Posten-Kommanden werden angewiesen, nach dem Abgängigen die Forschungen sogleich eittzuleiten und ist über ein positives Ergebnis derselben sogleich anher zu berichten. Z. 13.633. Stevr, 11. Juni 1910 2h alle Gemeinde - Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Uommanden. Hierseuchenausweis. Nach dem Ausweise der k. k. Statthalterei in Linz voin 6. Juni 1910, Nr. 3414/X. besteht in Overöstcrrciär der Notlnnf der Schweine im Bezirke Eferdiug in der Gemeinde Fraham; im Bezirke Wels in der Gemeinde Marchtrenk und in Stadt Steyr in je 1 Hofe; im Bezirke Freistadt in den Gemeinden Lasberg und Rainbach'in je 1 Hofe; im Bezirke Urfahr in den Gemeinden Altenberg in 3, Ottensheim in 2 Höfen, Leonfelden und Steyregg in jc 1 Hofe; die Schweincscnchc (-Pest) im Bezirke Steyr (Land) in der Gemeinde Sierning und im Be.zirke Wels in der Gemeinde Lichtenegg in je 1 Hofe; im Bezirke Vöckladruck in den Gemeinden St. Georgen im Attergau in 2, Straß in 3 Höfen; die Tuberkulose der Rinder im Bezirke Urfahr in den Gemeinden Reichenau und Weigelschlag in 1 Hofe. Der !. l. BezukSdanpimann: WälderVvrff. Redaktion und Vertag der l. k. Beür'sbauvnnannschafl Sleyr. — Haasiche Bucüdructcre:

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