82 Munde tritt die bläuliche Zunge hervor, die zwischen den beiden Zahnreihen eingeklemmt ist. Die Zähne und vorne — oben wie unten — gut erhalten, regelmäßig geformt. Rechts oben fehlen die Hinteren Mahlzähne, ebenso fehlt der linke obere zweite Backenzahn. Besondere Kennzeichen. a) Aus der Stirne, 3 cm oberhalb der Mitte der rechten Augenbraue befindet sich eine bohnengroße, rundliche, weiße Narbe, die nur bei besonderer näherer Betrachtung hervortritt. b) Aus dem rechten Seitenwandbein, zirka zwei Quer- finger von der Pseilnaht entfernt, bemerkt man eine 2 cm lange, rötliche lineare Narbe, in deren Umgebung das Kopf- ! haar auf '/-ein abgejchnitten ist, die von einer zirka vier | Wochen vorher erlittenen und sachgemäß (chirurgisch) be- ! haudelten Wunde herrührt. e) An der linken Hand sind Zeichen einer alten Verletzung vorhanden, das Endglied des Zeigefingers fehlt, die Endglieder des Daumens und Mittelfingers sind verstümmelt, mit krummen dicken Nägeln bedeckt. ck) Ebenso finden sich mehrere unregelmäßige weißliche Narben am linken Unterarmgelenke vor, in dessen Nähe sich auch ein Sehnenscheidengauglion (sogen. Ueberbein) vorfindet. Die Leiche trug eine lichtbraune Leinenjacke, die mehrfach zerfetzt ist; ein Gilet, gelblichgrauen, verwischten, von von der Jacke verschiedenen Stoffes; ein weißes, blau- karriertes Leinenhemd und darunter 3 Wollhemde (1 gelbrotes, I graues und 1 gelbes); die Hosen sind aus einem gelbbraunen, verwischten sammlarligen Stoffe, an den Knien groß gefllickt; als Unterhose dient eine olivengrüne, dünne Hose; die Schnürschuhe schwarz, ziemlich gut erhalten, tragen an den Sohlen mehrere Reihen großköpfiger Nägel; ein Paar grauschwarze wollene Fußlappen dienen als Socken. Neben der Leiche befand sich auch ein weicher, lichtgrauer Filzhut mit ziemlich breiten Krempen, der innen (am Kopfleder eingedruckt) den Namen der Firma C. Moretii, Trieste, trägt. Um den Hals befand sich eine Krawatte, die aus einem lichtblauen, mit mehreren 2 cm breiten roten Streifen durchzogenen Stoffe bestand. Alle Taschen der stark abgenützteil Kleidungsstücke waren leer, die Wäsche trug keine Merkzeichen. Die Leiche wurde von der Polizeimeßstation photographiert. Der Leichnam wurde nach durchgeführter Tolenbeschau durch den Bezirksarzt Bellen aus Opcina über dessen Anordnung in die Totenkammer nach Basovizzä übertragen und dortselbst am 30. März 1910 beerdigt. Ueber Erlaß der k. k. o.-ö. Stattbalterei vom 10 Mai 1910, Z. 4696/11, sind die entsprechenden Erhebungen zur Identifizierung der erwähnten Leiche einzu- leilen; über ein positives Resultat derselben ist anher zu berichten. Z. 12.053. S t e h r, 24. Mai 1910. An alle Gemeinde-vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Uommandem Warnung vor dem Nntcrstütjuugsschwiudlcr Leop. Aigner. Zufolge Erlaffes der k. k. o. - ö. Statthalterei in Linz vom 9. Mai 1910, Z. 4495/11, treibt sich der 1884 geborene, nach Reichenau zuständige, ledige Schlossergehilfe j Leopold Aigner in den Kronländern Tirol, Salzburg, । Steiermark und Oberöfterreich beschäftigungslos umher und läßt sich Reisevorschüffe und Geldunterstützungen verabreichen. Aigner ist im Besitze eines von der Gemeinde Reichenau am 5. Oktober 1903, Nr. 120, ausgestellten Arbeitsbuches. Die Gemeinde-Borstehungeu werden daher beauftragt, dem Genannten — außer nach fallweiser Sicherstellung des faktischen augenblicklichen Bedürsniffes — keinerlei Unterstützung zu verabsolgen, denselben vielmehr bei Vorhandensein der gesetzlichen Voraussetzungen schubpolizeilich zu behandeln. Z. 11.680. St ehr, 22. Mai 1910. An alle Gemeinde-vorstehungen und t. k. Gendarmerie-Posten-Uommanden. Hierseuchencrusweis. Nach dem Ausweise der k. k. Statthalterei in Linz vom 16. Mai 1910, Nr. 3001/X, besteht in Oberösterreich der Bläöchenausschlag der Zuchtpferde im Bezirke Braun au am Jnn in den Gemeinden Feldkirchen in 2 Höfen, in Pichlsdorf in 1 Hofe und im Bezirke Eferding in den Gemeinden Alkoven und St. Marienkirchen in je 2 Höfen, in Fraham und Scharten in je 1 Hofe; der Rotlauf der Schweine im Bezirke Urfahr in 1 Hofe und im Bezirke Vöcklabruck in den Gemeinden Ablstorf, Pabing und Straß in je 1 Hofe, in St. Georgen in« Attergau in 6 Höfen; die Schwcincseuchc (-Pest) im Bezirke Freistadt in der Gemeinde Königswiesen in 1 Hofe; im Bezirke Steyr (Land) in der Gemeinde Gleink in 1 Hofe; im Bezirke Vöcklabruck in den Gemeinden St. Georgen im Attergau in 2 und in Straß in 3 Höfen; im Bezirke Wels in der Gemeinde Lichtenegg und in der Stadt Linz in je 1 Hofe; die Tuberkulose der Niuder im Bezirke Kirchdorf in der Gemeinde Steinbach und im Bezirke Urfahr in der Gemeinde Stiftung b. R. in je 1 Lose. Der k. k. Bezirkshauplmann: Walderdorff. Redaktion und Vertag der k. k. BezirlSbauvlmannschaft Steyr. — HaaSscpe Buchvruckerei in Sleor.
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