Amtsblatt 1910/6 der k.k. Bezirkshauptmannschaft Steyr

24 Organisation der Arbeit und vor allem eine Regelung des ! landwirtschaftlichen Kreditwesens, die es dem kleinen Grundbesitzer ermöglichen würde, über die Anfangsschwierigkeiten, die durch die in Brasilien herrschenden Teuerungsverhältnisse noch verschärft werden, hinwegzukommen. Die Verhältnisse in den brasilianischen Staaten Parana, San Paulo und Minas Geraes, nach welchen die neuen Ansiedler vorzugsweise gelenkt werden, sind nicht erfreulich. Die Mißsiände in der Kolonisation dieser Staaten sind trotz der regen Tätigkeit der brasilianischen Ein- wanderungsbehörden auf das unerwartet rapide Ansteigen des Einwanderungssiromes zurückzuführen, dem diese Be- ! Horden nicht gewachsen waren. Ueber Erlaß der k. k. o. - ö. Statthalterei vom ! 25. Jänner 1910, Z. 331/11, werden die Gemeinde-Vor- stehungen, hochw. Pfarrämter, Schulleitungen rc. eingeladen, : die interessierten Kreise dringendst vor der Auswanderung , nach Brasilien zu warnen. Z 2860. Steyr, 4. Februar 1910. An alle Gemeinde-Vorstehungen an der Enn§. Wir bringen zur Kenntnis, daß wegen des Neubaues der Kößlbrücke die Brückcnsperre vom 15. Februar' ab vom steierm. Landesausschusie angeordnet worden ist. Landcsforst- Verwaltung St. Gallen am 31. Jänner 1910. Zauschner. Hievon sind die interessierten Kreise zu verständigen. Z. 2039, 2461, 2680, 2681, 1317, 27.611. Steyr, 4. Februar 1910. An alle Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Aommanden. Ausforschung. Auszuforschen sind, und zwar: Die StellungsPflichtige»: Friedrich Schedelmayer, 1886 in Maria Zell geb., nach Stein a. D. zust.; Franz Golembiowski, 1888 in Watramoldawitza geb., daselbst zust.; Ludwig Hamuliak, 1888 in Kimpolung geb., daselbst zust.; Heinrich Pospisil, 1888 in Wama geb., daselbst zust.; Leopold Brühlmayr, 1873 in Tinsting geb., nach Losenst^in zust.; Max Pöllhuber, 1888 in St. Nikola geb., nach Wartberg zust.; Ueber ein positives Ergebnis der Ausforschung ist so- sogleich anher zu berichten. Z. 2779. Steyr, 4. Februar 1910. Ausforschung des Hubert Zawatta. Die k k. o.-ö. Statthalterei hat mit dem Erlasie Z. 20.826, vom 20. Dezember 1909 neuerlich die Ausforschung des Hubert Zawatta zum Zwecke der Einvernahme des Genannten in Angelegenheit einer Legitimationsanmerkung angeordnet. Die Gemeinde -Vorstehungen und k. k. Gendarmerie- Posten -Kommanden werden unter Hinweis auf das h. ä. Amtsblatt Nr. 35 ex 1909, angewiesen, nach dem Genannten zu forschen und ist derselbe im Eruieruugsfalle anzuweisen, sich behufs Einvernahme in der Kanzlei der k. k. Bezirkshauptmannschaft Steyr einzufinden. Z. 2901. Steyr, 4. Februar 1910. Au alle Gemeinde-Vorstehungen und r. L Gendarmerie - Posten - Üommanden. Warnung vor dem Unterstühungsschwindler Wilhelm Fcreberger. Der am 19. August 1866 zu Linz geborene, vagierende Handelsangestellte Wilhelm Fereberger, nach Linz zuständig, verwitwet, verursacht seiner Heimatsgemeinde durch Inanspruchnahme von Unterstützungen seitens der Aufenthaltsgemeinden bedeutende Auslagen. Die Gemeinde-Vorstehungen werden daher beauftragt, dem Genannten — außer nach fallweiser Sicherstellung des faktischen augenblicklichen Bedürfnisses — keinerlei Unterstützung zu verabfolgen, denselben vielmehr bei Vorhandensein der gesetzlichen Voraussetzungen schubpolizeilich zu behandeln. ! Z. 2777. Steyr, 4. Februar 1910. An aüe Gemeinde-Vorstehungen. Z. 465/X. Kundmachung betreffend die Veranstaltung eines kommissioncllcn Nemouten- ankaufes in St. Martin (polit. Bezirk Ried). Nachdem die Landwehrverwaltung ihren Bedarf an Artilleriezugremonten im Frühjahre 1910 wie bisher an bestimmten Orten durch Veranstaltung von kommissionellen Nemontenankäufen zu decken beabsichtigt, hat das k. k. Ministerium für Landesverteidigung mit dem Erlasie vom 15. Jänner 1910 Nr. 37/XVI, für das hiesige Verwaltungsgebiet die Veranstaltung eines kommissionellen Nemontenankaufes in St. Martin (polit. Bezirk Ried) Montag den 15. März 1910, mit dem Beginne um 9 Uhr vormittags angeordnet. Der heurige Frühjahrsbedarf der k. k. Landwehr an Artilleriezugremonten wird im gesamten höchstens 21 Stück betragen, dagegen wird im Herbste 1910 eine etwas größere Anzahl von Zugpferden der Landwehrartillerie zur Nemon- tierung gelangen. Zu dem kommissionellen Remontenankaufe wird die Land- wehrarlillerie - Remonten - Handankausskommission erscheinen und bloß von Züchtern gezogene oder notorisch von ihnen aufgezogene Pferde erwerben. Diese Pferde müssen im Alter von 4 ^ bis 7 Jahren stehen, eine Größe von 161 bis 172 cm, starke Knochen, breite muskulöse Brust, kräftige Lenden, feste Hufe und guten Gang besitzen. Pferde in der Größe von 161 bis

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