115 Ein anderer Nachteil besteht darin, daß Auswanderer, welche von irgend einem Agenten sich bestimmen lasten, in Canada als Eisenbahnarbeiter Erwerb zu suchen, zu der Zeit, in welcher sie die Heimat verlassen, keinerlei verläßliche Kenntnis darüber besitzen, bei welcher Unternehmung sie arbeiten werden, wie die Arbeit beschaffen und wo der Arbeitsort gelegen sein wird, welchen Lohn sie erhalten werden und ob sie mit ihrem Lohne entsprechend leben und Ersparnisse machen können. Sie haben auch nicht die geringste Garantie dafür, daß die Versprechungen, welche ihnen noch in der Heimat oder in Canada von Agenten gemacht werden, von den Arbeitsgebern auch wirklich werden gehalten werden. Jeder Auswanderer nach Canada muß sich vor allem darüber klar sein, ob er dort als Landwirt (Farmer) sich ansiedeln oder als Eisenbahn- oder Fabriksarbeiter Verwendung finden will. Wer nach Canada geht, um dort aus Grund und Boden sich anzusiedeln, soll sich nach seiner Ankunft im Lande mit irgend welchen privaten Agenten überhaupt nicht einlaffen. Das Land, auf welchem kapitalsarme Auswanderer allein sich ansiedeln können, ist ausschließlich Negierungsland und solche Auswander haben daher, um ihre Absicht auszu- führen, sich ausschließlich an die Einwauderungsbeamten der canadischen Regierung zu wenden. Das k. u. k. Generalkonsulat in Montreal wird ihnen über Anfrage angeben, welche Beamten in Betracht kommen, wie sie beißen und wo sie zu' finde« sind. Auch in allen anderen Fällen, in denen die Auswanderer einen verläßlichen Rat brauchen, sollten sie sich mit ihrem Konsulate in Verbindung setzen. Dieses ist in ortsüblicher Weise zu verlautbaren. Z. 15.798. Steyr, 26. Juni 1908. An alle Gemeinde -vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Uommanden. Widerruf. Die Ausforschung des Viktor Ferdinand Cipp (Amtsblatt Nr. 22 ex 1907) wiid widcnuftn. Z. 15.998. Steyr, 29. Juni 1908. An alle Gemeinde -Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Uommanden. Widerruf. Die Ausforschung des Karl Seidenstoff (h. ä. Amtsblatt Nr. 19) ist eiuzustellen. An alle Gemeinde-Vorstehungen und t. k. Gendarmerie-Posten-Uommanden. Ausforschung .Z. 15.995. Steyr, 29. Juni 1908. Des abgängigen Auto» Ricgg. Zufolge Erlasses der k. k. o.-ö. Stallbalterei vom 25. Juni 1908, Z. 17.293/11, ist bei am 20 März 1889 in Obernberg geborene, nach Ranshofen, pol. Bez. Vraunau am Jnn, zuständige Satklergehilie Anton R i e g g Mitte März l. I. von Nomanshorn in der Schweiz abgereist und seitber verschollen, weshalb die Mutier des Genannten Marie Riegg in Obernberg die Bitte um Ausforschung ibres Sohnes gestellt hat. Anton Nieqg ist von kleiner schwächlicher Statur, hat rundes, blasses Gesicht, dunkelbraune Augen, ebensolche Haare, regelmäßige Nase und Mund und als besondere Kennzeichen etwas schiere Haltung. Die Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie- Posten-Kommanden werden angewiesen, Nachforschungen über dessen Aufenthalt zu pflegen und über ein positives Ergebnis sogleich anher zu berichten. Z. 15519. Ste-yr, 26. Juni 1908 Eines Zwänglings. Zufolge Erlasses der k. k. o.-ö. Statthalterei vom 20. Juni 1908, Z. 16 631 II, ist am 13. Juni 1908 der Zwängling der königl.-böhm. Landeszwangsarbeitsanstalt in Pardubitz Josef Stiller vom Arbeitsplätze in Okrunek bei Podebrad entwichen. Derselbe hat die Anstaltskleidung mitgenommen, u. zw. : eine Zwilchmütze, eine Zwilchjacke, eine Zwilchweste, eine Zwilchhose, eine Unterhose, ein Hemd, ein Paar kalblederne Schuhe und ein Paar Fußlappen. Personsbeschreibung: Geburtsjahr: 1879; Staub: ledig; Größe: klein, Kopfbaare: braun; Augenbrauen : braun; Augen: dunkel; Lippen: gewöhnlich; Nase: spitzig; Gesichtsfarbe: gesund; Konfession: katholisch; Beschäftigung : Taglöhner; Statur: schlank, Bart: Schnurr- bart klein; Gesicht: oval; Mund: proportioniert; Zähne: fehlerhaft; Kinn: spitzig; besondere Merkmale: auf der rechten Hand tätowiert „Anker 1898"; Sprache: böhmisch; ! liest und schreibt böhmisch. Die Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie- Posten-Kommandeu werden angewiesen, Nachforschungen über , den Aufenthalt des Genannten zu pflegen, denselben im Eruieruugsfalle sofort in die Zwangsarbeilsanstalt in Par- ; dubitz einzuliefern und über den Vollzug ander zu berichten. ; Z. 15.353 — 16.082. Steyr, 29. Juni 1908. Militärtaxpflichtigcr. Josef Karl, 1878 geb., nach Tbaustctlen zuständig, Reisender; Johann Klcindeffncr, 1877 geb., nach Garsten zuständig, Messerer; Karl Werkgaruer, 1876 geb., nach Garsten zust.; Jranz Alois Stübinger, 1875 geb., nach Ternberg zuständig, Hüttenarbeiter; Johann Schatzmair, 1883 geb., nach Sierning zuständig, Knecht. Ueber ein positives Resultat der gepflogenen Nach- sorschungen iü sogleich ander zu berichten. Z. 15.60i>. Steyr, 27. Juni 1908 An alle Gemeinde-Vorstehungen und t. r. Gendarmerie - Posten - Uommanden. ■ Z. G.746 x. Kundmachung betreffend Maßnahmen gegen die Schweinesenche in den politischen Bezirken Ried, Schärding und Wels. Da in letzter Zeit mehrmals Schlachtschweinetransporte aus den politischen Bezirken Ried, Schärding und Wels im
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