Amtsblatt 1908/26 der k.k. Bezirkshauptmannschaft Steyr

110 Die Gemeinde - Vorstehungen werden daher beauftragt, den Genannten — außer nach fallweiser Sicherstellung des faktischen augenblicklichen Bedürfnisses — keinerlei Unterstützungen zu verabreichen, dieselben vielmehr bei Vorhandensein der gesetzlichen Voraussetzungen schubpolizeilich zu behandeln. An alle Gemeinde-vorstehungen und k. f. Gendarmerie-Posten-Aommanden. Ausforschung Z. 15,011. S1 eyr, 19. Juni 1908. Des entwichenen Zwänglings Robert Emerich. Zufolge Erlaffes der k. k. o. - ö. Statthalterei vom 15. Juni 1908, Z. 16.361/11, ist der am 3. Jänner 1873 geborene, nach Graz zuständige, in die Landeszwaugsarbeits- anstalt Messendorf abgegebene Zwängling Robert Emerich bei der landwirtschaftlichen Feldarbeit in Liebenau bei Graz entwichen. Emerich hat eine mittlere Statur, längliches, gesund gefärbtes Gesicht, braune Haare und braunen Schnurrbart, graue Augen, niedere Stirne, Nase und Mund sind proportioniert. Besondere Kennzeichen: Blatternarben. Er ist Bäcker von Profestion und war bei seiner Einweichung mit Anstalts-Zwilchkleidern und Mütze bekleidet. Die Wäsche trägt die Nummer 168. Die Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie- Posten-Kommanden werden angewiesen, Nachforschungen über besten Ausenthalt zu pflegen, denselben im Eruierungs- falle sofort mittelst Schuhes in die Zwangsarbeitsanstalt Mestendorf bei Graz einzuliefern und über den Vollzug anher zu berichten. Z. 15.012. Steyr, 19. Juni 1908. Von entwichenen Zwänglingen. Am 10. Juni 1908 zirka 10 Uhr vormittags und 2 Uhr nachmittags sind von der in Sava und Jauerburg detachierten Zwänglings-Abteilung entwichen folgende Zwäng- linge, und zwar: 1. Der seit 10. Jänner 1907 deternierte, am 5. September 1865 in Linz geborene und nach Lembach im pol. Bezirke Nvbrbach heimatberechligte Oberöslerreicher-Zwängliug Leopold Erker. Derselbe ist von mittlerer Statur, starken Körperbau und hat ein ovales Gesicht, braune Haare, braune Augenbrauen, blaue Augen, eine hohe Stirne, Nase, Mund proportioniert, gute Zähne, ein rundes Kinn, trägt einen braunen Schnurrbart. Er spricht deutsch und ist von Prosession Taglöhner. 2. Der am 12. April 1870 in St. Marien geborene und nach Sipbachzell im pol. Bezirke Steyr heimatberechligte Dbervsterreicher- Zwängling Johann Franzmaier. Derselbe ist von großer Statur, krästigen Körperbaues, hat ein längliches Gesicht, schwarze Haare, braune Augenbrauen, braune Augen, eine breite Stirne, Nase, Mund proportioniert, schadhafte Zähne, ein rundes Kinn, trägt einen braunen Schnurrbart. Er spricht deutsch und ist von Profession Eisengießer. 3. Der am 16. September 1870 in Klagenfurt geborene und nach Lendorf im pol. Bezirke Spital an der Dran heimatberechligte Kärntner-Zwängling Binzenz Locbl. Derselbe ist von mittlerer Statur, schwachen Körperbaues, hat ein längliches Gesicht, dunkelblonde Haare, niedere Stirne, lichtblonde Augenbrauen, graue Augen, Nase, Mund proportioniert, Zähne gut, trägt einen blonden Schnurrbart. Derselbe spricht deutsch und ist von Profestion Knecht. Bekleidet waren diese drei Zwänglinge mit der Zwänglings -Zwilchmontur, ferner mit Hemd, Gattien, Schnürschuben und sonstigen Kleinigkeiten, welche Sorten mit der Märke „Zwangsarbeitsanstalt Laibach" versehen sind, Leopold Ecker und Johann Franzmaier überdies mit dem Lodenrock. Ueber Erlaß der k. k. o. - ö. Statthalterei vom 15. Juni 1908, Z. 16.281/11, werden die Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Kommanden angewiesen, Nachforschungen über deren Aufenthalt zu pflegen, dieselben im Eruierungsfalle sofort in die ZwangsarbeitsAnstalt in Laibach einzuliefern und über den Vollzug anher zu berichten. Z. 15.351 — 15.576. Steyr, 20. Juni 1908. Militärtaxmeldepflichtiger. Adolf Kaspar, 1879 geb., nach Sierning zuständig, Steindrucker; Josef Karl, 1878 geb., nach Thanstetten zuständig; Franz Peterleitner, 1876 geb., nach Sipbachzell zust.; Karl Hagmayr, 1877 geb., nach Sipbachzell zust.; Josef Brandmayr, 1878 geb., nach Sipbachzell zust.; Franz Faftlberger, 1879 geb., nach Sipbachzell zust.; Franz L. Schweiger, 1881 geb., nach Sipbachzell zust.; Johann Mara, 1873 geb., nach Sipbachzell zust.; Josef Kalchmayr, 1883 geb., nach Sipbachzell zust. Ueber ein positives Resultat der gepflogene» Erhebungen ist sofort anher zu berichten. Z. 15.366. Steyr, 23. Juni 1908. An alle Gemem-e- vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Lommanden. Z. 16.452 x. Kundmachung betreffend das Verbot der Einfuhr von Rindvieh aus dcu vou der Lungenscuche betroffenen Sperrgebieten des Deutschen Reiches. Das k. k. Ackerbau-Ministerium fand mit dem Erlasse vom 4. Juni l. I, Z. 23.641/3002, auf Grund des Art. V des Viehseuchen-Uebereinkommens mit dem Deutschen Reiche vom 25. Jänner 1905, und des Punktes 8 des zugehörigen Schlußprotokolles (R.-G.-Bl. Nr. 25 ex 1906) die Einfuhr von Rindvieh in die im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder aus nachstehenden von der Lungenseuche betroffenen Sperrgebieten des Deutschen Reiches bis auf weiteres unbedingt zu verbieten, und zwar: Aus dem Stadtkreise Berlin, den Regierungsbezirken Posen, Bromberg und ^uyeldorf im Königreiche Preußen, den Kreishaupt- mannschasten Leipzig und Chemnitz im Königreiche Sachsen, Cobur "(tz '^ ^brzogtume Gotha im Herzögtume Sachsen-

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