Amtsblatt 1908/12 der k.k. Bezirkshauptmannschaft Steyr

der k. k. Ri'zil'kssiauplmannschast Zie^r für den gleichnamigen poirtischen unö SPutVezirk. Ur. 12. Stcyr, nui 1!). März. 1908. Das Amtsblatt erscheint jeden Donnerstag und kann durch die k. k. Bezirkshauptmannschaft Steyr bezogen werden, wo auch geeignete Inserate angenommen werden/ — Pränumerationspreis jährlich 5 K, halbjährig 2 K 50 b, für portopflichtige Adressaten mit directer Postversendung jährlich 5 K, halbjährig 2 K 50 h. — Einzelne Nummern kosten 10 b. Soweit der Vorrath reicht, können auch ältere Jahrgänge und einzelne Nummern bezogen werden. Z. 5804. Steyr, 16. März 1908. I An alle Herren Gemeinde-vorsteher und an die hochw. Pfarrämter. Trotz der wiederholt erfolgten Mahnungen der Be- ' Horden und der Presse vor dein sogenannten „Schatzgräber- ! (Entierro-) Schwindel" finden sich noch immer Leute, welche geneigt sind, den Vorspiegelungen der spanischen Schwindler Glauben zu schenken. Mit Beziehung auf den h. ä. Erlaß vom 11. Oktober 1907, Z. 22.970, (Amtsblatt Nr. 42), werden die Herren Gemeinde-Vorsteher daher beauftragt und die hochw. Pfarrämter ersucht, die Bevölkerung neuerlich und eindringlichst auf diesen Schwindel aufmerksam zu machen. Z. 5975. Steyr, 16. März 1908. An alle Gemeinde -vorstehungen re. Erneuerte Warnung vor der Teilnahme an der ung. Klassenlotterie. Es ist der Fall vorgekommen, daß an eine Person im Bezirke vom Bankhause Johann Lahni in Budapest ein Prospekt behufs Teilnahme an der 22. großen ung. Klassen-Lotterie gesendet wurde. Aus diesem Anlässe werden die Gemeinde -Vor- stehungen rc. eingeladen, mit Bezug auf den h. ä. Erlaß vom 19. Mai 1902, Z. 6741, Amtsblatt 21, das Publikum auf die Strasbarkeit bei der Teilnahme an dieser Lotterie aufmerksam zu machen, um dasselbe vor Schaden zu bewahren. Z. 5739. Steyr, 13. März 1908. An alle Gemeinde-vorstehungen. Information über die Auswanderung nach Kanada. Die Finanz- und Geschäftskrise, von welcher seit einigen Monaten die Vereinigten Staaten von Amerika heimgesucht sind, ist mich auf Kanada nicht ohne Rückwirkung geblieben. Infolgedessen wurden seitens der kanadischen Regierung folgende Einwanderungs-Beschränkungen verfügt. Die Landung in Kanada ist bis auf weiteres nur solchen Einwanderern gestattet, welche direkt von ihrem Heimats- oder Geburtsorte, das heißt nicht erst nach längerer Abwesenheit von demselben in dem kanadischen Hasen ankommen. Hiebei soll jedoch den österr. Kanada - Auswanderern der Umstand nicht zum Nachteile gereichen, daß sie, da von Oesterreich selbst eine direkte Schiffsverbindung mit Kanada nicht besteht, gezwungen sind, über einen fremden Hafen — Antwerpen, Havre, Cherbourg oder Liverpool — zu fahren, wenn sie nur in tunlichst ununterbrochener Fahrt und nicht aus Umwegen und ohne unnötigen Aufenthalt die Reise nach Kanada machen. Auch muß der Einwanderer, um zur Landung zugelassen zu werden, in der Zeit bis April dieses Jahres den Besitz von 250 K, vom April ab von 125 K nachweisen können. Eine Ausnahme wird nur bei solchen Eimvanderern gemacht, welche zu ihren Angehörigen reisen und von diesen übernommen werden. Die Entlassung von Arbeitern hat so wie in den Vereinigten Staaten auch in Kanada sehr bedeutende Dimensionen angenommen und es ist daher sehr schwer, Arbeit im Lande zu finden. Unter diesen Umständen muß bis auf weiteres von der Auswanderung nach Kanada eindringlich gewarnt werden. Ueber Erlaß der k. k. o.-ö. Stattbalterei vom 20. Februar l. I., Z. 4948/11, werden die Gemeinde-Vorstehungen angewiesen, vorstehende Information möglichst allgemein zu verlautbaren und den interessierten Kreisen zur Kenntnis zu bringen. Z. 512/Sch. steyr, 11. März 1908. An sämtliche Schulleitungen. Am k. k. Blinden - Erziehungs - Institute in Wien, II., Wittelsbachstraße Nr. 5, wird im Monate April ein vierwöchentlicher Kurs zur Unterweisung von Lehrkräften der allgemeinen Volks- und Bürgerschulen in der Methode des Blindenunterrichtes unter der Leitung des Direktors dieses Institutes abgehalten werden.

52 Da die Anzahl der Teilnehmer an diesem Kurse eine beschrankte ist, so sind die Anmeldungen tunlichst bald an die Kursleitung, die auch alle weiteren Auskünfte über den Kurs erteilt, zu richten; die Teilnahme an dem Kurs ist unentgeltlich. Hievon wird die Schulleitung zufolge Erlayes des k. k. Laudesschulrates vom 29. Februar 1908, Z. 1098, mit dem Bemerken in Kenntnis gesetzt, daß jene Lehrer, die an dem Kurse teilnehmen wollen, sich den erforderlichen Urlaub im vorgeschriebenen Wege zu erwirken haben. Die Gewährung von Unterstützungen aus Staatsmitteln kann mangels verfügbarer Mittel nicht in Aussicht gestellt werden. Z. 5740. Steyr, 13. März 1908. An alle Gemeinde-Vorstehungen und !. k. Gendarmerie-Posten-Uommandem Widerruf. Die Ausforschung des Johann Krasovie, Z. 22.929, vom 9. Oktober 1907 (Amtsblatt Nr. 42) ist einzustellen. ZZ. 5742, 5743 u. 5744. Steyr, 13. März 1908. An alle Gemeinde -Vorstehungen und t. k. Gendarmerie-Posten-Aommanden. Ausforschung. Auszuforschen sind, und zwar: die Stellungspflichtigen: Wilhelm Kröil, 1885 in Vierhöfen geboren, nach Snekowetz zuständig; Heinrich Pokorny, 1884 in Jglau geboren, nach Biskupitz zuständig; Alois Hobaöek, 1886 in N. Plavnica geboren, nach Wittonitz zuständig; Vinzenz Karl Hawelka, 1886 in Wien geboren, nach Boskowitz zuständig. Ueber ein positives Ergebnis der Nachforschungen ist bis 20. Mai l. I. anher zu berichten. Z- b580. Steyr, 12. März 1908. An alle Gemeinde-Vorstehungen nnd k. k« Gendarmerie-Posten-Uommanden. Im Amtsblatts Nr. 21 der „Linzer Zeitung" ist die Kundmachung der k. k. Statthalterei in Lemberg vom 25. Februar 1908, Z. 22.873, betreffend Anordnung von Maßnahmen gegen die Verbreitung der Maul- und Klauenseuche im Kronlande Galizien enthalten. Hievon werden die Gemeinde - Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Kommanden infolge Erlasses der k. k. Statthalterei in Linz vom 3. März 1908, Nr. 6178/X, zur eventuellen Verständigung von Jntereffenten in die Kenntnis gesetzt. Z. 5633. Steyr, 16. März 1908. An alle Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie-Posten-Uommanden. Tierseuchen stand im Verwaltungsgebiete Oberösterreich in der Berichtsperiode vom 1. bis 8. März 1908, nach dem Ausweise der k. k. Statthalterei in Linz vom 9. März 1908, Z. 6749/X. Es bestehen: i. Räude der Pferde. 1. Bezirk Freistadt: Gemeinden Gutau, Käfermarkt, Lasberg, Leopoldschlag, Prägarten, Nainbach, Sankt Leonhardt, Tragwein, 2. Bezirk Urfahr: Gemeinden Alberndorf, Gallneu- kirchen, Haibach, Hellmonsödt, Neichenau a. G., Stiftung bei Leonfelden, Stiftung bei Reichental, Urfahr. 2. Schweineseuche. Bezirk Linz (Stadt): Gemeinde Linz. Der k. k. Bezirkshauptmann: Walderdorfs. Redaktion und Verlag der k. k. BezirkShauptmannschaft Steyr. — HaaSsche Buchdruckerei in Steyr7

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